Bestände und Sammlungen

Ein Katalog der Vor- und Nachlässe sowie Sammlungen, die im Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass verwahrt werden, befindet sich im Aufbau. Wir bieten deshalb online ein vorläufiges Bestandsverzeichnis, das eine schnelle und gleichwohl zuverlässige Orientierung über unsere Sammlungen ermöglicht.
Darüber hinaus verwahrt das Literaturarchiv eine Vielzahl einzelner Manuskripte, Typoskripte, Fotografien und Lebensdokumente von Autorinnen und Autoren, die im Saarland und in Luxemburg, in Lothringen und im Elsass gelebt und gearbeitet haben, die aber in dieses vorläufige Verzeichnis nicht aufgenommen wurden. Sprechen Sie uns an, wenn Sie sich aus privatem oder wissenschaftlichem Interesse mit der Literatur der Großregion beschäftigen.

Literatur A–L

Hans Arnfrid Astel (1933–2018)

Lyriker und Journalist, Studium der Biologie und Literaturwissenschaft in Heidelberg, Arbeit als Herausgeber und Lektor, von 1967 bis 1998 Literaturredakteur beim Saarländischen Rundfunk. Verfasser v. a. von Epigrammen, im früheren Werk sehr politisch akzentuiert, das spätere Werk fokussiert stärker auf naturmythologischen Themen. Von 1979 bis 1996 bot er an der Universität des Saarlandes eine Schreibwerkstatt an, die unter dem nicht offiziellen Namen „Saarbrücker Schule“ bekannt wurde.

Werke in Auswahl: Notstand (1968), Kläranlage (1970), Neues (& altes) vom Rechtsstaat & von mir. Alle Epigramme (1978), Wohin der Hase läuft (1992), Götter im Schlosspark. Blankverse aus Wiepersdorf (2013)

Bestände: Sammlung von eigenen Werken und Büchern anderer Autoren aus der Nachlassbibliothek (zum Teil mit Widmungen), Sammlung von (bedichteten) Gegenständen aus dem persönlichen Nachlass, einzelne Briefe und Autographen 

Arthur Tiberius Babillotte (1887–1916)

In Neunkirchen/Saargemünd geboren, nach Jahren wechselnder journalistischer Tätigkeit für elsässische Zeitungen, ab 1909 freier Schriftsteller in Leipzig. Essays und Rezensionen in verschiedenen Zeitschriften (Literarisches Echo, Xenien) tätig.

Werke in Auswahl: Kleinstadt – die Geschichte einer Gymnasiastensehnsucht (1908); Die Schwermut des Genießers (1912–14 in der expressionistischen Zeitschrift Der Sturm erschienen); Der Elsass-Zyklus: Der Alltag (1911); Der König von Herrstadt (1912); André Picards Bekehrung (1914); Neubau (1916); Irrfahrten des Lebens und der Liebe (1919).

Bestände: Sammlung; 3 Archivkästen Originaldokumente zur Familiengeschichte, Dokumente zu Babillottes Werdegang: Zeugnisse, Fotos, Bescheinigungen. Familienbriefe und über Babillotte veröffentlichte Artikel; ein unveröffentlichtes, handgeschriebenes Gedicht.

Martha Babillotte, geb. Kirst (1888–1971)

Ehefrau von Arthur Tiberius Babillotte, Journalistin und Schriftstellerin.

Werke in Auswahl: Etappenmädeln (1919), Vergeblich Blühn (1921), Nana, Feuerbachs unsterbliche Geliebte (1949).

Bestände: Sammlung; 1 Archivkasten Lebenszeugnisse

Klaus Bernarding (1935–2022)

Schriftsteller und Publizist, lebte in Saarbrücken und in Billy-sous-les-Côtes im Département Meuse . Nach dem Wirtschaftsabitur, das er in Saarbrücken ablegte, und einer Lehre im Eisenhandel, Studium der Pädagogik, Philosophie, Soziologie und Kunstgeschichte in Saarbrücken; nachfolgend Tätigkeiten als Dozent in der Erwachsenenbildung, Kulturamtsleitung, Referatsleiter im Kultusministerium des Saarlandes und schließlich als Regierungsschuldirektor.

Werke in Auswahl: Härtefälle (1971); Die Regierungs-v-erklärung (1972); Familientreff. Prosa und Grafik (1975); Laut- und Stillstände. Lyrische Texte (1977); Glückauf und nieder. Willkommen in Soultzwiller (1978); Grenzgänge. Ein Text in mehreren Ab-Sätzen (1981); Molschder Momente. Ein Lesebuch aus Saarbrücken-Malstatt (1983); Peniscola. Prosastücke (1988); Der Leitz wird's richten. Berichte aus Wortura (1991); Der Spazierstock des Herrn Paillet (1993); Wandkalender (1995); Voltaire in Briefen (1995); Mein achter Mai (1995); Cura Nostra. 10 Texte und 10 Zeichnungen (1996); Tage der Mirabelle (1998); Hambacher. Ein Lesebuch zu Saarbrücken-Malstatt (1999); Grenz Schreib Art (2001); Mein Freund Georges – Begegnungen in Frankreich (2004); Lothringer Passagen. Ein Reisebuch (2007); Gezählte Tage. Ein Journal (2009); Lothringer Passagen 2. 21 weitere Tagesreisen durch Ostfrankreich (2009); Macadam. Vom kleinen Grenzverkehr mit den Nachbarn im Westen (2011); Lara kommt. Ein Abschied in 31 Episoden (2011); Lothringer Kostbarkeiten (2013).

