Saarländische Ordensgeschichte

Die Wiedergründung der Benediktinerabtei Tholey nach dem Zweiten Weltkrieg

Die Benediktinerabtei St. Mauritius in Tholey wurde, nachdem sie 1794 aufgehoben worden war, durch ein Dekret der Religiosenkongregation am 8. Dezember 1949 wiedererrichtet. Der Abt des Benediktinerklosters St. Matthias in Trier, Petrus Borne, siedelte im Frühjahr 1950 mit 23 Konventualen nach Tholey über. Acht Konventualen blieben in Trier zurück. Die Tholeyer Abtei wurde in die Beuroner Kongregation aufgenommen, während die Trierer Abtei aus der Kongregation ausschied und dem Abtprimas direkt unterstellt wurde. Über die Hintergründe dieser Entwicklung finden sich in der Literatur über die Geschichte der beiden Abteien nur spärliche Hinweise.

Ziel unseres Projektes ist es, die politischen, kirchenpolitischen, monastischen und theologischen Motive der Wiedergründung der Benediktinerabtei in Tholey zu erforschen. Erste Ergebnisse konnten wir in folgenden Aufsätzen vorlegen:

  • August H. Leugers-Scherzberg/Lucia Scherzberg, Das Ringen um ein authentisches Beuroner Benediktinertum in der Nachkriegszeit und die Wiederbesiedlung der Benediktinerabtei St. Mauritius in Tholey im Jahr 1950. Ein Problemaufriss, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 127 (2016), S. 447-468
  •  Lucia Scherzberg/August H. Leugers-Scherzberg, Die Wiederbesiedlung der Benediktiner-Abtei St. Mautritius in Tholey im Jahr 1950: Grenzüberschreitung und Abgrenzungen im deutsch-französischen Raum der Nachkriegszeit, in: Tiziana Chiusi/Anne Rennig (Hg.), Europaforschung interdisziplinär. Beiträge zur 1. und 2. „Europa-Ringvorlesung“ des Europa-Kollegs CEUS der Universität des Saarlandes, Saarbrücken 2021 (COLLEGIUM EUROPAEUM UNIVERSITATIS SARAVIENSIS, 2), S. 41–47.