Zurückliegende Veranstaltungen und Aktivitäten

Deutsch-französischer Preis des Rotary Clubs Saarbrücken für Azyza Deiab

Azyza Deiab, Doktorandin am Lehrstuhl für Romanische und Allgemeine Literatur- und Kulturwissenschaft, wurde für die herausragende Leistung ihrer Staatsexamensarbeit „Zerfall der Republik? Zum gesellschaftlichen Umgang mit kultureller und religiöser Pluralität im zeitgenössischen Frankreich“ sowie für ihr internationales Engagement mit dem Frankophonie-Preis des Rotary Clubs Saarbrücken ausgezeichnet. Der mit 2000 Euro dotierte Forschungspreis wurde am 12. Januar 2024 im Rahmen des deutsch-französischen Neujahrsfestes des Rotary Clubs Saarbrücken verliehen. Die Arbeit von Frau Deiab beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld von Kommunitarismus und Republikanismus in der aktuellen französischen Kultur- und Gesellschaftsdebatte. Betreut wurde sie von Prof. Dr. Markus Messling und Dr. Franck Hofmann.

Der Lehrstuhl für Romanische und Allgemeine Literatur- und Kulturwissenschaft und der Fachbereich Romanistik der Universität des Saarlandes gratulieren herzlich zu diesem Erfolg!

 


 

Luise Kwak ist Gewinnerin des Exzellenzpreises der Deutsch-Französischen Hochschule

Den Exzellenzpreis der Deutsch-Französischen Hochschule für das Jahr 2024 erhielt Luise Kwak, Absolventin des binationalen Bachelorstudiengangs Deutsch-Französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Bachelorarbeit über die Auswirkungen digitaler Formate auf interkulturelle Lern- und Begegnungsmomente im deutsch-französischen Jugendaustausch. Ihr Forschungsinteresse entstand durch das persönliche Erleben des pandemiebedingten Wandels von Kommunikations- und Begegnungsgewohnheiten während ihres Studiums. Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation in einer Zeit studiert zu haben, in der Landesgrenzen wieder geschlossen worden waren, warf einige vielversprechende Forschungsperspektiven für ihr Studienabschlussprojekt auf.

Betreut wurde Luise Kwaks Arbeit von Frau Professorin Dr. Claudia Polzin-Haumann der Universität des Saarlandes und Frau Dr. Simone Orzechowski der Université de Lorraine, Metz.

Der Lehrstuhl für Romanische und Allgemeine Literatur- und Kulturwissenschaft und der Fachbereich Romanistik der Universität des Saarlandes gratulieren herzlich zu dieser ausgezeichneten Leistung!

 


 

"Rhinozeros. Europa im Übergang" Bd. 3 zum Thema 'träumen' im Deutschlandfunk

Prof. Dr. Markus Messling im Interview mit Dr. Maike Albath in der Sendung „Büchermarkt" vom 9. Januar 2024

Zum Interview im Deutschlandfunk

 


 

 

Universalisme & réparation

Entretien avec David Scott (Columbia, New York)

Pour cette conversation, le groupe de recherche ERC Minor Universality a discuté avec l'anthropologue David Scott de postcolonialité, d’utopie et des pratiques culturelles comme prisme pour penser les questions d'universalité. David Scott soutient, à partir de la question de savoir ce qu'il advient de la promesse de liberté après 1989 et des utopies anticoloniales, que ces promesses ont échoué et que la compréhension des raisons de cet échec doit servir de base à la réparation et à la refonte de notre avenir. S'appuyant sur différentes perspectives - philosophiques, socioculturelles et littéraires - nous avons d’abord discuté de la manière de penser l'universalité à partir d'une position située, ou comment mener des recherches dans des espaces post-coloniaux. Puis, à partir du concept d’une ‘éthique de la générosité’, David Scott élabore une réflexion sur la manière dont une telle éthique peut informer les politiques culturelles contemporaines et le questionnement sur les identités et les différences. Après une réflexion sur l’importance du style et de la forme pour reconceptualiser des traditions intellectuelles, la conversation s’achève sur une réflexion sur le passé et l’avenir : comment relier la littérature, l'écriture de l'histoire postcoloniale et la tragédie pour ne pas tomber dans le fatalisme, mais ouvrir les possibles de nos sociétés ? Faut-il penser cet espace des possibles à travers la révolution ou la réparation ?

L'entretien sur YouTube

 


 

 

Neu erschienen: State of the Arts. An Ethnography of German Theatre and Migration

Cambridge University Press, 2023

The scientific coordinator of the ERC Minor Universality project and postdoc in cultural anthropology, Jonas Tinius, has just published his first monograph on long-term research on the German public theatre system through the prism of a migrant artistic institution in the western post-industrial Ruhr region. His book State of the Arts analyses how artistic traditions have responded to social change, racism, and cosmopolitan anxieties and recounts how critical contemporary cultural production positions itself in relation to the tumultuous history of German state patronage, difficult heritage, and self-cultivation through the arts. Jonas Tinius' fieldwork with professional actors, directors, cultural policy makers, and activists unravels how they constitute theatre as a site for extra-ordinary ethical conduct and how they grapple with the pervasive German cultural tradition of Bildung, or self-cultivation through the arts.

More on the book

 

 

 

 


 

 

Englische Übersetzung von "Universalität nach dem Universalismus" erschienen

Nach der französischen Übersetzung ist Prof. Messlings Buch Universalität nach dem Universalismus. Über frankophone Literaturen der Gegenwart  (2019, Matthes & Seitz) jetzt auch in der englischen Übersetzung von Michael Thomas Taylor als Universality after Universalism. On Francophone Literatures of the Present erschienen (Berlin/Boston: de Gruyter, Reihe „Beyond Universalism. Studies on the Contemporary"). 

The idea of universalism inherited from the French Revolution has been strongly discredited by its colonial history; today, it is also the target of nationalist attacks. What remains of it? Now available in English, Markus Messling's critically acclaimed study shows how contemporary Francophone literatures seek, after European universalism, approaches to a new universality, without which knowledge and justice cannot be organised in world society. 

With a foreword by Souleymane Bachir Diagne

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Présentation de "L'universel après l'universalisme" à Paris

A l'occasion de la parution de L'universel après l'universalisme. Des littératures francophones du contemporain (trad. Olivier Mannoni, préface de Souleymane Bachir Diagne, Presses universitaires de France), Markus Messling est invité à des présentations de son livre à Paris.

Il sera à la Maison de la recherche de la Sorbonne nouvelle le lundi 16 octobre 2023, pour une présentation de son livre et un débat avec Alexandre Gefen. Vendredi 20 octobre, il sera en discussion au Théâtre du Vieux-Colombier, modérée par Anne-Sophie Donnarieix, dans le cadre de la 14e édition des rencontres „Littérature, enjeux contemporains", organisées par la Maison des écrivains et de la littérature.

La soirée-débat à la Sorbonne nouvelle

Les rencontres Littérature, enjeux contemporains

 

 

 


 

Markus Messling an der Urania Berlin

Am Freitag, den 22. September 2023, nimmt Herr Professor Messling an einer Diskussionsrunde zum Thema „Was soll das sein, ein Kulturkampf?" teil. 

Vom „Kulturkampf" ist viel die Rede. Aber was haben aktuelle politische Kontroversen mit der historischen Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche zu tun? Macht der Begriff etwas sichtbar? Oder verdeckt er, dass Richtungsdebatten zur Grundausstattung einer Gesellschaft gehören.

Die Veranstaltung findet in der Reihe "Homo ludens" statt und wird von Professor Marcel Lepper moderiert.

Webseite der Urania

 

 

 

 


 

Ausschreibung: Fellowships im Käte Hamburger Kolleg für kulturelle Praktiken der Reparation (CURE)

Für das erste Kollegjahr des Käte Hamburger Kollegs für kulturelle Praktiken der Reparation (Oktober 2024 bis September 2025) bitten wir um Bewerbungen für Junior- (Postdoc) und Senior-Fellowships mit einer Aufenthaltsdauer von bis zu 12 Monaten. Zur Bewerbung eingeladen sind Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen ab der Postdoc-Phase. 

Zu den KHK-Fellowships

The Fellowships (English call)

Les fellowships (call français)

 


Ausschreibung von Stellen im Käte Hamburger Kolleg (CURE)

Im April 2024 startet an der Universität des Saarlandes das Käte Hamburger Kolleg für kulturelle Praktiken der Reparation (CURE). Es handelt sich um ein thematisch ausgerichtetes Institute for Advanced Study, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Kern des Käte Hamburger Kollegs ist sein Gastwissenschaftler*innen-Programm, das jedes Jahr bis zu 12 internationale Wissenschaftler*innen als Fellows an der Universität des Saarlandes führt, die gemeinsam mit der Direktion und den wissenschaftlichen Mitarbeitenden des Kollegs untersuchen, wie Reparationen in der Kultur verhandelt werden und wie kulturelle Reparationsprozesse Weltwahrnehmung, Selbstentwürfe und Lebensformen verändern. Ziel des Kollegs ist es, eine transmediale Theorie kultureller Reparationspraktiken und -prozesse in historischer und transkultureller Perspektive zu erarbeiten, aus der ein gesellschaftspolitisches Verständnis von kultureller Reparationspraxis entstehen soll. Im Fokus stehen Erinnerungskulturen und geschichtspolitische Diskurse, individuelle Erfahrungen von Beschädigung, Demütigung und Verlust sowie kulturökologische Fragen. Für die wissenschaftliche Leitung der drei Programmbereiche „Geschichte", „Erfahrung" und „Natur/Kultur" sowie für die Wissenschaftskommunikation des Kollegs suchen wir geeignete Bewerber*innen. 

Zu den Stellen und Bewerbungskonditionen im Einzelnen bitten wir um Aufruf der Ausschreibungen:

3 Stellen Wiss. Programmleitung im KHK

3 positions as KHK Research Programme Directors

Wissenschaftskommunikation des KHK

 


Gastvortrag von Prof. Dr. Karlheinz Stierle

11. Juli 2023, 16:00-18:00 Uhr, E 1.2, Raum 0.13.1

Im Rahmen von Prof. Messlings laufendem Seminar „French Theory“ finden im Juni und Juli 2023 eine Reihe von Gastvorträgen statt. Am kommenden Dienstag, den 11. Juli 2023, 16-18 Uhr, wird Prof. Dr. Karlheinz Stierle, Honorarprofessor an der Universität des Saarlandes, ein Gespräch mit Herrn Messling über Poetik und Hermeneutik und die ‚Franzosen‘: deutsch-französische Theoriegeschichte(n) führen. Herr Prof. Stierle war selbst Mitglied der Gruppe „Poetik und Hermeneutik“, der in der Entwicklung für die Geisteswissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland eine wichtige Rolle zukommt. Sie sind herzlich eingeladen, an der Seminarsitzung teilzunehmen.

Prof. Dr. Karlheinz Stierle ist seit 2008 Honorarprofessor an der Universität des Saarlandes. Von 1988 an und bis zu seiner Emeritierung 2004 hatte er den Lehrstuhl für Romanische Literaturen und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz inne, wo er Hans Robert Jauß nachfolgte, bei dem er 1963 mit der Arbeit Dunkelheit und Form in den Chimères von Gérard de Nerval promoviert hatte. 1968 habilitierte er sich ebendort. Von 1969 bis 1988 war er Professor für Romanische Philologie und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und lehnte in dieser Zeit mehrere Rufe ab (Universität Bielefeld, Frije Universiteit Amsterdam, Freie Universität Berlin). Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Formgeschichte der französischen und italienischen Literatur, der Historischen Semantik, einer auf der Theorie der Sprachhandlung begründeten systematischen Literaturwissenschaft, Dante und Petrarca zwischen Mittelalter und Renaissance, der Moralistik sowie der Paris-Literatur. Von 1964 an nahm Herr Stierle bereits an den Konferenzen der Forschergruppe Poetik und Hermeneutik teil. Er war zudem Gründungsmitglied des Sonderforschungsbereichs „Wissen und Gesellschaft im 19. Jahrhundert“ an der Ruhr-Universität Bochum und Mitbegründer des „Romanistischen Kolloquiums“ (1978).

Herr Stierle war Vorsitzender des Deutschen Italianistenverbandes (1996-97) und Vorsitzender des Deutschen Romanistenverbandes (2003-2005). Von 1987 bis 2000 war er Herausgeber der Zeitschrift Poetica. Herr Stierle war Membre du comité international scientifique et stratégique du Collège de France (2003-2009) und Mitglied des Preiskomitees der Balzan-Stiftung (2003-2014). Er ist Ordentliches Mitglied der Academia Europaea (seit 1989) und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (seit 1995) sowie Korrespondierendes Mitglied der Académie des sciences morales et politiques de l’Institut de France. Seit 2009 ist er Socio straniero der Accademia Nazionale dei Lincei, 2010 Ernennung zum Ehrenmitglied der Società dantesca italiana, 2014 zum Commendatore dell’Ordine al Merito della Repubblica Italiana. Zahlreiche Bücher würden ins Italienische und Französische übersetzt und erhielten weitere Auflagen; es folgten Auszeichnungen durch den Premio Comisso (2008) und den Fiorino d’oro des Comune di Firenze. 2016 erfolgte die Ernennung zum Commandeur dans l’Ordre des Palmes Académiques.