Bestände: Nacchlass: Werkmanuskripte, Briefe, Materialien, Fotografien, Lebenszeugnisse.

Anton Betzner (1895–1976)

In Köln geborener, zeitweilig in Fechingen lebender Autor; wohnte später bis zu seinem Lebensende in Spanien. Frühes Mitglied des saarländischen Schriftstellerverbands und Funkautor.

Werke in Auswahl: Antäus (1929); Die Gebundenen (1930); Basalt (1942/1948/2003: Neuauflage in der Reihe Sammlung Bücherturm, Band 3); Der gerettete Ikarus (1960); Der Mann hieß Lazarus (1960).

Bestände: echter Nachlass; 30 Archivkästen, Werkmanuskripte, Briefe, Tagebücher, Film- und Tonaufnahmen. Weitgehend kompletter literarischer Nachlass, sowie Kopien von Antonia Betzner-Lepper/Erben und Madeleine Beck-Schmandt (Merenberg).

Bibliographie
 

Edith Braun (1921–2016)

In Saarbrücken geboren, nach dem Diplom als Übersetzerin für Englisch und Russisch und dem Studium der Phonetik, Germanistik und Slavistik erforschte sie die rhein- und moselfränkischen Mundarten. Mit Gedichten, Erzählungen, Hörspielen für den Saarländischen Rundfunk und einer Mundart-Kolumne in der „Saarbrücker Zeitung“ wurde sie einem breiten Publikum bekannt.

Werke in Auswahl: Saarbrücker Mundart-Lektionen. Ein vergnügliches Lern- und Lesebuch (1986); Saarbrücker Homonym-Wörterbuch (1989); Rußland in Rußland suchen. Ein Tagebuch (1992); Neues Lebacher Mundartbuch. Wörterbuch – Geschichten – Brauchtum (1995); Lebendige Mundart. Gudd gesaad I u II. Sprüche und Redensarten (1996); Der saarlännische Max und Moritz. Nachgedichtet (1999); Saarlouiser Mundartbuch. Wörterbuch, Geschichten, Brauchtum. Mit Karin Peter (1999); Tonton der Erzlügner. In Mundart und Übersetzung (2000,) Mundart sammeln – aber wie? Wir machen ein Mundartwörterbuch (2001); Geheimsache. Max und Moritz Wilhelm Buschs bester Streich (2005); Keine Fisimatenten. Französische Wörter in saarländischen Mundarten. Mit Evelyn Treib (2008); Em Leensche sei Hochdseidsnaachd unn annere Geschischde – Lenchens Hochzeitsnacht und andere Geschichten (2010); In Alters Frische, Erlebtes und Erdichtetes aus neun Jahrzehnten meines Lebens (2016).

Bestände: echter Nachlass; 100 Archivkästen Werkmanuskripte, , Briefe, Fotos, wissenschaftliche Arbeiten, persönliche Materialsammlungen, Objekte.

Joseph Breitbach (1903–1980)

In Ehrenbreitstein geboren, Schulbesuch in Koblenz, danach Buchhändler und Verlagskaufmann, lebte seit 1929 als Schriftsteller und Publizist in Frankreich.

Werke in Auswahl: Rot gegen Rot. Erzählungen (1928); Die Wandlung der Susanne Dasseldorf. Roman (1932); Bericht über Bruno. Roman (1962); Die Jubilarin/Genosse Veygond/Requiem für die Kirche (1972); Die Rabenschlacht. Erzählung (1973); Das blaue Bidet oder Das eigentliche Leben. Roman (1978).

Bestände: Sammlung; 1 Archivkasten; Briefe, Rezeptionszeugnisse.

Karl Conrath (1910–1992)

Der Autor, Journalist, Zeichner, Volks- und Heimatkundler wurde in Mettlach geboren und lebte später in Saarbrücken, wo er am Kultusministerium beruflich tätig war. Bekannt geworden ist Conrath mit moselfränkischen Mundartdichtungen sowie regional gefärbten (historischen) Anekdoten und Feuilletons sowie Forschungen zu Kunst und Kultur im Mettlacher Raum.

Werke in Auswahl: Die Schlange des Aeskulap. Verse und Zeichnungen (1949), Die Volkssprache der unteren Saar und der Obermosel – ein moselfränkisches Wörterbuch (1977), Die Saar wie sie lacht (1977), Dä Konschtebaiass vu Rom (1987).

Bestände: persönlicher Nachlass; 47 Archivkästen Werkmanuskripte, Briefe, Lebensdokumente, Zeichnungen, Fotos, persönliche Materialsammlungen, Objekte.

Maria Croon (1891–1983)

Aus dem Saargau stammende, lange in Merzig lebende Heimatdichterin.

Werke in Auswahl: Das Werk einer Magd (1954); Die köstliche Mühsal (1960); Die Taakbank (1980); Heielei hett (1981); Die Dorfstraße (1990).

Bestände: erweiterter Nachlass; 25 Archivkästen Werkmanuskripte, Briefe, Lebensdokumente, Teile der Nachlassbibliothek.

Bibliographie: Zur Zeit in Überarbeitung.

Heinz Dieckmann (1921–2002)

Geboren in Magdeburg, von Ende der 1940er bis Anfang der 1960er Jahre im Saarland, Tätigkeit beim Saarländischen Rundfunk als Journalist und Filmemacher. Später beim Zweiten Deutschen  Fernsehen, lebte in Wiesbaden.

Werke in Auswahl: Von Villon bis Eluard. Eine Literaturgeschichte in Skizzen (1948); Kleines Literaturbrevier für eine junge Dame (1948); Heilmittel gegen die Liebe (1957); Ebeker, der kleine Storch, der zu Fuß gehen mußte (1961); Hetären-Katalog (1962); Narrenschaukel (1984, erweiterte Neuauflage 2011 in der Reihe Sammlung Bücherturm, Band 11).

