Europäische Integration und politische Instrumente

Das Modul ermöglicht Studierenden einen vertieften theoretischen wie praktischen Einblick in die politische und institutionelle Entwicklung Europas.

Die Vorlesung „Europäische Integration und politische Instrumente” bietet einen Überblick über die vertikale wie horizontale Integration der Europäischen Union sowie ihre gesellschaftlichen, politischen und rechtlichen Hintergründe und Folgen. Zur Veranschaulichung der Durchdringung von nationaler Politik durch europäische Impulse werden ausgewählte Politikfelder exemplarisch beleuchtet. Neben der Regional- und Strukturpolitik werden stark und geringfügig europäisierte Politikfelder in den Blick genommen und miteinander verglichen.

In der Übung wird die europäische Regional- und Strukturpolitik gezielt in den Blick genommen. Anhand dieses Politikfeldes wird die Formulierung und Umsetzung komplexer Förderinstrumente in rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Kontexten beispielhaft und praxisorientiert betrachtet. Hierbei werden die strategischen Ziele der EU, die Implementierung in den Mitgliedsländern sowie deren Herausforderungen ebenso wie gesellschaftspolitischen Konsequenzen (u.a. Solidaritätsdebatte und Euroskeptizismus) einer solchen gezielten Politikförderung erörtert. In Referaten und Hausarbeiten beschäftigen sich die Studierenden selbstständig mit unterschiedlichen Themen im Hinblick auf die Instrumente und die Herausforderungen, die mit ihnen verknüpft sind.

Die Studierenden

  • besitzen nach erfolgreicher Absolvierung des Moduls vertiefte Kenntnisse über vertikale wie horizontale Integrationsprozesse der Europäischen Union;
  • sind vertraut mit Theorie und Praxis der europäischen Politikformulierung und -gestaltung;
  • sind in der Lage, politische Instrumente der Europäischen Union sowie Aspekte der politischen und institutionellen Entwicklung der Europäischen Union selbstständig kritisch zu reflektieren;
  • sind dazu befähigt, sich selbständig vertiefend mit den gewählten Themenfeldern der Veranstaltungen auseinanderzusetzen.

Am 6. Juni findet in Gebäude C5.3 Raum 2.06 sowie in zwei weiteren Räumen ein Planspiel statt!

Veranstaltung Nr. 148770 im LSF

Planspiel “Fakt oder Fake?” – Studierende setzen sich spielerisch mit der Funktionsweise des Europäischen Parlamentes auseinander

Wie funktioniert das Europäische Parlament? Welche Herausforderungen sind mit der Arbeit im Parlament verbunden? Welche Bedeutung hat Demokratie im Entscheidungssprozess? Am 02. Juni 2025 konnten Studierende der Vorlesung Europäische Integration und politische Instrumente von Prof. Dr. Daniela Braun im Rahmen eines 4-stündigen Panspiels dies praktisch erfahren. Während dieser, in Zusammenarbeit mit Europe Direct Saarbrücken ausgerichteteten Veranstaltung, hatten die Studierenden die Möglichkeit, in die Rollen von Politikern des Europäischen Parlamentes zu schlüpfen und den parlamentarischen Alltag zu simulieren. Ihre Aufgabe: Über eine neue EU-Verordnung zur Regulierung von Desinformationen und Hassrede in sozialen Netzwerken verhandeln. Die Studierenden bekamen hierfür feste Rollen mit politischen Positionen zugeteilt auf deren Basis sie einen für alles Seiten vertretbaren Kompromiss erarbeiten sollten. Das Ergebnis: Trotz langer und knallharter Verhandlungen, konnte sich die Studierenden nicht auf einen gemeinsamen Verordnungsentwurf einigen. Was bedeutet das? Jedenfalls nicht, dass das Planspiel erfolglos blieb: Die Studierenden berichteten, dass sie es sehr aufregend, interessant  und spannend fanden, sich in unterschiedliche politische Haltungen hineinzuversetzen und dabei zu versuchen, weit auseinanderliegenden Positionen in einem Kompromiss zu vereinen.

Das Planspiel ist fester Bestandteil der Vorlesung und stößt bei den Studierenden auf große Begeisterung. Der Lehrstuhl freut sich auch im nächsten Jahr wieder ein Planspiel mit Europe Direct Saarbrücken auszurichten. 

 

 

Dozentin: Prof. Dr. Daniela Braun

Prof. Dr. Daniela Braun ist seit 2022 Professorin für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Europäische Integration und Internationale Beziehungen. Davor lehrte und forschte sie seit 2010 am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit Themen aus dem Bereich von EU politics. Die Europawahlen, europäische Parteien und das europäische Parteiensystem sowie Bürger:innen bzw. Wähler:innen und deren Einstellungen sowie Verhalten im europäischen Mehrebenensystem gehören zu ihren Kernthemen. In der akademischen Lehre liegt ihr Fokus auf dem politischen System der Europäischen Union, den aktuellen Herausforderungen des Mehrebenensystems der Europäischen Union sowie der politischen Soziologie. Darüber hinaus hat sie verschiedene Forschungsprojekte (BMBF; DFG; Horizon 2020; Horizon Europe) zu europabezogenen Themen eingeworben und durchgeführt.