Publikationen (Auswahl): Dunkelheit und Form in Gérard de Nervals Chimères. München 1967: Fink; Text als Handlung. Perspektiven einer systematischen Literaturwissenschaft. München 1975: Fink (UTB 423) [Neuaufl. 2012]; Der Mythos von Paris. Zeichen und Bewußtsein der Stadt. München 1993: Hanser; Ästhetische Rationalität. Kunstwerk und Werkbegriff. München 1997: Fink; Francesco Petrarca. Ein Intellektueller im Europa des 14. Jahrhunderts. München 2003: Hanser; Das große Meer des Sinns. Hermenautische Erkundungen in Dantes Commedia. München 2007: Fink; Zeit und Werk. Prousts À la recherche du temps perdu und Dantes Commedia. München 2008: Hanser; Francesco Petrarca, Canzoniere, ausgewählt und aus dem Ital. übers. von Karlheinz Stierle. Berlin 2011: Insel; Dante Alighieri. Dichter im Exil, Dichter der Welt. München 2014: Beck; Pariser Prismen. Zeichen und Bilder der Stadt. München 2016: Hanser; Montaigne und die Moralisten. Klassische Moralistik, moralistische Klassik. München 2016: Fink; Paris denken – Penser Paris. Deutsch-französische Annäherungen. Berlin 2021: Suhrkamp.

 

 

Gastvortrag von Dr. Helmut Böttiger

5. Juli 2023, 16:00-18:00 Uhr, E2 4 - Raum 203

Im Rahmen von Prof. Messlings laufendem Forschungskolloquium wird am kommenden Mittwoch, 5. Juli 2023, 16-18 Uhr, der Literaturkritiker und Autor Dr. Helmut Böttiger einen Vortrag zum Thema „Leben ohne Poesie. Peter Handke, die Einsamkeit und das Glück“ halten. Sie sind herzlich eingeladen, an der Seminarsitzung teilzunehmen.

Leben ohne Poesie. Peter Handke, die Einsamkeit und das Glück

Der Vortrag zeichnet die Entwicklung der Ästhetik Peter Handkes von seinen Anfängen bis in die Gegenwart nach. Dabei werden seine biografischen Prägungen und Weichenstellungen mit einbezogen. Nach frühen Versuchen mit dem "nouveau roman" und der Entdeckung der Popliteratur spielt Wunschloses Unglück aus dem Jahr 1972 eine zentrale Rolle, das Buch über den Selbstmord seiner Mutter. In den siebziger Jahren war Handke ein allseits hofierter Starautor. Der Wendepunkt seines Werks Ende der siebziger Jahre, der durch Langsame Heimkehr markiert wird, ist gleichzeitig auch ein Wendepunkt seiner Rezeption. Er verabschiedet sich von Pop und Zeitgeist und sucht Anbindung an eine epische Tradition, die bis zu Homer zurückreicht. Diese emphatische Neubesetzung von Literatur kann problematisiert werden, macht aber seine Sonderstellung in der Gegenwartsliteratur aus.

Dr. Helmut Böttiger, Dissertation mit einer Arbeit über den DDR-Schriftsteller Fritz Rudolf Fries in Freiburg. Von 1991 bis 2001 Kultur- und danach Literaturredakteur der "Frankfurter Rundschau", danach freier Autor. 2012 Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik, 2013 Preis der Leipziger Buchmesse für sein Buch Die Gruppe 47. Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb. Zuletzt erschienen: Die Jahre der wahren Empfindung. Die 70er - eine wilde Blütezeit der deutschen Literatur (2021).

 

 

Gastvortrag von Prof. Dr. Wolfgang Asholt

4. Juli 2023, 16:00-18:00 Uhr, E 1.2, Raum 0.13.1

Im Rahmen von Prof. Messlings laufendem Seminar „French Theory“ finden im Juni und Juli 2023 eine Reihe von Gastvorträgen statt. Am kommenden Dienstag, den 4. Juli 2023, 16-18 Uhr, wird Prof.Dr. Wolfgang Asholt (Humboldt-Universität zu Berlin) einen Vortrag zum Thema Von der Literatur- zur Theorie-Avantgarde: Tel Quel und die French Theory halten. Sie sind herzlich eingeladen, an der Seminarsitzung teilzunehmen.

Von der Literatur- zur Theorie-Avantgarde: Tel Quel und die French Theory

Im Kontext eines größeren Projekts zu Avantgarde-Theorien versucht der Vortrag den eher ungewöhnlichen Blick auf die French Theory aus der Perspektive der vielleicht wichtigsten französischen Literatur-Avantgarde der 1960er und 1970er Jahre: Tel Quel. Die Gruppe und ihre gleichnamige Zeitschrift kooperieren in der Entstehungsphase des Poststrukturalismus intensiv mit Michel Foucault, Roland Barthes und Jacques Derrida, die die Arbeiten dieser Literatur-Avantgarde kommentieren und propagieren, etwa mit der von Foucault geleiteten Dekade „Une littérature nouvelle?“ in Cerisy (1963), oder wichtige eigene Arbeiten in Tel Quel-Sammelbänden oder der gleichnamigen Zeitschrift publizieren. Im Zentrum wird eine Analyse des Bandes Théorie d’ensemble (1968) stehen, die ein Doppel-Manifest darstellt: jenes der drei herausgehobenen French Theorists und jenes der Tel Quel-Vertreter, insbesondere Philippe Sollers’. Dabei soll am Beispiel von Derridas Schlüsselkonzepten Différance und Dissémination untersucht werden, inwieweit eine dekonstruktivistische Theorie sich mit einer theoriegeleiteten avantgardistischen Praxis vereinbaren lässt, insbesondere wenn diese die Grenzen der écriture überschreiten und von der Kunst her das Leben verändern will.

Prof. Dr. Wolfgang Asholt war bis 2011 Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Osnabrück, 2012 Senior Fellow am FRIAS (Freiburg), seit 2013 Honorarprofessor am Institut für Romanistik der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf den französischen Literaturen des 19. und 20. Jahrhunderts, den europäischen Avantgarden und ihren Theorien, Konzeptionen der europäischen Literatur sowie (französischer) Gegenwartsliteratur. Er war Herausgeber des Frankreich Jahrbuchs (1996–2005) sowie von Lendemains (2000–2012) und ist Mitglied zahlreicher Redaktionen u.a. von Revue des sciences humaines (seit 2014), Allemagne d’aujourd’hui (seit 2015) und Revue d’histoire littéraire de la France (seit 2023). Publikationen zur Thematik: (Hg. mit W. Fähnders) Der Blick vom Wolkenkratzer. Avantgarde – Avantgardekritik – Avantgardeforschung. Amsterdam/Atlanta 2000: Rodopi (Avantgarde Critical Studies 14); (Hg. mit W. Fähnders) Manifeste und Proklamationen der europäischen Avantgarde (1909–1938). 2. Aufl., Stuttgart 2005: Metzler; Avantgarde und Modernismus. Dezentrierung, Subversion und Transformation im literarisch-künstlerischen Feld. Berlin 2014: de Gruyter; Eine Theorie (Geschichte) der Avantgarde. Göttingen (2023): Wallstein.

 

 

Einladung zur Filmvorführung und Diskussion des Dokumentarfilmes La cité de l'orde (2021) von Antoine Dubos

29. Juni 2023, 20:00-22:00 Uhr, Kino Achteinhalb

Moderation und Diskussion: Laurens Schlicht, Romanische und Allgemeine Literatur- und Kulturwissenschaft,

Ines Heisig, Historisch orientierte Kulturwissenschaften, Universität des Saarlandes,

Michael Bauer, CriThink e.V., Gesellschaft zur Förderung des kritischen Denkens und Handelns

Inhaltsangabe:

Eine Frau liegt auf dem Boden, sie ist bewusstlos. Einige Polizisten halten einen Mann fest, der Film zeigt einen Innenraum. Sowohl die Polizisten als auch die Frau schreien. Eine andere Szene: Wir sehen Polizist:innen in kleinen Dreiergruppen, geschützt von einem durchsichtigen Schild, sie wehren sich gegen den Gegner. Kein Kommentar, die Umgebung ist trostlos, ein graues Nirgendwo und Überall. Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 bestimmen, dass die Menschenrechte von einer »öffentlichen Gewalt«, einer force publique, garantiert werden müssen. Die Polizei wurde dann zu jenem besonderen Teil der Verwaltung, die das Recht und in bestimmten Fällen die Pflicht besitzt, Gewalt gegen Bürger:innen auszuüben. Was für eine Gewalt? Mit dieser Frage setzt sich der Dokumentarfilm LA CITÉ DE L'ORDRE (2021) des französischen Regisseurs Antoine Dubos auseinander. Dabei lässt der Film bewusst die Frage offen, welche Gewalt »legitim« ist und welche Grenzen überschreitet. Er zeigt etwas, ohne direkte Antworten zu geben. Er rechtfertigt nichts, klagt nichts an und verteidigt nichts, aber er schaut hin. Über diese dokumentarisch-filmische Annäherung an das Thema des staatlichen Gewaltmonopols möchten wir gemeinsam sprechen.

 

 

Gastvortrag von Dr. Onur Erdur

27. Juni 2023, 16:00-18:00 Uhr, C 5.3 ­– Raum 0.24

Im Rahmen von Prof. Messlings laufendem Seminar „French Theory“ finden im Juni und Juli 2023 eine Reihe von Gastvorträgen statt. Am kommenden Dienstag, den 27. Juni 2023, 16-18 Uhr, wird Dr. Onur Erdur (Humboldt-Universität zu Berlin) einen Vortrag zum Thema „Die kolonialen Wurzeln der »French Theory«“ halten. Sie sind herzlich eingeladen, an der Seminarsitzung teilzunehmen.

Die kolonialen Wurzeln der »French Theory«

Führende Köpfe der französischen Theorie weisen einen kolonialen Hintergrund auf: Sie sind entweder in den ehemaligen französischen Kolonien geboren (Jacques Derrida, Hélène Cixous, Louis Althusser, Alain Badiou) oder hielten sich im Laufe ihres Lebens dort auf (Michel Foucault, Jean-François Lyotard, Pierre Bourdieu, Roland Barthes). Was hat es damit auf sich? Ist das bloß eine biographische Koinzidenz? Oder liegen darunter womöglich größere koloniale Wurzeln der französischen Theorie verborgen? Eine Spurensuche.

Onur Erdur ist seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hat Historische Anthropologie, Politikwissenschaft und Geschichte in Freiburg im Breisgau, Basel und Zürich studiert. Von 2009 bis 2015 war er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geschichte der ETH Zürich und zur selben Zeit auch Mitglied des Graduiertenkollegs »Geschichte des Wissens«. 2016 folgte die Promotion an der Universität Zürich mit einer Arbeit über den Einfluss der Naturwissenschaften auf die französische Philosophie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er ist Mitglied im Berliner Theorie-Kollektiv »diffrakt – Zentrum für theoretische Peripherie«. Publikationen: Die epistemologischen Jahre. Philosophie und Biologie in Frankreich, 1960-1980. Zürich 2018: Chronos; Hg. (zusammen mit Andrea Westermann): Histories of Migrant Knowledge: Transatlantic and Global Perspectives. Bulletin of the German Historical Institute Washington DC, Supplement 15, 2020.

 

 

Gastvortrag von Prof. Judith Kasper

20. Juni 2023, 16:00-18:00 Uhr, C 5.3 ­– Raum 0.24

Im Rahmen von Prof. Messlings laufendem Seminar „French Theory“ finden im Juni und Juli 2023 eine Reihe von Gastvorträgen statt. Am kommenden Dienstag, den 20. Juni 2023, 16-18 Uhr, wird Prof. Kasper (Goethe-Universität Frankfurt/Main) einen Vortrag zum Thema „Roland Barthes. Schreiben, lesen, begehren“ halten. Sie sind herzlich eingeladen, an der Seminarsitzung teilzunehmen.

Roland Barthes. Schreiben, lesen, begehren

Roland Barthes’ Essay „La mort de l’auteur“ von 1967 hat innerhalb der strukturalistischen Theoriebildung den Status eines Manifests: diese Intervention hat die damals vorherrschende französische Literaturkritik, die das literarische Werk als Schöpfung eines sich selbst präsenten Autorsubjekts feiert, nachhaltig erschüttert. Barthes setzt dagegen: den Text, die écriture, die Leser. – Als Leser zeigt er sich in seinem 6 Jahre darauf publizierten Essay Le plaisir du texte: Affekte, Körper, Lust bilden den Motor seines sprunghaften Schreibens und Lesens der französischen Literatur der Moderne.