Bestände: echter Nachlass; 30 Archivkästen Werkmanuskripte, Briefe, Filmdokumente.
Findbuch

Nelia Dorscheid (*1981)

In Saarbrücken-Dudweiler lebende Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin, auch als Rezitatorin tätig. Sie begann als Lyrikerin, verfasste in den letzten Jahren zunehmend Prosa und dramatische Texte.

Werke in Auswahl: halbhunde. lyrik (2004).

Bestände: 5 Archivkästen, Werkmanuskripte, Materialien

Joachim Durrang (*1957)

In Frankfurt am Main lebender Schriftsteller, Zeichner und Maler. Nach dem Abitur in Homburg/Saar Studium in Frankfurt am Main und Berkeley/CA. Für seine Werke (Prosa, Dramen, Hörspiele, spirituelle Texte, Lyrik) erhielt er u. a. das Arbeitsstipendium des Rotary Clubs Berkeley/CA (1981), das Moldaustipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (2010). Mitbegründer (zusammen mit Ewart Reder) der Literatursendung WortWellen (Radio X, Frankfurt am Main) und Vorstandsmitglied im Verband deutscher Schriftsteller, Landesverband Hessen.

Werke in Auswahl: Worttropfen. Gedichte (1984); Perücke der Liebe. Gedichte (2005); Der tätowierte Himmel. Gedichte (2017).

Bestände: Vorlass (in Bearbeitung): Werkmanuskripte.

Quirin Engasser (1907–1990)

Im Elsass geboren, zog er nach dem Ersten Weltkrieg nach Deutschland, studierte Germanistik und lebte als Schriftsteller in München. Als Dramatiker war er sehr erfolgreich, 1939 erschien sein Hauptwerk „Der Ursächer“, ein Roman um den Bauernkriegsanführer Joß Fritz. Von 1956 bis 1977 leitete er die Volkshochschule in Prien am Chiemsee.

Werke in Auswahl: Der Ursächer (1939); Tage und Nächte. Gedichte (1968).

Bestände: echter Nachlass; 31 Archivkästen, Werkmanuskripte.

Otto Flake (1880–1963)

In Metz als Sohn deutscher Eltern geboren, in Colmar im Elsass aufgewachsen. Die Beziehung Deutschland-Frankreich und ihre Geschichte nimmt im Werk des Erzählers, Essayisten und Übersetzers eine herausragende Rolle ein. Vor allem in den 1920er viel gelesener und einflussreicher Autor, regelmäßiger Mitarbeiter der „Neuen Rundschau“. Seit 1928 lebte Flake in Baden-Baden.

Werke in Auswahl: Hortense oder Die Rückkehr nach Baden-Baden. Roman (1933); Fortunat. Roman in zwei Bänden (1946/47); Es wird Abend. Autobiographie (1960).

Bestände: Teilnachlass; 9 Archivkästen, Werktyposkripte, Korrespondenzen, Lebenszeugnisse, Fotos sowie ein umfangreiches Konvolut (315 Bl.) der Korrespondenz zwischen dem Baden-Badener Herbert Stuffer Verlag und Otto Flake über die Jahre 1933 bis 1959.

Felicitas Frischmuth (1930–2009)

In Berlin geboren, lebte seit 1959 in St. Wendel. Zahlreiche gemeinsame Arbeiten mit ihrem Mann, dem Bildhauer Leo Kornbrust.

Werke in Auswahl: Papiertraum (1977); An den Rand des Bekannten (1980); Die kleinen Erschütterungen (1982); Landzunge (1990); Zurede zur Reise (2000).

Bestände: Teilnachlass; 2 Archivkästen Werkmanuskripte, Originalbestände, von der Autorin 1996 als Vorlass gestiftet.

Findbuch im Literaturarchiv

Felix Paul Greve | Frederick Philip Grove (1879–1948)

In Radomno/Westpreußen geboren. Nach dem Abitur in Hamburg Studium der Klassischen Philologie und Archäologie in Bonn und München. Nach einer Karriere als Schriftsteller und literarischer Übersetzer in Berlin täuschte er wegen Schulden einen Selbstmord vor und übersiedelte zunächst in die Vereinigten Staaten von Amerika, später nach Kanada. Er arbeitete dort als Lehrer in der Provinz Manitoba und ab 1922 als freier Schriftsteller. Der vielfach ausgezeichnete Autor starb in Simcoe/Ontario.

Werke in Auswahl: Wanderungen (1902), Randarabesken zu Oscar Wilde (1903), Oscar Wilde (1903), George Meredith und sein Stil (1905), Fanny Essler (1905), Maurermeister Ihles Haus (1906), Over Prairie Trails (1922), The Turn of the Year (1923), Settlers of the Marsh (1925), A Search for America (1927), Our Daily Bread (1928), The Yoke of Life (1930), Fruits of the Earth (1933), The Master of the Mill (1944), In Search of Myself (1946), Consider Her Ways (1947).

Bestände: Originalbestände und Kopien sowie Forschungsdokumentation; 18 Archivkästen Werkmanuskripte, Korrespondenzen, Lebensdokumente sowie Werke in Erstausgaben.

Findbuch im Literaturarchiv.

Alfred Gulden (*1944)

In Saarlouis geboren, lebt als freier Autor in München und Wallerfangen.

