Modellierung von individuellen Krankheitsverläufen von Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus

Die Erkrankung Typ 2 Diabetes mellitus („Altersdiabetes“) verläuft von Patient zu Patient hochvariabel und die zugrundeliegende Pathophysiologie ist noch immer nicht vollständig erforscht. Der Phänotyp ist stark heterogen und nicht zuletzt basiert die Diagnose auf einer festgestellten Hyperglykämie, deren Auftreten nicht durch andere Erkrankungen erklärt werden kann. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass die Ansprechrate auf eine Therapie, der individuelle Krankheitsverlauf, sowie die Wahrscheinlichkeit für Langzeitschäden (micro- und macrovasculare Komplikationen) nur schwer vorhergesagt werden können. Eine naheliegende Hypothese ist, dass die Variabilität in der Progression und der Ansprechrate auf Diabetesmedikation auf verschiedene zugrundeliegende Pathophysiologie zurückzuführen ist. 

Unser Forschungsgebiet:

In unserem Arbeitskreis nutzen wir mathematische Modelle um die Entwicklung von Diabetes nachzuvollziehen. Hierfür beobachten wir zwei Biomarker: Wir analysieren zum einen die Verläufe von HbA1c, eines Langzeit-Markers für Diabetes, und zum anderen die Veränderung von Glukose, Insulin und C-Peptid im Blutplasma während des oralen Glukosetoleranztests. Dabei wird versucht aufgrund von individuellen Parametern, wie beispielweise einer Insulinsensitivität, die Patienten in verschiedene Risikogruppen der Krankheitsentwicklung einzuteilen. Ziel ist es am Ende, genetische oder anthropometrische Marker zu identifizieren, in denen sich die Gruppen unterscheiden.

Unsere Projektpartner:

  • Boehringer Ingelheim
  • IMI DIRECT (Diabetes Research on Patient’s Stratification): ein groß angelegtes EU Forschungsprojekt zum Thema Typ 2 Diabetes mellitus (www.direct-diabetes.org)