Prof. Dr. Dr. Judith Kasper studierte in Nizza, Göttingen und Freiburg Germanistik und Romanistik und promovierte 2001 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit über Sprachen des Vergessens. Proust, Perec und Barthes zwischen Verlust und Eingedenken. Von 1999 bis 2002 war sie DAAD-Lektorin an der Universität Paris X-Nanterre; von 2002 bis 2003 Lektorin an der Universität Bologna. Von 2004 bis 2007 war sie Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Universität Verona und promovierte dort im Fach Philosophie mit der Arbeit Trauma e nostalgia. Per una lettura del concetto di Heimat. 2015 wurde sie mit der Arbeit Der traumatisierte Raum. Insistenz, Inschrift, Montage bei Freud, Levi, Kertész, Sebald und Dante an der Universität Potsdam habilitiert. Von 2009-2018 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Romanische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihre Forschungs­schwerpunkte liegen im Bereich der Holocaust-Studies und der Trauma-Theorie, der Literatur- und Übersetzungstheorie sowie der Lyrik. Sie ist Mitherausgeberin von Riss. Zeitschrift für Psychoanalyse.

 

 

 

Einladung zur Buchvorstellung und Podiumsdiskussion: Politiken des Erinnerns

16. Juni 2023, 18:00-20:00 s.t., Spreeufer 6, Berlin

Anlässlich des kürzlich erschienenen Sammelbands Reparation, Restitution, and the Politics of Memory laden wir herzlich zu einer Podiumsdiskussion mit Lesung von hn. lyonga ein. Im Anschluss an die Veranstaltung sind die Räumlichkeiten von Barazani.Berlin zum weiteren Austausch bei Snacks und Getränken geöffnet.

Anmeldung erwünscht: carla.seemann@uni-saarland.de

Den Sammelband können Sie hier im Open Access herunterladen.

 

 

 

Gastvortrag von Prof. Marcel Lepper

13. Juni 2023, 18:00-20:00 c.t., digital via MS Teams

Im Rahmen von Prof. Messlings laufendem Seminar „French Theory“ finden im Juni und Juli 2023 eine Reihe von Gastvorträgen statt. Den Auftakt wird am Dienstag, den 13. Juni 2023, 18-20 Uhr, Prof. Marcel Lepper (Universität Leipzig) mit einem Vortragzum Thema „Baltimore 1966: Die strukturalistische Kontroverse“ machen. Der Vortrag findet digital über MS Teams statt. Bei Interesse bitte Anmeldung im Sekretariat Prof. Messling.

Baltimore 1966: Die strukturalistische Kontroverse

1966 lädt der vielseitig interessierte Richard Macksey eine Gruppe von französischen Intellektuellen an die Johns Hopkins University ein. Die Tagung unter dem denkbar allgemeinen Titel „The Languages of Criticism and the Sciences of Man“ entwickelt sich auf unerwartete Weise zum Theorie-Drama. Im Zentrum: der junge Jacques Derrida. Eine überbewertete Inszenierung? Oder die Initialzündung für folgenreiche Theoriebewegungen?

Marcel Lepper ist Honorarprofessor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig. Er hat Germanistik, Geschichte und Philosophie in Münster, Paris, Baltimore und Berlin studiert. 2006 Promotion an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über Lamento und Affektdarstellung in der Frühen Neuzeit; 2015 Habilitation an der Philosophisch-historischen Fakultät der Universität Stuttgart mit der Arbeit Quelle und Prinzip: Rhetorische Grundlagen, poetische Konzepte, philologische Metaphorik (1700-2000). Von 2008 bis 2018 leitete er das Forschungsreferat im Deutschen Literaturarchiv in Marbach, von 2018 bis 2020 war er Leiter des Literaturarchivs der Akademie der Künste in Berlin. 2020 wurde er vom Stiftungsrat der Klassik Stiftung Weimar zum Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs bestellt und zugleich Vorstandsvorsitzender der Deutschen Schillerstiftung. Von 2022 bis 2023 war er Geschäftsführer der Carl Friedrich von Siemens Stiftung in München. Im Rahmen von Gastaufenthalten hat Lepper an der Johns Hopkins University, der University of Wisconsin/Madison, der University of Kent/Canterbury, der Princeton University sowie der University of Cambridge geforscht. – Publikationen (Auswahl): Goethes Euphrat. Philologie und Politik im „West-östlichen Divan“. Göttingen 2016: Wallstein; Philologie. Zur Einführung. Hamburg 2012: Junius; Hg. (mit Hendrikje Schauer): Neue Romantik. Eine kleine Literaturgeschichte 1989-2019. Stuttgart/Weimar: Works & Nights; Hg. (mit Markus Messling u. Jean-Louis Georget): Höhlen. Obsession der Vorgeschichte. Berlin 2019: Matthes & Seitz.

 

 

 

Englische Übersetzung von "Champollions Hieroglyphen" erschienen

Nach der französischen und arabischen Übersetzung liegt Prof. Messlings Buch Champollions Hieroglyphen. Philologie und Weltaneignung (Berlin 2012, Kulturverlag Kadmos) nun auch in englischer Übersetzung bei Palgrave Macmillan vor. Die englische Ausgabe ist eine revidierte Fassung, die zusätzlich ein Kapitel zum Symbolismus der französischen Ausgabe sowie ein Kapitel zu weitgehend unbekannten Dokumenten aus Champollions Hand aus der Bibliothèque nationale de France umfasst. 

Philology and the Appropriation of the World. Champollion's Hieroglyphs. 

Revised edition. Transl. Michael T. Taylor and Marko Pajević, with the coll. of Karina Berger

This book sheds new light on the work of Jean-François Champollion by uncovering a constellation of epistemological, political, and material conditions that made his decipherment of Egyptian hieroglyphs possible. Champollion's success in understanding hieroglyphs, first published in his Lettre à M. Dacier in 1822, is emblematic for the triumphant achievements of comparative philology during the 19th Century. In its attempt to understand humanity as part of a grand history of progress, Champollion's conception of ancient Egypt belongs to the universalistic aspirations of European modernity. Yet precisely because of its success, his project also reveals the costs it entailed: after examining and welcoming acquisitions for the emerging Egyptian collections in Europe, Champollion travelled to the Nile Valley in 1828/29, where he was shocked by the damage that had been done to its ancient cultural sites. The letter he wrote to the Egyptian viceroy Mehmet Ali Pasha in 1829 demands that excavations in Egypt be regulated, denounces European looting, and represents perhaps the first document to make a case for the international protection of cultural goods in the name of humanity.

"By crossing the 'grand history' of the sciences with microhistorical narratives, Markus Messling succeeds in distilling a scholarly portrait of an epoch through a brilliant synthesis." (Annales. Histoire, Sciences sociales) 

"A brilliantly written book that not only contributes to the history of global philologies, but also to the Enlightenment and counter-Enlightenment backgrounds of today's politics of restitution." (Historische Zeitschrift für die Philologien)

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Französische Übersetzung von "Universalität nach dem Universalismus" erschienen

Das Buch Universalität nach dem Üniversalismus. Über frankophone Literaturen der Gegenwart (2019, Matthes & Seitz) ist jetzt in der Übersetzung von Olivier Mannoni als L'universel après l'universalisme. Des littératures francophones du contemporain bei den Presses universitaires de Frances (PUF) erschienen. Das Buch erscheint mit einem Vorwort von Souleymane Bachir Diagne.

La mise en œuvre coloniale qui en a été faite a fortement discrédité le concept d'universalisme sur le plan politique. Dans le même temps, les idéaux d'une société mondiale cosmopolite, qui vont de pair avec lui, font l'objet d'attaques toujours plus vives des forces nationalistes. Que reste-t-il des idéaux universalistes ? Cette question est traitée dans des littératures contemporaines francophones que Markus Messling analyse comme une remise en cause radicale de ces idéaux qui ont jadis trouvé leur capitale à Paris, avec la Révolution française : liberté, égalité et solidarité. Comment trouver après l'universalisme européen les approches d'une nouvelle universalité sans laquelle il est impossible d'organiser connaissance et justice dans la société mondiale ? Cette question se révèle être un problème de mise en forme narrative du monde.

« Le livre de Markus Messling pose une thèse, essentielle, qui est que la fin de l'universalisme européen n'est pas celle de l'universalité mais peut-être bien son commencement. Les lectures d'auteurs 'francophones' aussi divers que Mathias Enard, Léonora Miano, Kossi Efoui, Camille de Toledo, Shumona Sinha ou Wajdi Mouawad disent, à leur manière propre, contre la seule 'soumission' à une 'mélancolie' n'ouvrant sur rien, que la fin de l'universalisme européen est la tâche de retourner la 'nostalgie' en 'ressource pour l'avenir'. C'est-à-dire, contre la prétention d'un universalisme impérialiste, de savoir faire usage de la capacité de relativiser et de la force décolonisatrice qui lui est attachée, mais en sachant également ne pas s'enfermer dans un relativisme qui ne traduirait alors qu'une conception carcérale des identités culturelles. Ce livre invite et aide à penser cet universel (multi)latéral dont le temps est maintenant. »

Souleymane Bachir Diagne, Columbia University

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Wir begrüßen Karin Uttendörfer als Gastdozentin des Deutschen Übersetzerfonds am Institut für Romanistik

Wir freuen uns sehr, im Sommersemester 2023 erneut Karin Uttendörfer als Gastdozentin in der Fachrichtung Romanistik der Universität des Saarlandes begrüßen zu dürfen. Karin Uttendörfer ist eine der gefragtesten Übersetzerinnen aus dem Französischen in Deutschland und eine Kennerin der französischen Literaturszene. Sie hat wichtige Autor*innen der französischen Gegenwartsliteratur wie Eric Hazan, Jacques Yonnet, Marcel Aymé, Judith Perrignon und Mathieu Riboulet übertragen. Für ihre Übersetzung von Jean-Baptiste Del Amos Règne animal / Tierreich war sie 2019 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. 2021 wurde sie gemeinsam mit der Autorin Ryoko Sekiguchi für ihre Übersetzung von Nagori. Die Sehnsucht nach der von uns gegangenen Jahreszeit mit dem Prix Premiere ausgezeichnet. Im Sommer wird ihre Übertragung von Camille de Toledos Thésée, sa vie nouvelle/Theseus, sein neues Leben erscheinen und im Herbst dann ihre mit Tim Trzaskalik besorgte Übersetzung des großen Werks von Davi Kopenawa und Bruce Albert La Chute du Ciel/Der Sturz des Himmels. Neben ihrem Hausverlag Matthes & Seitz Berlin, hat sie auch für andere Verlage mit romanischen Schwerpunkten gearbeitet, darunter Wagenbach oder Luchterhand. 2017 war sie Mitglied der Jury für den Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis. Gefördert wird die Gastdozentur mit Mitteln des „Neustart Kultur“-Programms der Staatsministerin für Kultur und Medien durch den Deutschen Übersetzerfonds, der sich unter dem Motto „Wer übersetzt, überwindet Grenzen“ dafür engagiert, das zeitgemäße Wissen literarischer Übersetzer*innen in den akademischen Diskurs einzubringen.

Karin Uttendörfer kommt auf Einladung von Professor Messling an die Universität des Saarlandes. Unter dem Titel „Eine Sprache gehört nicht“– Übersetzen und Neu-Übersetzen als reparativer Prozess?  wird sie in ihrem Seminar diskutieren, ob im Übersetzen, in der Weltvermittlung durch Sprache(n), so etwas wie Reparation stattfinden kann? Mit den Studierenden will sie dieser Frage sowohl theoretisch als auch praktisch, am Beispiel literarischer Übersetzungen, suchend nachgehen. Dabei soll das reparative Potential der postkolonialen Literaturen fokussiert werden, die als „translating texts“ (Paul Bandia) das Übersetzen als Weltsprache schon in sich tragen, um zu untersuchen, ob und wie sich dieser Ansatz auch auf andere Literatur-en erweitern ließe, die „übersetzende Texte“ sind, weil sie andere Sprachen und – z. B. subalterne, transgenerationelle oder nicht-menschliche – Stimmen inkorporieren. Kann diese in der Übersetzung wieder verlauten zu lassen ein reparativer Akt sein? An Werken wie dem anthropologisch-kooperativen La Chute du ciel, der „Familien- und Schweinesaga“ Règne animal und Camille de Toledos „corps-mémoire“ Thésée oder seiner Streitschrift Le fleuve qui voulait écrire ebenso wie an den Neuübersetzungen von Colettes geschlechterfluidem Le pur et l’impur und Balzacs Cousine Bette soll dies auch in konkreter Arbeit am Text erforscht werden. Zudem wird es im Seminar auch Raum für Fragen zum Metier des Übersetzens und zur Verlagsarbeit geben.