Werke in Auswahl: Nur auf der Grenze bin ich zu Haus (1982); Auf dem großen Markt (1977/2003); Greyhound (1982); Die Leidinger Hochzeit (1984/2009); Ohnehaus (1991); Silvertowers. Geschichten aus New York (1993); Et es neme wiit freja wòòa (Mundartgedichte mit Tonkassette, 1981); Onna de langk Bääm. Lieder und Liedgeschichten (2000); Die Leidinger Hochzeit (Hörbuch, 2002); Dreimal Amerika (2004: Sammlung Bücherturm, Band 4) enthält Greyhound, Silvertowers und die Filmerzählung A Coney Island of my heart; Frau am Fenster (2005); Glück auf: ins Gebirg! (2008); Hennam Baandamm (2009).

Bestände: Vorlass; 120 Archivkästen, Werkmanuskripte, Notiz- und Tagebücher, Briefe, Bild-, Ton- und Filmdokumente, persönliche Objekte, Druckplatten.

Eugen Helmlé (1927–2000)

In Ensdorf/Saar geboren, Schulbesuch in Sulzbach, Studium in Saarbrücken, seit 1960 als Schriftsteller und literarischer Übersetzer tätig, lebte in Sulzbach/Saar.

Werke in Auswahl: Übersetzer von Louis Aragon, Max Aub, André Breton. Paul Celan, Marguerite Duras, Jean Echenoz, Georges-Arthur Goldschmidt, Juan Goytisolo, Georges Perec, Raymond Queneau, Jacques Roubaud, Georges Simenon, Philippe Soupault, Roland Topor, Boris Vian.

Bestände: echter Nachlass; Manuskripte, Briefe, Lebensdokumente, Nachlassbibliothek (bislang ungeordnet).

Mark Heydrich (*1977)

Geboren in Zweibrücken, lebt und arbeitet in Saarbrücken. Erzähler und Lyriker. Nach einer Maler- und Lackiererlehre Studium Freie Kunst (Mixed Media) an der HBK Saar in Saarbrücken. Zahlreiche Poetry Slams, seit 2011 betreibt er mit Francis Kirps die Saarbrücker Lesebühne „Dichterdschungel“.

Werke: Der Körper im Gebirge.  Prosa 2003-2007 (2007), Cloud City. Erzählungen (2013).

Bestände: Sammlung; 8 Archivkästen, Werkmanuskripte, künstlerische Arbeiten.

Carla Helene Hoermann (1881–1955)

Aus dem Elsass stammende Schauspielerin und Schriftstellerin. Ihr nachgelassenes Werk umfasst vor allem Theaterstücke, daneben ein Roman, einige Kurzgeschichten und Gedichte.

Werke in Auswahl: Hundert Tafeln Schokolade. Komödie (1940); Der Ruf des Friedens. Roman (o. J.)

Bestände: echter Nachlass; 3 Archivkästen, Werkmanuskripte, Briefe, Lebenszeugnisse.

Norbert Jacques (1880–1954)

In Luxemburg geboren, lebte später in Deutschland. Verfasser von Reisebüchern und Abenteuerromanen. Erfinder der Romangestalt Doktor Mabuse.

Werke in Auswahl: Funchal (1909); Der Hafen (1910); Piraths Insel (1917); Dr. Mabuse, der Spieler (1921); Leidenschaft. Ein Schiller-Roman (1939/2001); Mit Lust gelebt (1950/2004: Neuauflage in der Schriftenreihe der Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, Band 9).

Bestände: echter Nachlass; 50 Archivkästen, Werkmanuskripte, Briefe, Lebenszeugnisse; Originalbestände, kompletter Zürcher Nachlass.

Bibliographie: Findbuch.

Johannes Kirschweng (1900–1951)

Kaplan in Wadgassen. Er und Gustav Regler gelten als die bedeutendsten aus dem Saarland stammenden Autoren ihrer Zeit und stehen exemplarisch für gegensätzliche Lebenswege ihrer Generation.

Werke in Auswahl: Der Überfall der Jahrhunderte (1928); Das wachsende Reich (1935); Feldwache der Liebe (1936); Die Fahrt der Treuen (1938); Der Neffe des Marschalls (1939); Der Schäferkarren (1948).

Bestände: Sammlung; 1 Archivkasten. Der Nachlass ist fast völlig verloren. Im Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass befindet sich das einzige erhaltene Manuskript eines größeren Werks (Der Schäferkarren) sowie Kopien von Texten, die nicht in die Werkausgabe aufgenommen wurden.

Werner Klippert (*1923)

In Offenbach geboren, bis zu seiner Pensionierung Leiter der Hörspielabteilung des Saarländischen Rundfunks. Verfasser von Texten über das Hörspiel und literarischen Werken.

Werke in Auswahl: Elemente des Hörspiels (1977), Schlehenschnaps (1997), Also sprach der Orang-Utan (2002), Chefs oder das Medium bin ich (2010).

Bestände: Vorlass; 10 Archivkästen; Werkmanuskripte, Lebenszeugnisse; vom Autor angelegte Sammlungen unselbstständiger Texte.

Albert Korn (1880–1965)

Bergmann, Heimatdichter, meistvertonter Autor des Saarlands (ca. 250 seiner Gedichte).

Werke in Auswahl: Klingt hinaus (1914); Vazehlches van Dahämm (1958); Letzte Grüße an die Heimat (1959).

Bestände: echter Nachlass; 42 Archivkästen Werkmanuskripte, Briefe, Lebenszeugnisse, Originalbestände, Nachlass komplett.

