Sophia Dorka

Die globale Finanzkrise in filmischen Fiktionen. Narrative Strukturen, transkulturelle Vergleiche, interkulturelle Rezeptionsformen

 

Die globale Finanzkrise, welche mit der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 ihren Anfang nahm und die internationalen Finanzmärkte erschütterte, führte in den darauffolgenden Monaten und Jahren zu einer drastischen Wohlstandsvernichtung, einer folgenschweren globalen Rezession sowie zu einschneidenden Sparmaßnahmen in vielen Industrieländern. Dieses transnationale Ereignis, welches in den Medien stark rezipiert wurde, zählt insbesondere hinsichtlich seiner wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen zu den bedeutendsten Geschehnissen des jungen 21. Jahrhunderts und bildet den Ausgangspunkt für zahlreiche mediale Repräsentationen. Vor dem Hintergrund der komplexen globalen Vernetzung der Finanzwirtschaft und einem florierenden Finanzkapitalismus wurden bereits zahlreiche Filme, Romane, Theaterstücke und Fernsehserien produziert, die sich mit den Ereignissen der Finanzkrise und ihren Folgen auseinandersetzen. Im Rahmen dieses Dissertationsvorhabens werden Spielfilme aus Frankreich, Deutschland und den USA untersucht, welche die globale Finanzkrise, ihre Konsequenzen sowie das moderne Finanzsystem inszenieren. Im Mittelpunkt steht die interkulturelle Analyse der filmischen Repräsentationen der Finanzkrise. Es wird untersucht, ob und inwiefern kulturspezifische Rezeptionsformen der Finanzkrise in den unterschiedlichen Spielfilmen artikuliert und welche Krisen-Diskurse und Deutungsmuster formuliert werden.