 

 

Prof. Messling eröffnet die Semaine de l’Histoire an der École normale supérieure de Paris

Herr Messling wird am 8. März 2023, 18-19.30 Uhr, die Semaine de l’Histoire mit dem Vortrag « La République, l’islam et les langues : Renan idéaliste ? » eröffnen. Der Vortrag wird den konfliktuellen Zusammenhang des voluntaristischen Nationenbegriffs, der bis heute für die französische Republik fundamental ist, und die Islam-Vorstellung des Semitisten und Collège de France-Professors Ernest Renan beleuchten, den die zeitliche Nähe zweier zentraler Reden des späten Renan nahelegt: „Qu’est-ce qu’une nation?“ (Sorbonne, le 11 mars 1882) sowie „L’Islamisme et la science“ (Sorbonne, le 29 mars 1883).
Die Semaine de l’Histoire ist eine Veranstaltung, die jedes Jahr viele bekannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versammelt und von der École normale supérieure de Paris in Kooperation mit dem Centre de Formation des Journalistes für ein breites geschichtsinteressiertes Publikum organisiert wird. Das Thema ist diesmal den „Langues de l’histoire“ gewidmet.
Die Conférence d’ouverture wie auch die gesamte Veranstaltung kann über den Link https://us02web.zoom.us/j/99687048467 (MDP: 0000) auch digital besucht werden.

Zur Semaine de l’Histoire

Zur Conférence d’ouverture von Herrn Messling

 


 

 

Prof. Messling erhält Exzellenz-Förderung des Bundes in Millionenhöhe

Wie das  Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bekannt gegeben hat, fördert es Prof. Markus Messling gemeinsam mit der Kollegin Prof. Christiane Solte-Gresser (Komparatistik) durch die Finanzierung des Käte Hamburger Kollegs für kulturelle Praktiken der Reparation (CURE). Die Förderung für die erste Phase von vier Jahren umfasst ca. 9 Mio. Euro, über die mögliche Gesamtlaufzeit des Kollegs von zwölf Jahren kann die Förderung bis zu 25 Mio. Euro betragen. Jacob von Weizsäcker, Minister der Finanzen und für Wissenschaft des Saarlandes, und der Präsident der Universität des Saarlandes, Prof. Manfred Schmitt, sprachen den Geförderten ihre Glückwünsche aus und betonten die herausgehobene Bedeutung der Einrichtung dieses „Leuchtturms der Forschung in den Geisteswissenschaften“ (BMBF) für den Wissenschaftsstandort Saarbrücken.

 

Zur Pressemeldung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Zur Pressemeldung der Universität des Saarlandes

Zur Pressemeldung der Saarbrücker Zeitung

Bericht im Deutschlandfunk

 


 

 

Gastvortrag von Prof. Dr. Souleymane Bachir Diagne (Columbia University) zum Thema „L'Universel et le postcolonial“

Freitag, 10. Februar 2023, 17:15-18:45, Geb. B 2.2, Raum 1.08 (Hörsaal II) / digital via MS Teams

Im Rahmen von Prof. Messlings laufender Vorlesung „Universalismus - Geschichte, Theorie, Erkenntnis“ finden als Zyklus des Projekts „Minor Universality“ (ERC) eine Reihe von Gastvorträgen statt.
Am Freitag, 10. Februar 2023, 17:15-18:45 Uhr, wird Prof. Dr. Souleymane Bachir Diagne (Columbia University, New York) zum Thema „L'Univerel et le postcolonial“ sprechen. Der Vortrag findet statt in B 2.2, Raum 1.08 (Hörsaal II) sowie digital über MS Teams.

Souleymane Bachir Diagne verknüpft auf einzigartige Weise afrikanische, islamische und europäische Ideengeschichte mit politischer Philosophie. Er ist Professor of French and Philosophy sowie Direktor des Institute of African Studies an der Columbia University in New York. Von 2024 an ist er Mitglied des internationalen Beirats des Käte Hamburger Kollegs für kulturelle Praktiken der Reparation (CURE).
Im Anschluss an sein Studium v.a. bei Louis Althusser und Jacques Derrida an der École Normale Supérieure de Paris bestand er die agrégation in Philosophie (1978). Promotion (1982) und thèse d’État (1988) über mathematik- und philosophiegeschichtliche Themen an der Sorbonne-Panthéon. Bevor er 2008 an die Columbia University wechselte, lehrte er viele Jahre Philosophie- und Religionsgeschichte an der Université Cheikh Anta Diop in Dakar sowie an der Northwestern University in Evanston/Illinois. Diagne ist Permanent Fellow am Institut d’Études Avancées in Nantes, Mitglied des Council on the Future der UNESCO sowie des Conseil pour le développement de la recherche en sciences sociales en Afrique und war viele Jahre Berater für Bildung und Kultur des senegalesischen Staatspräsidenten (1993-1999). Er ist Beirat von Présence africaine sowie Träger des Prix Édouard Glissant und des Dagnan-Bouveret-Preises der Académie des sciences morales et politiques (beide 2011). Der Nouvel Observateur zählte ihn zu den „25 grands penseurs du monde entier“.

Zu seinen wichtigen Publikationen gehören u. a.: De langue à langue: L’hospitalité de la traduction. Paris: Albin Michel, 2022; Le fagot de ma mémoire: De Saint-Louis à New York, itinéraire d’un philosophe musulman. Paris: Philippe Rey, 2021; En quête d'Afrique(s): Universalisme et pensée décoloniale (mit J.-L. Amselle). Paris: Albin Michel, 2018; Open to Reason: Muslim Philosophers in Conversation with Western Tradition. New York: Columbia University Press, 2018; L’encre des savants: Réflexions sur la philosophie en Afrique. Paris, Dakar: Codesria/Présence africaine, 2013; Bergson postcolonial. L’élan vital dans la pensée de Léopold Sédar Senghor et de Mohamed Iqbal. Paris: CNRS, 2011; Léopold Sédar Senghor. L’art africain comme philosophie. Paris: Riveneuve 2007.

Bei Interesse bitten wir um Anmeldung via: marlene.schaedler(at)uni-saarland.de

 


 

 

Prof. Messling hält Vortrag im Experimental Critical Theory Program der UCLA

30. Januar 2023, 21:00-22:00, digital via Zoom

In the context of the UCLA Program in Experimental Critical Theory Prof. Messling will give a paper on the topic of “Reparations of the Republic: Champollion and French Universalism” on January 30, from 21:00 to 22:00. The conference will take place online via Zoom.

Jean-François Champollion is a hero of French republicanism, even though he is known today mainly for deciphering the hieroglyphs. Tellingly, his statue stands in front of France’s most important educational institution, the Collège de France, sculpted by none other than Frédéric-Auguste Bartholdi of the Statue of Liberty in New York. Restored to shine brightly in white to mark the 200th anniversary of Champollion’s deciphering of hieroglyphs, it has long provoked fierce criticism from Egyptian intellectuals and politicians. Its visual claims appear to be as contradictory as Champollion’s own consciousness of the world: the universalism to which he owed his rise as the first professor of Egyptology did not blind him to the destruction originating in European modernity. Champollion and his statue thus serve as a focal point for fundamental questions about traditions and reparations of the French Republic.

 

Online-Registration

 


 

 

Gastvortrag von Dr. Julia Christ (CNRS/EHESS) zum Thema „Les dilemmes de l’universel moderne“

25. Januar 2023, 10:00-12:00, Geb. E 1.2, Raum 0.13.1 / digital via MS Teams

Im Rahmen von Prof. Messlings laufender Vorlesung „Universalismus - Geschichte, Theorie, Erkenntnis“ finden als Zyklus des Projekts „Minor Universality“ (ERC) eine Reihe von Gastvorträgen statt.
Am Mittwoch, 25. Januar 2023, 10-12 Uhr, wird Dr. Julia Christ (CNRS/EHESS) zum Thema „Les dilemmes de l’universel moderne“ sprechen. Der Vortrag findet statt in E 1.2, Raum 0.13.1 sowie digital über MS Teams.

Julia Christ ist Philosophin und festangestellte Forscherin am CNRS. Sie lehrt an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS, Paris), wo sie auch zusammen mit anderen Forschern das Seminar „Les juifs et l'Europe“ koordiniert. Darüber hinaus ist sie Mitglied der Redaktion der europäischen Zeitschrift K. Les Juifs, l’Europe, le XXIe siècle. Seit 2019 ist sie stellvertretende Direktorin des Laboratoire interdisciplinaire d’études sur les réflexivités - Fonds Yan Thomas (LIER-FYT). Zwischen 2010 und 2016 war sie Mitarbeiterin und Dozentin am Lehrstuhl für Sozialphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main unter der Leitung von Prof. Axel Honneth. Neben einer Dissertation über die Verbindung von Philosophie und Soziologie im Denken von Th. W. Adorno liegen ihre Forschungsschwerpunkte im Bereich der Critical Theory sowie der Analyse religiöser Quellen des modernen kritischen Denkens und von Vorstellungen des Universellen.

Zu ihren wichtigen Publikationen gehören u. a.: L’oubli de l’universel. Hegel critique du libéralisme, Paris, PUF, 2021; Kritik des Spiels. Spiel der Kritik. Zur Sozialphilosophie Adornos, Baden-Baden, Nomos, 2017; « Une tension insoutenable : l’héritage chrétien dans la formation des foules modernes. Une relecture de Psychologie de masse et analyse du moi », in Le Présent de la psychanalyse, 2022/1 (N° 7), pp. 103-122.

Bei Interesse bitten wir um Anmeldung via: marlene.schaedler(at)uni-saarland.de

 


 

 

Gastvortrag von Prof. Soumaya Mestiri (Université de Tunis) zum Thema „Décoloniser le féminisme“

18. Januar 2023, 10:00-12:00, Geb. E 1.2, Raum 0.13.1 / digital via MS Teams

Im Rahmen von Prof. Messlings laufender Vorlesung „Universalismus - Geschichte, Theorie, Erkenntnis“ finden als Zyklus des Projekts „Minor Universality“ (ERC) eine Reihe von Gastvorträgen statt.
Am Mittwoch, 18. Januar 2023, 10-12 Uhr, wird Prof. Soumaya Mestiri (Université de Tunis) zum Thema „Décoloniser le féminisme“ sprechen. Der Vortrag findet statt in E 1.2, Raum 0.13.1 sowie digital über MS Teams.

Soumaya Mestiri  ist Professorin für Philosophie an der Université de Tunis (FSHST). Ihre Forschungsinteressen liegen in der Geschichte des Liberalismus und des Republikanismus, in Theorien der Gerechtigkeit und des Feminismus. Zu ihren wichtigen Publikationen gehören: De l'individu au citoyen. Rawls et le problème de la personne. Paris 2007: Éditions de la Maison des sciences de l’homme; Décoloniser le féminisme. Une approche transculturelle. Paris 2016: Vrin; Arab Feminism: Between Secular and Islamic Models. In: Handbook of Postcolonial Politics. Hrsg. von Olivia U. Rutazibwa und Robbie Shilliam. London, New York 2018: Routledge; Elucider l’intersectionnalité. Les raisons du feminisme noir. Paris 2020: Vrin.

Bei Interesse bitten wir um Anmeldung via: marlene.schaedler(at)uni-saarland.de

 


 

 

Gastvortrag von Prof. Messling im Rahmen des Kolloquiums der Konstanzer Mittelmeer-Plattform, Universität Konstanz

„Die algerische Erfahrung: Fanon, Derrida, Bourdieu und der andere Blick auf Europa“

 

Im Rahmen des Kolloquiums der Konstanzer Mittelmeer-Plattform hält Prof. Messling am Mittwoch, 11.01.2023, einen Gastvortrag zum Thema „Die algerische Erfahrung: Fanon, Derrida, Bourdieu und der andere Blick auf Europa“ an der Universität Konstanz.

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Prof. Markus Messling im Deutschlandfunk zum jüngsten Skandal um Michel Houellebecq

Im einem Interview in „Front Populaire“ mit Michel Onfray hatte Michel Houellebecq im Dezember propagiert, dass sich Franzosen bewaffnen und „Attentate und Schießereien in Moscheen“ veranstalten, kurz „umgekehrte Bataclans“ schaffen würden, wenn die Muslime erst ganze Gebiete Frankreichs dominieren würden. Dabei sei es der Wunsch der „französischstämmigen Bevölkerung“, dass sich die Muslime assimilierten und „aufhören, die Franzosen zu bestehlen und anzugreifen“. Der Rektor der Grande Mosquée in Paris, Chems-Eddine Hafiz, drohte daraufhin mit Klage wegen Aufhetzung zum Hass gegen muslimische französische Staatsbürger. Markus Messling im Interview mit Änne Seidel über Houellebecqs politische Haltung und Ästhetik.