Heinrich Kraus (1932–2015)

Geboren in St. Ingbert, lebte seit 1964 im pfälzischen Miesau. Vor allem als Lyriker in rheinfränkischer Mundart bekannt. Sein hochsprachliches Werk umfasst Gedichte, Kinderbücher, Romane, Erzählungen und Fernsehspiele.

Werke in Auswahl: Dimensionen (1966); Staub (1967); Haltestellen (1978); Die Buddik (1983, ZDF-Fernsehfilm); Jiwwe un Driwwe (1985, SR-Hörspielfolge); Mord in Rischweiler (1990); Rechts un links von de Großbach (1992); Poetische Haltestellen (2002, Sammlung Bücherturm, Band 1).

Bestände: Sammlung; 7 Archivkästen Werkmanuskripte, Zahlreiche vom Autor gestiftete Originalbestände.

Werner Laubscher (1927–2013)

Schriftsteller, Maler und Komponist. Geboren in Kaiserslautern. Volksschullehrerstudium, dann Studium der Musik, Geographie, Philosophie. Lebte in Stein und Landau. Bis 1991 Leiter einer Realschule.

Werke in Auswahl: Wortflecht und Lautbeiß. Gedichte (1989), Die Germansviller Dokumente (1996), Das experimentelle Werk |  Das romantische Werk. Werkausgabe in 2 Bänden und 2 CDs (2007).

Bestände: echter Nachlass; 15 Archivkästen Werkmanuskripte und -datenträger, Lebenszeugnisse.

Victor Lenz (1899–1979)

Aufgewachsen in Neunkirchen/Saar, arbeitete zunächst als Lehrer. Seit 1932 verfasste er Stücke in saarländischer Mundart, ab 1934 war er als Dialektsprecher beim Funk tätig. Für das Radio und das Theater verfasste und inszenierte er Mundartszenen und -stücke. Er begründete „Sperlings bunte Bühne“, deren Aufführungen vom Radio übertragen wurden und die sich über Jahre großer Popularität erfreute.

Bestände: Sammlung; 4 Archivkästen mit Typoskripten von Szenen für „Sperlings bunte Bühne“.

Literatur M–Z

Klaus Martens (*1944)

Bei Bremen geboren. Von 1990 bis 2009 Ordinarius für Nordamerikanische Literatur und Kultur (NALK) und Leiter des von ihm 1994 gegründeten Zentrums für kanadische und angloamerikanische Kulturen (CCAC) an der Universität des Saarlandes, Saarbrücken. Lyriker und literarischer Übersetzer (u. a. Dylan Thomas, Derek Walcott).

Werke in Auswahl: Heimliche Zeiten (1984), Angehaltenes Schweigen (1985), Im Wendekreis des Fragezeichens (1987), Die Fähre (2006), Alter Knochen spricht (2011), Schwedenbuch (2011), Abwehrzauber. Gedichte (2012), Siebenachtel Leben. Gedichte (2013), A Restatement of Dreams. Some Poems (2014), Bei den Vogelinseln. 55 Gedichte (2014), Anderswo, nicht hier. Gedichte (2015), Atemholen. Neue und Ältere Gedichte 1984–2015 (2016), Dylan Thomas: Ausgewählte Werke in Einzelbänden (1991–1996, Hrsg. u. Übersetzer).

Bestände: Vorlass; 10 Archivkästen Werk- und Übersetzungsmanuskripte, Briefwechsel, Lebensdokumente sowie Werke in Erst- und Folgeauflagen.

Findbuch im Literaturarchiv.

Angelika Merkelbach-Pinck (1885–1972)

In Lemberg/Lothringen geboren, nach der Schulzeit und der Ausbildung zur Lehrerin in Metz war sie als Leiterin einer Höheren Mädchenschule in Dillingen/Saar tätig. Nach verschiedenen beruflichen Stationen heiratete sie den Fabrikanten Karl Merkelbach aus Frankfurt am Main. Sie ist als Regionalschriftstellerin und Volkskundlerin hervorgetreten.

Werke in Auswahl: Verklingende Weisen (1926–1962); Lothringer erzählen (1936); Lothringer Märchen (1936); Volkssagen aus Lothringen (1940); Wildjägersagen aus Lothringen (1942); Aus der Lothringer Meistube, Sagen, Schwänke, Legenden, Bauerngeschichten, Redensarten, Sprichwörter (1943); Lothringer Volksmärchen (1961); Brauch und Sitte in Ostlothringen (1968).

Bestände: Teilnachlass; 8 Archivkästen Manuskripte und Typoskripte von Aufsätzen und Gedichten, Belegexemplare aus der Nachlassbibliothek, Materialien zur Wirkungsgeschichte.

Petra Michaely (1925–2000)

In Saarbrücken geboren. Journalistin und Schriftstellerin. Ihre Domäne lag im Bereich der Sozialreportage. Nur ein Teil ihrer Artikel, Essays, Märchen und Erzählungen ist veröffentlicht.

Werke in Auswahl: Eltern zwischen Gestern und Morgen (1980); Der verwaltete Engel (1986); Die Wandlung der Karola Martin (1984).

Bestände: echter Nachlass; z. Z. ausgelagert.

Karl Christian Müller (bündischer Name: Teut Ansolt) (1900–1975)

In Saarlouis geboren, lebte in Saarbrücken, vor allem Lyriker, von Beruf Lehrer und trat als Führungsfigur der bündischen Jugend hervor (Die Trucht). Mitbegründer des Verbands saarländischer Autoren und dessen Vorsitzender von 1951–1964.

Werke in Auswahl: Kranz des Jünglings (1929); Sie suchten eine Heimat (1937); Witz und Aberwitz (1963); Hügel auf katalaunischem Feld (1965); Die Sandrose (1966); Waldsteine (1967); Der Meerhornruf (1974).

Bestände: echter Nachlass; 65 Archivkästen, Werkmanuskripte, Briefe, Lebenszeugnisse; Originalbestände, Nachlass weitgehend komplett.

Günter Navky (1956–2006)

Geboren in Quierschied, aufgewachsen im Ortsteil Fischbach, lebte später in Saarbrücken, vor allem Lyrik und kurze Prosatexte; Literaturwissenschaftler.

Werke in Auswahl: Das Zimmer (1981), Der Landläufer (1984), In einem Café fällt die Zeit ins Haar (1996).

Bestände: echter Nachlass; 5 Archivkästen Werkmanuskripte; Originalbestände, kompletter literarischer Nachlass, von der Familie übergeben.

Alfred Petto (1902–1962)

Geboren in Saarbrücken-Malstatt, arbeitete als Rechtspfleger am Amtsgericht Saarbrücken, was ihm zahlreiche Anregungen für seine schriftstellerische Tätigkeit bot. Bergbau und Kriegerinnerungen bilden weitere Stoffe seiner Romane und Erzählungen.

Werke in Auswahl: Die grauen Berge (1939); Das Saarbergmannskind (1940); Und die Erde gibt das Brot (1951); Die Mädchen auf der Piazza (1958/2002: Neuauflage in der Reihe Sammlung Bücherturm, Band 2); Das Jahr der Versuchung (1962).

Bestände: echter Nachlass; 50 Archivkästen Werkmanuskripte, Briefe, Lebensdokumente, Originalbestände, Nachlass weitgehend komplett.

Lothar Quinkenstein (*1967)

Im Saarland aufgewachsen, wohnt in Berlin; Verfasser von Romanen, Erzählungen und Gedichten; Literaturwissenschaftler, lebte von 1994 bis 2011 in Polen.

Werke in Auswahl: Nervenharfe. Erzählungen (1997), Beim Stimmen der Saiten. Gedichte (2007).

Bestände: Sammlung; 2 Archivkästen, Werkmanuskripte.

Gustav Regler (1898–1963)

In Merzig geboren; sein bewegtes Leben mit den Stationen Worpswede, Berlin, Paris, Moskau, Madrid und Mexiko symbolisiert die politisch-ideologischen Turbulenzen des 20. Jahrhunderts.

Werke in Auswahl: Die Saat (1936); Der große Kreuzzug/The Great Crusade (1940); Sohn aus Niemandsland (entst.1941/42, Erstpubl. 1994); Verwunschenes Land Mexiko (1954); Aretino (1955); Das Ohr des Malchus (1958); seit 1994 wird eine Werkausgabe herausgegeben, bisher sind elf Bände erschienen.

Bestände: Sammlung; 15 Archivkästen Originalbestände: Werkmanuskripte, Briefe, Lebensdokumente; hinzu kommen Kopien von Gustav-Regler-Archiv (Annemay Regler-Repplinger, Merzig), Irmela Abramzik (Bremen), Haus im Schluh (Worpswede) u. a.; mit den Kopien weitgehend kompletter Nachlass.

Bibliographie

Eduard Reinacher (1892–1968)

In Straßburg geborener, später bei Stuttgart lebender Erzähler, Lyriker und Dramatiker. Mit seinem experimentellen Hörspiel Der Narr mit der Hacke (1930) gilt er als einer der Pioniere der Gattung.

Werke in Auswahl: Robinson (1920/2007: Neuauflage in der Reihe Sammlung Bücherturm, Band 8); Die Hochzeit des Todes (1921); Elsässer Idyllen und Elegien (1925); Bohème in Kustenz (1929); Am Abgrund hin (1972); Aschermittwochs-Parade (1973).

Bestände: Sammlung; 8 Archivkästen sowie zahlreiche Unikate und seltene Buchdrucke, z. T. vom Autor glossiert; ca. 40 Manuskripte/Typoskripte bzw. Fragmente; Briefwechsel mit Oskar Wöhrle.
 

Bibliographie

Werner Reinert (1922–1987)

In Saarbrücken geboren und aufgewachsen; arbeitete in der Saarländischen Staatskanzlei; vor allem als Lyriker hervorgetreten, aber auch Romane, Erzählungen und Dramen.

Werke in Auswahl: Knaut, halte den tag an das ohr, Steinkreis, Der Dicke muß weg, In diesem Land, Einmal war die Erde Ohr. Gesammelte Gedichte.

Bestände: Sammlung; 3 Archivkästen; Werkmanuskripte, Briefe, Lebenszeugnisse.

Manfred Römbell (1941–2010)

Geboren in Bildstock/Saar; lebte in Saarbrücken; von Beruf Rechtspfleger; vor allem Romane, Lyrik und satirische Kurzprosa. In seiner stark autobiographischen Rotstraßentrilogie bettet er die Geschichte seiner Familie in die Entwicklung des Saarlandes vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis in die 1970er Jahre ein.

Werke in Auswahl: Richtig lebendig wird es auf dem Friedhof im Herbst (1976); Rotstraßenzeit (1989); Rotstraßenträume (1993); Rotstraßenende (1996); Grenzüberschreitung (1995); Was blieb von allen Blicken (2007); Doppelleben (2009).

Bestände: echter Nachlass; 85 Archivkästen Werkmanuskripte, Briefe, Lebensdokumente.

Mischa Roch (*1996)

Die am 1.4.1996 geborene Mischa Roch ist seit 2011 weltnetzzugängig und -zugänglich in St. Ingbert. Sie hält einen Master of eDucation am St. Ingberter Collegium Informaticum und ist Absolventin der Hoedel School of Informatics, Kinetics and Communication Telematics.