Zum Interview

 


 

Universalisme & préhistoire

Entretien avec Maria Stavrinaki (Paris I Panthéon-Sorbonne)

Pour la septième conversation de notre série, le groupe de recherche Minor Universality a discuté avec l'historienne de l'art Maria Stavrinaki de l'invention de la préhistoire par les modernes et du trouble que cela apporte dans l'histoire universelle. Stavrinaki soutient que les « deux extrémités du temps humain - la préhistoire et la modernité » partagent une expérience d'anxiété et de choc, à laquelle les êtres humains ont répondu par des remèdes symboliques. La préhistoire, à la fois universelle et fragmentaire, permettrait ainsi d'apercevoir la construction des origines et des fins ; l'avant et l'après de l'humanité. Pour les avant-gardes modernistes en Europe, la préhistoire est devenue une source d'imagination pour la pensée historique elle-même. Comme elle le dit, « les Modernes ont découvert un allié exceptionnel dans la préhistoire ». Dans cette conversation, l'équipe de recherche Minor Universality aborde les questions de la vérité historique, de l'anthropologie, de l'évolutionnisme et de l'espoir utopique des avant-gardes artistiques. L'époque actuelle étant marquée à nouveau par la menace imminente d'une destruction totale mutuellement consentie comme conséquence de la guerre, nous débattons également des horizons (dystopiques) évoqués par l'ère atomique et la possibilité d'une fin de l'histoire (humaine).

Maria Stavrinaki est Maîtresse de conférences habilitée à diriger les recherches à l'Université Paris I Panthéon-Sorbonne, où elle enseigne depuis 2004 l'histoire et la théorie de l'art (19e-21e s.). Co-commissaire de l'exposition « Préhistoire. Une invention moderne » (Centre Pompidou, mai 2019), elle est aussi l'auteure de « Saisis par la préhistoire. Récits sur l'art et le temps des modernes » (avril 2019). Ce livre vient d'être traduit en anglais chez Zone Books sous le titre "Transfixed by Prehistory. An Inquiry into Modern Art and Time”. 

L'entretien sur YouTube

 

 

 

Gastvortrag von Prof. Omri Boehm (The New School for Social Research, NY) zum Thema „Radical Universalism"

14. November 2022, 18:00-20:00, digital via MS Teams

Im Rahmen von Prof. Messlings laufender Vorlesung „Universalismus - Geschichte, Theorie, Erkenntnis“ finden als Zyklus des Projektes „Minor Universality“ (ERC) eine Reihe von Gastvorträgen statt.
Am Mittwoch, 30. Dezember 2022, 18-20 Uhr, wird Prof. Omri Boehm (The New School for Social Research, NY) zum Thema „Radical Universalism“ sprechen. Der Vortrag findet digital über MS Teams statt.

Omri Boehm lehrt und schreibt über die Frühe Neuzeit und Religionsphilosophie mit Schwerpunkten auf Descartes, Spinoza und Kant. Er wurde 2009 an der Yale University promoviert und lehrt seit 2010 als Associate Professor an der New School for Social Research (New York). In der deutschsprachigen Öffentlichkeit lösten insbesondere seine Bücher Israel - Eine Utopie (Propyläen Verlag, 2020) und Radikaler Universalismus - Jenseits von Identität (Propyläen Verlag, 2022) eine breitgeführte Debatte über Universalismus, Identitätsdenken und Aufklärung aus. Er ist darüber hinaus Autor von The Binding of Isaac: A Religious Model of Disobedience (Continuum, 2007) und Kant’s Critique of Spinoza (Oxford University Press, 2014). Neben zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen in Fachzeitschriften schreibt er u.a. für die LA Review of Books und die New York Times. Er arbeitet momentan an einem Buch mit dem Arbeitstitel Passion, Freedom, Reason: A Rereading in Descartes

Bei Interesse bitten wir um Anmeldung via: marlene.schaedler(at)uni-saarland.de

 

 

Gastvortrag von Prof. Olivier Remaud (EHESS) zum Thema „L'universel et les vivants"

30. November 2022, 10:00-12:00, Geb. E 1.2, Raum 0.13.1 / digital via MS Teams

Im Rahmen von Prof. Messlings laufender Vorlesung „Universalismus - Geschichte, Theorie, Erkenntnis“ finden als Zyklus des Projektes „Minor Universality“ (ERC) eine Reihe von Gastvorträgen statt.
Am Mittwoch, 30. November 2022, 10-12 Uhr, wird Prof. Olivier Remaud (EHESS) zum Thema „L’universel et les vivants“ sprechen. Der Vortrag findet statt in E 1.2, Raum 0.13.1 sowie digital über MS Teams.

Olivier Remaud ist Directeur d’études an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), wo er von 2012 bis 2017 das Centre d’études sociologiques et politiques Raymond Aron geleitet hat und heute den Lehrstuhl für Histoire et théorie des cosmopolitismes innehat. Seit vielen Jahren arbeitet er an neu zu gestaltenden "fables sociales et les formes de vie“ in der Moderne. Er war Fellow der École française de Rome (1997), Gastprofessor an der Freien Universität Berlin und am Centre Marc Bloch (2006, 2007) und J. William Fulbright Research Scholar an der State University of New York (2008). Er ist zudem Träger des Friedrich Wilhelm Bessel-Preises der Alexander von Humboldt-Stiftung (2012).
Wichtige PublikationenLes Archives de l’humanité. Essai sur la philosophie de Vico, Paris, Le Seuil, 2004; (Hg.): Faire des sciences sociales, 3 Bände, Paris: Presses de l'EHESS, 2012; Un monde étrange. Pour une autre approche du cosmopolitisme, Paris, Presses Universitaires de France, 2015; Solitude volontaire, 2017, 2. Aufl., Paris, Albin Michel, 2019; Penser comme un iceberg, Arles, Actes Sud 2020.

 

 

Markus Messling im Gespräch mit Boualem Sansal

Buchhandlung Bock & Seip, 1. Dezember 2022, 18.00-19.30 Uhr

Am Donnerstag, den 01. Dezember 2022 von 18.00 bis 19.30 Uhr, moderiert Prof. Messling eine Lesung mit dem renommierten Schriftsteller Boualem Sansal in der Buchhandlung Bock & Seip (Geb. C5 5) auf dem Campus der Universität des Saarlandes.
Sansal wird aus zwei Werken lesen, die im Herbst 2022 in deutscher Übersetzung erscheinen: aus seinem neuen Roman Abraham oder Der fünfte Bund (Original: Abraham ou La cinquième Alliance, Gallimard [2020]) sowie aus seinem offenen Brief Freundschaftlicher, respektvoller und mahnender Brief an die Völker und Nationen der Welt (Original: Lettre d’amitié, de respect et de mise en garde aux peuples et aux nations de la terre, Gallimard [2021]), in dem Sansal gegenwärtige Themen wie religiösen Extremismus, globalen Kapitalismus und den heutigen Umgang mit der Umwelt aufgreift und kritisiert.

Boualem Sansal, geboren 1949 in Algier, gilt in Frankreich als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller. Für seine Romane – wie u.a. Le Serment des barbares [1999] und 2084. La Fin du monde [2015] – wurde Sansal mit renommierten französischen Literaturpreisen wie dem Prix du Premier Roman und dem Grand Prix du Roman de l’Académie française ausgezeichnet. In Deutschland erhielt Sansal im Herbst 2011 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Frankreichzentrum der Universität des Saarlandes und der Buchhandlung Bock & Seip.

 

 

Champollions Hieroglyphen. Das Erbe des Alten Ägypten und der republikanische Universalismus

Anlässlich der 200-Jahr-Feier der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen durch Jean-François Champollion hält Prof. Messling am 23. September 2022 im August Kestner Museum in Hannover den Festvortrag des Jubiläumsprogramms. Unter dem Titel „Champollions Hieroglyphen. Das Erbe des Alten Ägypten und der republikanische Universalismus“ wird Herr Messling ausgehend von der Champollion-Statue im Vorhof des Collège de France zum Zusammenhang von Republikanismus, Imperialismus und Universalismus sprechen. Die Marmorstatue von Frédéric-Auguste Bartholdi, dem Erschaffer der Freiheitsstatue von Liberty Island, hat aufgrund der Tatsache, dass Champollion mit einem Fuß auf einem Pharaonen-Kopf dargestellt wird, seit der Jahrtausendwende Kritik ausgelöst. Die Statue ruft dabei zahlreiche Ebenen historischer Reflexion auf, von Champollions eigenem Denken und Handeln über das Selbstverständnis der Troisième République bis zu unserer Gegenwart.

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Markus Messling im Deutschlandfunk Kultur

Markus Messling in La Vie des idées (Collège de France)

 

 

Neu erschienen:

Dr. Laurens Schlicht: „Wie geht Wissenschaft? Eine schnelle Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten"

 

Leitfäden zum Zitieren und Hausarbeitenschreiben gibt es viele. Diese Einführung ist anders: Sie bietet einen Einstieg in die Regeln wissenschaftlichen Arbeitens, aber zugleich eine Anleitung zum wissenschaftlichen Denken. Studierende erhalten Hintergrundwissen und Denkanstöße, die bei Hausarbeiten und Referaten helfen, aber auch Orientierung sind für den Eintritt in die Wissenschaft.

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Neu erschienen bei Matthes & Seitz: „Rhinozeros. Europa im Übergang" Band 2 | „besitzen"

„Wie das Zusammenleben in einer geteilten Welt gestalten, ohne zugleich nach der enteigneten zu fragen?“, fragt Rhinozeros. Europa im Übergang in dieser Ausgabe zum Thema „besitzen“.

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Professor Messling spricht auf dem 174. Nobel Symposium (Stockholm)

Herr Messling wird als Vortragender am diesjährigen Nobel Symposium teilnehmen, das vom 18. bis 20. August 2022 in Lindigö bei Stockholm stattfindet. Es ist dem Thema “(World) Literature and the Problem of the Universal” gewidmet und wird von Prof. Stefan Helgesson von der Universität Stockholm verantwortet. Gemeinsam mit Daniel Hartley (Durham University), David Scott (Columbia University) und Jorge Locane (University of Oslo) wird Herr Messling in der Sektion „Cosmopolitan Humanities?“ sprechen. Der schwedische Kontext des Kolloquiums ist das mehrjährige Forschungsprojekt “Cosmopolitan and Vernacular Dynamics in World Literatures” (worldlit.se). Die Nobel Symposia werden von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften finanziert.

 

 

Wechsel der Programmleitung

B.A. Französische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation & M.A. Interkulturelle Kommunikation

Die Programmleitung für die Studiengänge B.A. Französische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation und M.A. Interkulturelle Kommunikation ist im SoSe 2022 von Herrn Prof. Dr. Messling in die Hände von Frau Prof. Dr. Polzin-Haumann übergegangen.

Als neue Studiengangskoordinatorinnen stehen Ihnen seit dem 1. Juli 2022 Frau Dr. Montemayor und Frau Dr. Neusius für alle Fragen rund um die Studiengänge sowie die Auslandaufenthalte zur Verfügung. Das Team Messling bleibt Ihnen durch die Begleitung und Koordination der Deutsch-Französischen Studien (verantwortlich B.A.: Herr Prof. Dr. Messling; M.A.: Frau Prof. Dr. Oster-Stierle) sowie in der Lehre weiterhin erhalten. Wir freuen uns sehr auf weitere spannende Seminare und gemeinsame Projekte am romanischen Institut!

Herzlichen Dank für drei schöne Jahre des persönlichen Kontakts mit allen Studierenden der Französischen Kulturwissenschaft und Interkulturellen Kommunikation sowie die bereichernde Zusammenarbeit mit unseren Kolleg:innen und Kooperationspartner:innen.

Ihr Team Messling

Die Homepage der Studiengänge wird momentan migriert. Alle Informationen zu den Studiengängen B.A. Französische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation und M.A. Interkulturelle Kommunikation finden Sie in Kürzehier .


 

Start des trinationalen Forschungsprojekts

« Penser la Méditerranée ensemble – transmediterrane Jugendpolitik »

 

Die trinationale Forschungsgruppe Penser la Méditerranée ensemble – transmediterrane Jugendpolitik bringt Wissenschaftler:innen, Doktorand:innen und Studierende aus Tunis (ENS Tunis, Université Mahmoud El Materi), Marseille (Université Aix-Marseille, CFAP Aix) und Saarbrücken zusammen, die in den nächsten drei Jahren gemeinsam an der Aufgabe arbeiten werden, die Méditerranée als einen Beziehungs- und Zirkulationsraum in den Blick zu nehmen. Vor dem Hintergrund der Kolonialgeschichte und von Politiken der Abschottung ist es das Ziel der gemeinsamen Arbeit, im Dreieck Tunesien, Frankreich und Deutschland konzeptuell und politisch die Gründung eines transmediterranen Jugendwerks nach dem historischen Vorbild des DFJW vorzubereiten und zu befördern. Was bedeutet es, aus politischer, historischer und kulturtheoretischer Perspektive die Mittelmeer-Region gemeinsam zu denken? Welche Voraussetzungen und Hindernisse sind, von den verschiedenen Bezügen ausgehend, zu diskutieren? Welche institutionellen und sozialen Architekturen gilt es zu bauen, welche Programme sind zu gestalten, um Perspektiven zu eröffnen?