Werke: Der vernetzte Zeuge. Memoiren aus Forschung & Entwicklung (2011)

Bestände: Vorlass Der vernetzte Zeuge, 3 USB-Sticks. Version 1 final; Korrektorat durch das Weimarer Editionskombinat Kleine Große Wenigkeit; Vorstudie für die Umschlaggestaltung.

Digitalisate: Der vernetzte Zeuge, Der vernetzte Zeuge (Korrektorat), Der vernetzte Zeuge (Umschlagentwurf)

Ludwig Scharf (1864–1939)

In Blieskastel aufgewachsener, später in München lebender Lyriker und Kabarettist. Als Mitglied der Gesellschaft für modernes Leben und der Literaturvereinigung Elf Scharfrichter war er eine zentrale Figur der Münchner Moderne. Er war mit dem St. Ingberter Maler Albert Weisgerber befreundet, der einige Porträts von ihm anfertigte. Seine Gedichte veröffentlichte er in renommierten Literaturzeitschriften der Zeit wie Die Jugend, Simplicissimus oder Pan.

Werke in Auswahl: Lieder eines Menschen (1892), Tschandala-Lieder (1905), Gesammelte Lyrik und Prosa. Mit einer Auswahl aus dem Briefwechsel und einer Rezension von Eduard von Keyserling. Herausgegeben von Walter Hettche (2011).

Bestände: Konvolut von Autographen aus einer Sammlung, etwa 70 Bl. Werkmanuskripte und Briefe von Scharf sowie Briefe von u.a. Ida Dehmel, Hans Eschelbach, John Henry Mackay, Johannes Schlaf.

Hans Bernhard Schiff (1915–1996)

Der geborene Berliner kam nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem französischen Exil nach Saarbrücken. Er war Mann der ersten Stunde der saarländischen Nachkriegsliteratur und Pionier des saarländischen Nachkriegsrundfunks. Verfasser von Lyrik, Prosa, Essays, langjähriger VS-Vorsitzender.

Werke in Auswahl: Die Rothaarigen (1960); Gerecht ist die Erde, gerecht ist das Schweigen, gerecht ist die Nacht (1963); Erde wo ich lebe (1976); Odysseus auf dem Jahrmarkt (1995).

Bestände: echter Nachlass; 68 Archivkästen Werkmanuskripte, Briefe, Lebensdokumente, Originalbestände, Nachlass weitgehend komplett.

Findbuch im Literaturarchiv

Waltraud Schiffels (1944–2021)

Saarbrücker Schriftstellerin und Germanistin, geboren als Walter Schiffels. Studium und Promotion an der Universität des Saarlandes, Anstellung am Germanistischen Institut, seit den 1980er Jahren war sie Leiterin des Fachbereichs Kultur an der Volkshochschule des Regionalverbands Saarbrücken. Schwerpunkt ihres literarischen Schaffens bilden autobiographische Texte über Transsexualität und Erzählungen mit regionalhistorischem Hintergrund.

Werke in Auswahl: Der Vampyr von St. Johann. Unheimliche Geschichten (1990), Im Rock. Palette-Verlag (1990), Saarbrücker Hexen. Erotische Geschichten (1991), Im falschen Körper. Alles über Transsexualität. Herausgegeben mit Barbara Kamprad (1991).

Bestände: echter Nachlass; 10 Archivkästen Werkmanuskripte, Lebensdokumente, Kunstwerke.

 

Herbert J. Schmitt (1923-1997)

Lehrer, lebte in Saarbrücken-Dudweiler.

Werke in Auswahl: Zum Fest den Engel im Ohr (unpublizierter Roman).

Bestände: echter Nachlass, 38 Archivkästen, Der literarische Nachlass besteht zum Großteil aus Entwürfen und Teilen des Romans Zum Fest den Engel im Ohr. Neben den Materialien zu dem Roman finden sich noch einige Stücke und Gedichte sowie Briefe.

Lucien Schmitthäusler (1935–2020)

Geboren in Sarreguemines, lebte in Sarreinsming. Er schrieb überwiegend Lyrik und Prosa, verfasste zahlreiche Beiträge für Radio und Fernsehen in Französisch und Hochdeutsch, vor allem aber in Lothringer Platt – darunter Übertragungen von kanonisierten literarischen Texten.

Werke in Auswahl: Bladd redde! Niedd bladd mache! (1984); Zierat-Noos von Lembergerack (1988); Fabeln von de Mudder Essig (1990); De Geiss vom Messiö Seguin [nach Alphonse Daudet] (2003); La chèvre de Monsieur Seguin/De geiss vom Mossiö Seguin (CD 2003).

Bestände: Sammlung; 2 Archivkästen Werkmanuskripte.

Bibliographie

Wolfgang Schwarz (1916–2012)

In Tarnowitz/Oberschlesien geboren, nach dem Studium der Germanistik, Archäologie und Philosophie in München und Breslau, Abschluss Promotion, Dramaturg beim Schlesischen Rundfunk. Nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Dozent für Germanistik an der Pädagogischen Akademie in Landau/Pfalz, nachfolgend freischaffender Schriftsteller und Dramaturg u. a. für das Saarländische Staatstheater in Saarbrücken.