Zum feierlichen Beginn der Forschungskooperation und zur Vorstellung des Programms sind Sie herzlich eingeladen in die Villa Europa, Saarbrücken, Dienstag, 5. Juli 2022, 13.00 – 19.00 Uhr.

Zum Programm

 

 

The Pregnant Oyster – Doubts on Universalism

Ausstellung des ERC Minor Universality Residence-Programms im Berliner Haus der Kulturen der Welt

Die Ausstellung (Do, 30.06. -  So, 03.07. 2022) fragt danach, wie sich Welt, Humanität und Gerechtigkeit trotz und in den Widersprüchen des Westlichen Universalismus denken lassen – und welche Wege dafür jenseits von Relativismus und fragmentierten Identitäten vorstellbar sind.

Als 1980 das freitragende, modernistische Dach der Kongresshalle einstürzte, zerbrach mit ihm auch ein Symbol des westlichen Freiheitsversprechens. Die Ausstellung The Pregnant Oyster – Doubts on Universalism sucht solche Brüche, (Neben-)Schauplätze und Erzählungen auf und fragt nach einer Welt jenseits des westlichen Universalismus. In Anlehnung an die „schwangere Auster" – der Spitzname unter dem Berliner:innen das Gebäude des HKW kennen – untersucht die Ausstellung, wie sich eine gemeinsame Welt durch situierte, narrative Praktiken konfiguriert. Sinnbildlich für diese Suchbewegung steht die Metapher der Auster: Als queeres Lebewesen kann sie spontan ihr Geschlecht wechseln, fragile und überraschende Relationen hervorbringen und Momente des Übergangs sichtbar machen. Die Ausstellung wird begleitet von einem Diskurs- und Workshop-Programm und steht im Kontext des Minor Universality Artist-in-Residence-Programms, das Positionen aus dem Feld der Künste und des Kuratorischen, der Literatur und des Klangs zusammenbringt. Anhand konkreter Erfahrungen, Zweifel und Erzählungen verweisen die Arbeiten auf die Kraft des Minoren und imaginieren im Symbol für den selbst zerstörten Anspruch des Westens gemeinsame Welten.

Mit Beiträgen von: Filipa César, Emeka Ogboh, SAVVYZAAR (Lynhan Balatbat-Helbock, Kelly Krugman) und SAVVY.doc (Sagal Farah), Adania Shibli und Camille de Toledo

 

Mehr zu Ausstellung und Programm

 

 

Praxisfeld: Kuratieren

Bewegung macht Geschichte. Regionale Mobilität, transnationale Migration und globale Vernetzung.

Eine Ausstellung für den Wasserhochbehälter des Weltkulturerbes Völklinger Hütte

Leitung: Dr. Ralf Beil, Generaldirektor Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Sie möchten mehr über kuratorische Praxis, die Recherche und Aufbereitung historischer Fakten, Dokumente und Objekte und die Bedeutung kulturinstitutioneller Arbeit erfahren? In diesem Praxisfeld-Seminar arbeiten Sie konkret mit an Grundlagen und weitergehenden Fragestellungen für die Anfang 2023 zu realisierende Dauerausstellung im zweiten Geschoss des neuen Eingangsgebäudes im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. 

Termine:
Donnerstag, 23. Juni 2022: 10-13 / 14-17 Uhr, Konferenzraum EG GTZ-Gebäude, Völklinger Hütte
Freitag, 24. Juni 2022: 10-12.30 / 13.30-16 Uhr, Konferenzraum EG GTZ-Gebäude, Völklinger Hütte 

Weitere Infos zum Praxisfeld

 

 

 

Praxisfeld: (Post)koloniale Provenienzforschung

Das Praxisfeld (post) koloniale Provenienzforschung vermittelt Ihnen Einblicke in die Aufgaben und Anforderungen einer kulturpolitischen Institution. Neben einer Einführung in die aktuelle Debatte ist ein Planspiel Bestandteil des Praxisfelds. Anhand eines fiktiven Beispiels werden Sie sich mit den Interessen von gesellschaftlichen und politischen Akteuren, Museen und anderen Sammlungsinstitutionen sowie Akteur:innen von Herkunftsgesellschaften vertraut machen.
Termine:
Donnerstag, 9. Juni 2022: 9-12/13-16 Uhr, UdS, August-Wilhelm Scheer Graduate Center (C9.3)
Freitag, 10. Juni 2022: 9-12/13-16 Uhr, UdS, August-Wilhelm Scheer Graduate Center (C9.3)

Weitere Infos zum Praxisfeld


 

ERC Minor Universality in Tunis

Das ERC-Projekt Minor Universality unter Leitung von Prof. Markus Messling hat in Kooperation mit Prof. Mohamed Kerrou (Université de Tunis El-Manar) und Dr. Leyla Dakhli (CNRS/Centre Marc Bloch) eine Woche mit internationalen Tagungen an der Académie tunisienne des sciences, des lettres et des arts  (Beït al-Hikma) zum Thema Universalismes, hégémonies et identités und am Centre des arts vivants de Radès zur Thematik Universalisme et Incertitudes durchgeführt; mit Beteiligung von Giovanni Levi, Mondher Kilani, Jellal Abdelkafi, Vincenzo Chicchelli, Franck Hofmann, Essedik Jeddi, Faouzi Mahfoudh, Imed Melliti, Sylvie Octobre.

In die Tagungen, Workshops und Gespräche in Tunis hat das ERC-Projekt zahlreiche Partner und auch Künstler:innen des Artists-in-Residence-Programms (Lynhan Balatbat-Helbock, Kelly Krugmann, Adania Shibli) zu gemeinsamen Reflexionen und Diskussionen mit tunesischen Künstler:innen (Hichem Ben Ammar, Mohamed-Ali Berhouma, Aïcha Filali, Slim Gomri, Nadia Jelassi, Mohamed Ben Soltane) einbezogen.

 

Mehr zu Tagungsthematik und Programm

 

Zur tunesischen Pressemeldung

 

 

Prophet und Provokateur – Wie unbequem ist Pasolini heute?

Markus Messling im SWR2-Forum zum 100. Geburtstag von Pier Paolo Pasolini

Streitbarer Filmemacher und Dichter, dazu Antifaschist, Kirchenkritiker und schwul. Pier Paolo Pasolini hat wie kaum ein anderer Intellektueller die konservative italienische Gesellschaft herausgefordert. Seine politischen Artikel polemisierten, seine Filme zeigten Sex und Gewalt. Pasolinis Ermordung im November 1975 gibt bis heute Rätsel auf.
In diesem Jahr, am 5. März, wäre er einhundert Jahre alt geworden. Was bleibt vom unbequemen Provokateur?

Max Bauer (SWR) diskutiert mit:
Dr. Maike Albath, Literaturwissenschaftlerin und Autorin
Prof. Dr. Markus Messling, Kulturwissenschaftler, Universität des Saarlandes
Dr. Cecilia Valenti, Filmwissenschaftlerin, Universität Mainz

Zum Podcast

 

 

Universalisme & narration

Entretien avec Adania Shibli (Palestine)

Pour notre sixième conversation de la série "Universalisme & ... ", l'équipe de recherche Minor Universality s'entretient avec l'écrivaine Adania Shibli (Palestine).

Notre conversation situe l'écriture, dans l'œuvre de Shibli, comme une expérience d'apprentissage de la vie ainsi que comme une approche du non-écrit, du balbutié, du bégayé. Nous parlons du roman moderne du 19ème siècle comme d'une forme à travers, et contre laquelle, trouver d'autres gestes et méthodes, mineurs, pour aborder l'écriture comme une forme non-hiérarchique et anti-autoritaire. Comment l'écriture peut-elle être façonnée par la peur, la perte et le non-écrit ? Si la littérature a été complice de la construction de la nation et des formations modernes de l'identité, l'écriture peut-elle aussi engendrer une forme différente d'engagement avec, et pour les autres ? Si oui, quelles formes prendra-t-elle ?

 

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Universalisme et position partisane

Entretien avec Arjun Appadurai (New York / Berlin)

Dans ce cinquième épisode de notre série, l'équipe de recherche Minor Universality s'entretient avec l'anthropologue Arjun Appadurai, professeur au Bard Graduate Centre, New York, et à la Humboldt-Universität zu Berlin, où il est associé au département d'ethnologie européenne.

Cette conversation explore la réflexion sur la mondialisation et le cosmopolitisme, mais pose la question de savoir ce qu'il advient de la compréhension de l'État-nation à l'ère de son rétablissement. L'idée d'une vie et d'une conscience mondiales a-t-elle été rendue illusoire par la contestation croissante des mouvements identitaires et des politiques populistes ? En parcourant sa propre trajectoire biographique en tant qu'intellectuel public, avec des mouvements de l'Inde aux États-Unis et en Europe, nous discutons de la relation entre les théories du transnationalisme et l'expérience réelle de la politique intellectuelle des émigrés. Nous discutons également de l'héritage des archives d'Arjun Appadurai et de leur réintégration en tant que bibliothèque de recherche locale, en nous demandant ce qu'il advient des traces de la vie sociale des choses, une fois qu'elles passent des sphères d'évaluation académiques aux sphères artistiques. Après tout, alors que nous constatons que les flux de personnes et de choses sont de plus en plus suspendus et remis en question, alors même que la propagation des maladies rend les frontières absurdes, nous nous demandons également quel rôle jouent les institutions comme l'académie ou les musées en tant que facilitateurs ou peut-être en tant qu'immobilisateurs de ces mouvements. La conversation se termine par un fervent plaidoyer en faveur d'une position partisane, une incitation à agir, en tant qu'universitaires et intellectuels publics, comme "médiateurs, facilitateurs et promoteurs de l'éthique de la possibilité contre l'éthique de la probabilité".

 

L'entretien sur YouTube

 

 

Exzellenzlabor Europa 2021

Internationale Sommerschule: „Restitution, Reparationen, Reparation –Wege zu einer neuen Welt­gesell­schaft?“

  • Den Konferenzbericht finden Sie hier.

Gäste des Exzellenzlabors Europa 2021 sind die Literaturwissenschaftlerin Aurélia Kalisky (Berlin) mit ihrer Forschung über Zeug:innen­schaft im Kontext der Shoah und kolonialer Ver­brechen, die Autorin Igiaba Scego (Rom), die in ihrem Werk die Erfahrung von Trauma und die Möglich­keiten der Heilung in (post-)kolonialen Zusammen­hängen thematisiert, sowie die Soziologin Angelica Pesarini (Toronto) und der Kultur­anthro­pologe Jonas Tinius (Saarbrücken), die sich mit gesell­schaftlichen Voraus­setzungen und Konsequenzen dekolonialer Museums­arbeit in Italien und Deutsch­land auseinander­setzen; darüber hinaus die Schrift­stellerin Helena Janeczek (Mailand) mit ihrem literarischen Werk zu Erinnerung und Shoah sowie der Philosoph Olivier Remaud (Paris), der in seiner aktuellen Publikation Penser comme un iceberg Mensch-Natur-Verhältnisse neu denkt.

Programm

Donnerstag, 9. September 2021

Was ist eine kulturelle Praxis der Reparation? Die Rückgabe der Stele von Axum und die Erzählung "L'icona" von Igiaba Scego
Keynote von Prof. Dr. Markus Messling und Prof. Dr. Christiane Solte-Gresser

Freitag, 10. September 2021

Restitution, Reparationen, Reparation - eine begriffs- und kulturgeschichtliche Annäherung
Einführungsvortrag von Carla Seemann, Mario Laarmann & Laura Vordermayer

Trauma und Heilung in (post-)kolonialen Zusammenhängen
Panel I mit Dr. Igiaba Scego

Zeug:innenschaft im Kontext der Shoah und kolonialer Verbrechen
Panel II mit Dr. Aurélia Kalisky

Lesung von Prof. Dr. Olivier Remaud aus Penser comme un iceberg

Samstag, 11. September 2021

Ethiken des Erinnerns und des Zusammenlebens
Lektüresitzungen

Festakt zur Eröffnung des Exzellenzlabors Europa (Programm)

Sonntag, 12. September 2021

Neudenken von Mensch-Natur-Verhältnissen
Panel III mit Prof. Dr. Olivier Remaud

Restitution von Kulturgütern
Panel IV mit Dr. Jonas Tinius und Dr. Angelica Pesarini

Eine neue Ethik der Beziehungen?
Panel V: Abschlussdiskussion mit Dr. Aurélia Kalisky, Prof. Dr. Olivier Remaud, Dr. Jonas Tinius und Dr. Angelica Pesarini

Die Sommerschule ist eine CEUS-Veranstaltung in Kooperation mit dem ERC Grant Minor Universality und dem DFG-Graduiertenkolleg Europäische Traumkulturen.

 

 

Kulturelles Übersetzen mit Karin Uttendörfer – Gastdozentur des Deutschen Übersetzerfonds im Wintersemester 2021/2022

Wir freuen uns sehr, im kommenden Wintersemester Karin Uttendörfer als Gastdozentin in der Fachrichtung Romanistik der Universität des Saarlandes begrüßen zu dürfen. Karin Uttendörfer ist eine der gefragtesten Übersetzerinnen aus dem Französischen in Deutschland und eine Kennerin der französischen Literaturszene. Sie hat wichtige Autor:innen der französischen Gegenwartsliteratur wie Eric Hazan, Jacques Yonnet, Marcel Aymé, Judith Perrignon und Mathieu Riboulet übertragen. Für ihre Übersetzung von Jean-Baptiste Del Amos Règne animal (Tierreich) war sie 2019 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Gerade wurde sie gemeinsam mit der Autorin Ryoko Sekiguchi für ihre Übersetzung von Nagori. Die Sehnsucht nach der von uns gegangenen Jahreszeit mit dem Prix Premiere 2021 ausgezeichnet. Neben ihrem Hausverlag Matthes & Seitz (Berlin) hat sie auch für andere Verlage mit romanischen Schwerpunkten gearbeitet, darunter Wagenbach oder Luchterhand. 2017 war sie Mitglied der Jury für den Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis.

Gefördert wird die Gastdozentur mit Mitteln des „Neustart Kultur“-Programms der Staatsministerin für Kultur und Medien durch den Deutschen Übersetzerfonds, der sich unter dem Motto „Wer übersetzt, überwindet Grenzen“ dafür engagiert, das zeitgemäße Wissen literarischer Übersetzer:innen in den akademischen Diskurs einzubringen. Karin Uttendörfer kommt auf Einladung von Professor Messling an die Universität des Saarlandes.

Unter dem Titel „Kulturen übersetzen als Weltvermittlung: Die Reden des Yanomami-Schamanen Davi Kopenawa an die Weißen“ wird sie in ihrem Seminar ihre laufende Übersetzung von La Chute du ciel aus dem Französischen besprechen, einem großen Gespräch zwischen dem französischen Anthropologen Bruce Albert und dem Schamanen Davi Kopenawa Yanomami, der 2019 für seinen Kampf um den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Dabei werden auch theoretische und praktische Herausforderungen kultureller Übersetzung diskutiert, die im Kontext gegenwärtiger postkolonialer Auseinandersetzungen von größter Bedeutung und Aktualität sind – nicht zuletzt auch seit der Debatte um die Übersetzung von Amanda Gormans The Hill We Climb, welche in diesem Jahr unter dem Stichwort der Repräsentation zu einer Debatte über politische Vereinnahmungen und gesellschaftlichen Funktionen von Literatur geführt hat. La Chute du ciel, ein ebenso anthropologisch wie poetisch bedeutsames Werk, hat seit seinem Erscheinen in Frankreich 2010 großes Aufsehen erregt und einflussreich in die zeitgenössische Natur-Kultur-Debatte hineingewirkt. Über die konkrete Arbeit am Text hinaus wird es im Seminar auch Raum für Fragen zum Metier des Übersetzens und zur Verlagsarbeit geben.

Das Seminar ist als Blockveranstaltung angelegt mit Präsenz-Terminen am 09. und 10. Dezember 2021 und 20. und 21. Januar 2022 sowie einer einführenden digitalen Sitzung am 12. November 2021. Der Kurs richtet sich an interessierte Bachelor- und Masterstudierende der Studiengänge der Interkulturellen Kommunikation, Deutsch-Französischen Studien und Lehramt Romanistik. Um eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik zu gewährleisten, ist die Teilnehmer:innenzahl auf etwa 15 Studierende beschränkt.

 

 

Restitution, Reparationen, Reparation – Wege zu einer neuen Weltgesellschaft? Internationale Sommerakademie│ Call for Participation

Das Cluster für Europaforschung (CEUS) der Universität des Saarlandes und die Villa Vigoni – Deutsch-Italienisches Zentrum für den Europäischen Dialog richten vom 9.–13. September 2021 an der Villa Vigoni eine internationale Sommerakademie zu Fragen der Reparation bzw. Irreparabilität von Subjektivität, Geschichte und Natur aus. Interessierte Doktorand:innen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften und Masterabsolvent:innen kurz vor der Promotion können sich bis zum 1. Juli bewerben.

 

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Universalisme & multilatéralisme

Entretien avec Souleymane Bachir Diagne (Columbia, New York)

Pour le quatrième épisode de sa série, l’équipe de recherche Minor Universality s’est entretenue avec le philosophe Souleymane Bachir Diagne, professeur à l’Institut de French Studies à Columbia University (New York), où il dirige également l’Institut d’études africaines. Cette conversation réfléchit à comment penser l’universalité à partir d'une perspective décoloniale. En pensant aux grandes inégalités et injustices qui persistent dans le monde contemporain, quelles raisons de penser l’universel, l’humanité, peuvent avoir des communautés qui se trouvent dans un combat d’émancipation ? Peut-on concevoir un universel qui ne soit pas un universel impérial ou de l'exclusion ? S’appuyant sur une philosophie de la pensée décoloniale et de la traduction, Souleymane Bachir Diagne montre comment on peut repenser l’universel à partir du latéralisme qu’induit la traduction, par opposition à un « universel de surplomb », universel autoproclamé à partir d’une langue/culture dominante. Dès lors, comment penser aujourd’hui une politique d'une humanité en devenir ; une éthique des droits de l’homme qui prendrait en compte ses propres limites, sans toutefois tomber dans le relativisme ? La revendication de réparations, symboliques ou financières, pour la violence et les maux infligés par l’esclavage et le colonialisme, est ancienne. Finalement, au-delà de la possibilité de « réparer » ou de « compenser », ne faut-il pas commencer par « adresser l'irréparable » comme seul point de départ d’une nouvelle humanité commune ? Et quelle est la place de l’Europe dans ce monde qui doit apprendre à se construire et à avoir une visée commune ?

 

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Gastvortrag von Prof. Dr. Markus Messling am Centrum Frankreich | Frankophonie der TU Dresden

"Kleine Universalität. Narrative Weltfabrikatio­nen nach dem Universalismus"

 

Prof. Dr. Markus Messling hält am 15. Juni 2021 von 18:00 bis 19:30 Uhr einen Gastvortrag mit anschließendem Gespräch zum Thema "Kleine Universalität. Narrative Weltfabrikatio­nen nach dem Universalismus" am Centrum Frankreich | Frankophonie der Technischen Universität Dresden.

Die Weltliteraturdebatte, die eine der Kulturdebatten unserer Zeit über weltweite Gültigkeiten ist, wird in der Frankophonie unter dem Stichwort der „littérature-monde“ geführt und verweist damit auf das Problem der Welthaftigkeit: Mit dem Abschmelzen des westlichen Universalismus seit 1990 geht die Rückkehr des Realismus einher. Wie sich Ansätze einer neuen Universalität denken lassen, ohne die Erkenntnis und Gerechtigkeit in der Weltgesellschaft nicht organisiert werden können, erweist sich so als Problem erzählender Weltgestaltung.

Die Veranstaltung wird online stattfinden. Obligatorische Voranmeldung unter: cff_dresden(at)mailbox.tu-dresden.de

 

 

 

Praxisfeld: Politische Bildung in Transformationszeiten. Bildungsprojekte an der Schnittstelle von politischer und kultureller Bildung gestalten und vermitteln

Leitung: Dr. Sabine Dengel, Bundeszentrale für politische Bildung

 

Für unser bevorstehendes Praxisfeld heißen wir Frau Dr. Sabine Dengel, leitende Mitarbeiterin der Bundeszentrale für politische Bildung, bei uns an der UdS herzlich willkommen. Die Veranstaltung findet am 10. und 11. Juni 2021 virtuell über MS Teams statt.

Praxisfeld Politische Bildung in Transformationszeiten

 

 

 

Die erste Ausgabe "Rhinozeros. Europa im Übergang" ist soeben im Verlag Matthes & Seitz erschienen.

 

Wie das Zusammenleben in einer geteilten Welt gestalten, ohne zuvor nach der beschädigten zu fragen? fragt Rhinozeros. Europa im Übergang in dieser Ausgabe zum Thema „reparieren“.

 


weitere Informationen zur Ausgabe und zum Projekt
 

 

 

Praxisfeld: Interkulturelle Trainings für öffentliche Institutionen gestalten – Dr. Maxi Freund, Akademie am Zentrum Informationsarbeit Bundeswehr in Strausberg


Für unser bevorstehendes Praxisfeld heißen wir Frau Dr. Maxi Freund, Fachbereichsleiterin und Kommunikationstrainerin an der Akademie am Zentrum Informationsarbeit Bundeswehr in Strausberg, bei uns an der UdS herzlich willkommen. Die Veranstaltung findet am 29. und 30. April 2021 virtuell über MS Teams statt.

Praxisfeld Interkulturelle Trainings für öffentliche Institutionen gestalten

 

 

 

Weiterförderung des Bachelorstudiengangs „Deutsch-französische Studien“ durch die Deutsch-Französische Hochschule bewilligt

Nachdem im letzten Jahr die Weiterförderung des Masterstudiengangs „Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kooperation und Kommunikation“ bewilligt wurde, hat der Hochschulrat der Deutsch-Französischen Hochschule nun auch den gleichnamigen Bachelorstudiengang positiv evaluiert und einer Weiterförderung über einen Zeitraum von 4 Jahren zugestimmt.

Die Gutachter:innen hoben in ihrer Bewertung unter anderem die lange und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Universität des Saarlandes und der Universität Metz positiv hervor. Des Weiteren wurden die in diesem Jahr in die Wege geleiteten Erweiterungen des Lehrprogramms im Zuge der Neuakkreditierung des Studiengangs begrüßt. Neben der Kultur-, Literatur-, Sprach-, Medien- und Kommunikationswissenschaft konnte durch das Einrichten von Lehrveranstaltungen in der Politikwissenschaft ein weiterer fachlicher Schwerpunkt gesetzt und das interdisziplinäre Profil des binationalen Bachelorstudiengangs gestärkt werden.

Regelmäßige Evaluationen im Vierjahresrhythmus sind ein fester Bestandteil der Qualitätssicherung der durch die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) geförderten Studiengänge. Die DFH bietet geeigneten Programmen eine ideelle Förderung sowie finanzielle Zuwendungen in Form von Mobilitätsbeihilfen für Studierende und Zuschüsse für Infrastrukturmittel für Hochschulen.


 

Reihe „Narration und Gesellschaft“

ERC COG Minor Universality. Narrative World Productions After Western Universalism

In der Lecture series zum Thema "Narration und Gesellschaft" finden drei Vorträge mit anschließender Diskussion von Carla Seemann (Universität des Saarlandes), Adania Shibli (HKW Berlin/Bir Zeit University) und Laurent Demanze (Université Grenoble Alpes) statt.

 

zum Programm der Reihe

 


 

Universalisme & savoir(s)

Entretien avec Gisèle Sapiro (EHESS, Paris)

Pour le troisième épisode de notre série, l'équipe de recherche Minor Universality s'est entretenue avec la sociologue Gisèle Sapiro. Cette conversation réfléchit à la pertinence politique d'une quête sociologique d'objectivité et de rationalité à l'ère des faits alternatifs et des politiques identitaires. S'appuyant sur la tradition sociologique bourdieusienne, elle interroge les effets profonds d'une pensée qui passe le seuil de la distinction sujet-object. L'habitus peut-il servir d’outil analytique transculturel pour sonder les champs de production concrète d'une universalité mineure ? L'accent mis sur les processus de production de savoir nous amène, finalement, à la relation entre Pierre Bourdieu et Jacques Derrida, qui étaient proches l'un de l'autre depuis la guerre d'Algérie.  Faut-il défendre Derrida et la déconstruction contre l'accusation de rendre impossible toute notion de vérité ?

 

L’entretien sur YouTube

 

 

 

Studierende der Universität des Saarlandes gewinnen „Utopie Europa Preis“

Drei Studierende unserer Studiengänge „Romanistik“, „Deutsch-Französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation“ und „Interkulturelle Kommunikation“ haben sich am 22. März 2021 erfolgreich gegen neun weitere Hochschul-Teams aus ganz Deutschland durchgesetzt und im Debattier-Wettbewerb mit dem diesjährigen Thema „Digitale Utopie?“ den Utopie Europa Preis gewonnen!

Der Wettbewerb wurde organisiert vom Büro für Hochschulkooperation des Institut français d‘Allemagne und der Deutsch-Französischen Hochschule, in diesem Jahr in Kooperation mit dem Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments und der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland. Héloïse Dardaine, Azyza Deiab und François Van Roekeghem haben nun die Gelegenheit, ihr Projekt „RED-Programme: Responsible Ecological Digitalisation“, das die Implementierung einer europaweiten Projektwoche je Schuljahr zum verantwortungsvollen und risikobewussten Umgang mit digitalen Medien an allen weiterführenden Schulen zum Ziel hat, vor der Europäischen Kommission in Brüssel vorzustellen. In der Wettbewerbsvorbereitung wurde das Team von Frau Professorin Valérie Deshoulières begleitet und unterstützt.

Wir gratulieren unseren Studierenden sehr herzlich und wünschen viel Erfolg für das Projekt!

 

Zum Artikel in der Saarbrücker Zeitung

 

 


 

 

Universalisme & histoires concrètes

Entretien avec Giovanni Levi (Università Ca’ Foscari di Venezia)

L’historien Giovanni Levi répond aux questions de l’équipe de recherche Minor Universality sur la microhistoire, dont il est l’un des fondateurs dans les années 1970 en Italie. Cette approche historiographique, qui trouve un écho retentissant en Europe puis aux États-Unis, répond à l’époque à une crise de la discipline en proposant de délaisser l’étude des masses et des structures, mettant les acteurs individuels et le concret au centre de l’enquête. Regarder des mondes ordinaires à travers un microscope produit un étonnement qui déplace notre compréhension de l’Histoire. Pour cette raison, depuis quelques années, la microstoria est débattue dans le cadre de l’histoire globale. Quelles ressources la microstoria offre-t-elle pour repenser l’universel ?

 

L’entretien sur YouTube

 

 

 

Neue Buchreihe: Beyond Universalism. Studies on the Contemporary / Partager l’universel. Études sur le contemporain

Der erste Band 1769-1989: The Epoch of Universalism / L’époque de l’universalisme, hg. von Franck Hofmann & Markus Messling, ist soeben erschienen.

L’année 2019 a été marquée par le 30e anniversaire de la réunification de l’Allemagne, éclipsant un autre événement d’envergure mondiale : le 250e anniversaire de Napoléon Bonaparte. La dimension philosophico-historique de cette coïncidence ne peut pourtant pas être négligée : si l’arrivée de Bonaparte sur la scène de l’histoire mondiale semble incarner l’avènement de l’universalisme européen (bientôt amené à prendre sa forme « moderne » et impériale), certains penseurs ont suggéré, avec Francis Fukuyama, que « 1989 » marquait son accomplissement historique. Aujourd’hui, il apparaît au contraire que la chute du mur de Berlin a été un véritable tremblement de terre épistémique, et rendu inopérants les concepts universels. Dans le monde d’après, c’est à l’idée d’Europe et à sa relation au monde que nous avons affaire. Revenant par un geste ironique sur cette contingence historique, le présent volume se veut une analyse rétrospective de l’époque de l’universalisme, dans toute la dialectique que les commémorations de 1769/1989 ont fait surgir.

 

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Praxisfeld: Cultural Entrepreneurship in Deutschland und Frankreich mit Dr. Esther Mikuszies, Goethe-Institut Nancy

­Wir freuen uns sehr mitteilen zu dürfen, dass das ursprünglich im SoSe 2020 geplante Praxisfeld Cultural Entrepreneurship in Deutschland und Frankreich mit Frau Dr. Esther Mikuszies vom Goethe-Institut Nancy nun im kommenden Semester stattfinden wird. Frau Dr. Esther Mikuszies wird am 14. und 15. Januar 2021 bei uns an der UdS zu Gast sein.

Praxisfeld Cultural Entrepreneurship in Deutschland und Frankreich.

 

 

Praxisfeld: Diversity-Potenziale nutzen, Willkommenskultur stärken, Unconscious Bias erkennen


Für unser kommendes Praxisfeld begrüßen wir Herrn Bortloff von der Fitt gGmbH – IQ Netzwerk Saarland bei uns an der UdS. Die Veranstaltung findet am 11. und 12. Dezember 2020 virtuell über MS Teams statt.

Praxisfeld Diversity-Potenziale nutzen, Willkommenskultur stärken, Unconscious Bias erkennen

 

 

Ringvorlesung Interkulturelle Kommunikation und Kulturwissenschaft: Theorien, Methoden, Ansätze

Rahmenthema: "Rassismus"

Das Programm der Ringvorlesung finden Sie hier.

Anmeldung bei Antonia Schmidt: antonia.schmidt(at)uni-saarland.de


 

Histoire / histoires

Le concret et l’universel dans les SHS

Konkretheit und Universalität in den Kultur- und Sozialwissenschaften

Atelier de recherche à la Villa Vigoni, 2-6 septembre 2020

Internationaler Workshop in der Villa Vigoni, 2.-6. September 2020

ERC Minor Universality en coopération avec/in Kooperation mit:

Villa Vigoni – German-Italian Center for the European Dialogue

Der internationale Workshop des ERC-Projekts „Minor Universality“ widmet sich einer zentralen Frage der gegenwärtigen Kultur- und Sozialwissenschaften: Wie kann Universalität nach der notwendigen epistemischen und ethischen Kritik am westlichen Universalismus (noch) gedacht werden? Ausgehend von Konzepten wie Konkretheit und Situiertheit, Erzählung und Übersetzung, Erinnerung und Geschichte lädt die Tagung Nachwuchswissenschaftler:innen aus den Kultur- und Sozialwissenschaften ein, Fallstudien zur Erforschung von Situiertheit und Universalität aus verschiedenen disziplinären und wissenschaftskulturellen Perspektiven zu diskutieren. Von einem methodenkritischen Standpunkt aus möchte das „Minor Universality“-Forschungsprojekt neue Impulse zur Erforschung von Universalisierungsprozessen setzen, wie sie aus Spannungen zwischen Lokalem und Allgemeinem, Verkörperung und Bewusstsein, Empirie und Theorie auftreten. Eine wesentliche Grundlage der Diskussion wird die Microstoria darstellen.

L’atelier de recherche du projet de recherche ERC « Minor Universality » sera dédié à une question fondamentale des sciences humaines et sociales contemporaines : comment aborder l’universel après la nécessaire critique épistémique et éthique de l’universalisme occidental ? En s’appuyant sur des concepts tels que la matérialité et la réparation, la narration et la traduction, l’atelier de recherche invite de jeunes chercheur_e_s à répondre à la question de savoir comment des pratiques culturelles et sociales contemporaines produisent, à partir de contextes concrets, des expériences, des réflexions et des agentivités qui contribuent à faire émerger une humanité partagée. Mettant l’accent sur les défis méthodologiques de l’étude du concret et de l’universel, le projet de recherche vise à réfléchir sur les processus d’universalisation générés par des tensions entre le local et l’universel, l’incorporation et la conscience, l’empirisme et la théorie. Une source importante d’inspiration sera la micro-histoire.

Keynote und/et interview mit/avec Giovanni Levi (Università Ca’ Foscari di Venezia)

Leitung/Sous la direction de Markus Messling (ERC Minor Universality, Universität des Saarlandes)

Veuillez trouver le programme par le lien; das Programm finden Sie hier.


 

Praxisfeld: Kulturelle Projektarbeit im Stiftungssektor mit Katrin Thomaneck, Allianz Kulturstiftung

Das Praxisfeld dieses Sommersemesters fand aus gegebenem Anlass in digitaler Form statt. Durch die Vorstellung konkreter Initiativen vermittelte Katrin Thomaneck von der Allianz-Kulturstiftung einen interessanten Eindruck von der Initiierung und Förderung translokaler Projekte im Spiegel gesellschaftspolitischer Entwicklungen. Anhand praktischer Übungen konnten die Studierenden eigene Ideen für eine Projektausschreibung unter den thematischen Schwerpunkten „offene Gesellschaft“ und „Europa dezentral denken“ entwickeln.


 

Virtueller Tag der offenen Tür am 27. Juni

Im Rahmen des virtuellen Tages der offenen Tür am Samstag, 27. Juni laden wir Sie herzlich zu unseren Vorträgen über die Studiengänge des Lehrstuhls Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation ein. Die Vorträge finden wie folgt statt:

11.00-12.00 Uhr: "BA Deutsch-Französische Studien & BA Interkulturelle Kommunikation"
12.30-13.30 Uhr: "MA Deutsch-Französische Studien & MA Interkulturelle Kommunikation"
14.00-15.00 Uhr: "BA Deutsch-Französische Studien & BA Interkulturelle Kommunikation"

Weitere Informationen zur virtuellen Teilnahme an den Vorträgen und zum Angebot der Fachrichtung Romanistik finden Sie hier.


 

Praxisfeld: Kulturelle Projektarbeit im Stiftungssektor mit Katrin Thomaneck, Allianz Kulturstiftung

Wir freuen uns sehr, am 18. und 19. Juni Frau Thomaneck von der Allianz Kulturstiftung für unser virtuelles Praxisfeld Kulturelle Projektarbeit im Stiftungssektor begrüßen zu dürfen.

Praxisfeld Kulturelle Projektarbeit im Stiftungssektor.

Bei organisatorischen Rückfragen wenden Sie sich gerne an Carla Seemann (carla.seemann(at)uni-saarland.de).


 

International Workshop "Data at the Doorstep"

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Praxisfeld: Das Stiftungswesen in Deutschland und Frankreich mit Dr. Anna Hofmann, ZEIT-Stiftung

Im Rahmen des Praxisfeldes der interkulturellen Kommunikation bot Frau Dr. Anna Hofmann von der ZEIT-Stiftung den Studierenden des Masterstudienganges IK einen spannenden Einblick in das Stiftungswesen in Deutschland und Frankreich. In Gruppenarbeiten analysierten sie Werbematerialien hinsichtlich der angewandten Kommunikationsstrategien und diskutierten die Bedeutung interkultureller Kompetenzen für die Stiftungsarbeit.


 

Filmreihe "Film & Rassismus"


 

Markus Messlings Buch "Universalität nach dem Universalismus" in einer Langen Nacht des Deutschlandfunks zum Verhältnis von Franzosen und Deutschen: "Ziemlich beste Freunde"

zum Artikel und Podcast geht es hier

zu Markus Messlings Buch "Universalität nach dem Universalismus" geht es hier


 

Internationale Tagung

25. / 26. September 2019

1769/1989: Die Epoche des Universalismus

Das laufende Jahr wird geprägt sein von den 30-Jahr-Feiern der Deutschen Einheit. Dies fällt mit einem anderen Weltereignis zusammen, das weniger Beachtung findet: Napoléon Bonapartes 250. Geburtstag. Dabei ist die erstaunliche geschichtsphilosophische Dimension des Zusammenfallens dieser beiden Ereignisse kaum zu übersehen: Napoléons Auftritt auf der Bühne der Weltgeschichte markiert den Siegeszug des europäischen Universalismus (bald schon in seiner ‚modernen‘ imperialen Form); und manche Denker nahmen mit Francis Fukuyama an, dass 1989 dessen historische Erfüllung markiere. Heute sehen wir jedoch deutlich, dass die „Wende“ für ein epistemisches Erdbeben steht, das der Pariser Kulturwissenschaftler Lionel Ruffel als „Brouhaha“ einer nicht mehr auf den Begriff zu bringenden Welt beschrieben hat. Es geht also um die Idee von Europa selbst und seines Verhältnisses zur Welt. Indem sie die historische Kontingenz mit ironischer Geste aufgreift, will die Tagung noch einmal die Epoche des europäischen Universalismus beleuchten, wie sie im Rückblick in ihrer dialektischen Tragweite von 1769/1989 her aufscheint.

Internationale Tagung in der Villa Europa in Kooperation mit dem Institut Français Saarbrücken.

English/Français

Programm


 

Soeben erschienen:

Markus Messling: Universalität nach dem Universalismus. Über frankophone Literaturen der Gegenwart. Berlin 2019: Matthes & Seitz.

Markus Messling präsentiert die frankophone Literatur unserer Tage als radikale Hinterfragung jener Ideale, die mit der Französischen Revolution in Paris einst ihre Hauptstadt fanden und heute in einer tiefen Krise stecken: Konzepte wie Universalismus, Gleichheit und Weltgesellschaft sind durch ihre koloniale Durchsetzungsgeschichte stark diskreditiert. Heute werden sie zudem verstärkt wieder durch nationalistische Kräfte angefeindet. Was bleibt von den Idealen? Wie sich nach dem europäischen Universalismus Ansätze einer neuen Universalität finden lassen, ohne die Erkenntnis und Gerechtigkeit in der Weltgesellschaft nicht organisiert werden können, erzählen frankophone Literaturen der Gegenwart.

 

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Ausgewählte Rezensionen:

1) https://www.sueddeutsche.de/kultur/markus-messling-universalitaet-nach-dem-universalismus-buchkritik-rezension-1.4520515
2) https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr3/wdr3-mosaik/audio-der-deutsch-franzoesische-blick-markus-messling-100.html
3) nilpferdkoenige.wordpress.com/author/nilpferdkoenige/
4) tell-review.de/die-narrative-erschaffung-der-welt/