Werke in Auswahl: Des Ostwinds eisiger Psalm. Roman (1955); Lubljanka-Ballade. Drama (1956); Die unsichtbare Brücke. Roman (1958); Der arme Odysseus. Drama (1959); Kreuzweg der Karawanen. Roman (1963); Abschied von Ithaka. Gedichte (1963); Die unheiligen zwei Könige. Erzählungen (1967); Ideengeschichte des deutschen Ostens (1970); Die sieben Geschichten. Erzählungen (1972); Kosaken. Roman (1976); Die Heimkehr. Erinnerungen I (1991); Abland. Erinnerungen (1995).

Bestände: echter Nachlass; 40 Archivkästen, Werkmanuskripte sowie Werke in Erstausgaben, Einzeldrucke in Sammelbänden und Zeitschriften, zudem Sekundärliteratur über den Autor.

Gertrud Seehaus (1934–2021)

Geboren in Merzig/Saar, lebte und arbeitete als freie Schriftstellerin in Köln. Nach dem Schauspielstudium Studium der Theaterwissenschaft und der Pädagogik war sie als Schauspielerin, Hörfunksprecherin, Lektorin (Hör- und Fernsehspiel), Lehrerin an Grund- und Hauptschulen des Landes Nordrhein-Westfalen tätig. Sie war Mitinitiatorin des Artikel 19-Verlags und Mitherausgeberin des dort 1989 erschienenen Romans „Die satanischen Verse“ von Salman Rushdie.

Werke in Auswahl: Lisa und Anatol. Roman (1984); Katzengesang und Eselsschrei. Erzählungen (1985); Gruß an Ivan B. Roman (1987); Lehmann und Zuckermann. Hörspiel (1990); Der Pokal des Riesen. Roman (1996); Die Zeit im Kopf. Schauspiel (1996); Reisefieber. Schauspiel (1998); Die Lebensliste. Roman (2003); Vita und Virginia. Szenische Montage (2000); Du mußt wissen, wir wohnen in Babylon. Schauspiel (2001); Opa und Oma hatten kein Fahrrad. Autobiographische Erzählung. Zusammen mit Peter Finkelgruen (2007); Die Geisterschreiberin. Roman (2008).

Bestände: echter Nachlass; 9 Archivkästen, Werkmanuskripte, Materialien.

Gerhard Stebner (1928–2001)

Geboren in Neustettin, Fachreferent an der Universitätsbibliothek Saarbrücken. Neben Übersetzungen, zahlreichen Studien u. a. zur englischen Literatur und zu philosophisch-psychologischen Fragen trat er als Autor von Kurzprosa, Lyrik, Hörspielen und Theaterstücken hervor.

Werke in Auswahl: Epidemie. Ein Vampir-Spiel in dreizehn Bildern (1976); Aneinander vorbei (1978); Der große Mittag (1998); Eigensinn aus lauter Namen (2001); Herausgeber: Am Kap der guten Hoffnung. Literatur und Provokation (1990); Perspektiven des Todes. Interdisziplinäres Symposion (1990).

Bestände: echter Nachlass; 125 Archivkästen Werkmanuskripte, Briefe, Lebenszeugnisse, Bild- und Tondokumente, Originalbestände, Nachlass komplett.

Roland Stigulinszky (1926–2022)

Geboren in Saarbrücken. Freischaffender Gebrauchsgrafiker mit später umfangreichem berufspolitischem Engagement. Karikaturist und Verfasser von satirischer Kurzprosa, Gedichten und autobiographischen Texten.

Werke in Auswahl: Ein Platz für Weihnachtsmänner (1988); Vom Joho zum Oskar: die Kabinette an der Saar von 1947 bis heute (1989); Vom Konrad zum Kohl: die 15 Bonner Kabinette von 1949 bis heute (1989); Meine liebe Familie (1990); Von Spichern zur kleinen Wiedervereinigung (1995); Vom Hundertsten ins Tausendste (1997); „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ (2006: Sammlung Bücherturm, Band 7).

Bestände: 9 Archivkästen Werkmanuskripte, Zeichnungen und Begleitmaterial sowie 9 Ordner.

Gerhard Tänzer (*1937)

Geboren in Nordhausen (Thüringen), seit 1955 in Westdeutschland. Von 1967 bis 2000 Lehrer in Saarlouis, lebt in Berus. Als Schriftsteller ist er vor allem als Lyriker hervorgetreten. 2012 erschien seine vielbeachtete Kindheitsautobiographie "Himmelbrand".

Werke: Schönes Blumenfeld. Kleine erotische Versschule (1985/erw. Taschenbuchausg. 1988); CRCRI. Konkrete Poesie (1987); Himmelbrand - Erinnerung einer Kindheit und Jugend (2012).

Bestände: Vorlass; 10 Archivkästen, Werkmanuskripte.

Lisa Stromszky (1921–1999)

Geboren im österreichischen Burgenland, wuchs sie in dieser Grenzregion in einem mehrsprachigen Elternhaus auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam sie ins Saarland. Im Zentrum ihres Lebens und Werks steht der Gedanke der Völkerverständigung, insbesondere der deutsch-französischen Aussöhnung; langjährige Vorsitzende des Landesverbands Saar des Freien Deutschen Autorenverbands.

Werke in Auswahl: Kreise (1980); Weißt Du nicht, daß ich Dein Schatten bin? (1981); Verlierer in Rot-Weiß-Rot (1996); Der letzte Tanz (1996); Die Freiheit des Schriftstellers (1999).

Bestände: 8 Archivkästen Werkmanuskripte; Originalbestände, weitgehend kompletter Nachlass.

Findbuch im Literaturarchiv

Markus Waldura (*1957)

In Quierschied/Saar geboren, nach dem Studium der Germanistik und Musikwissenschaft wissenschaftlicher Mitarbeiter am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes, nachfolgend Verlagslektor und Musikalienhändler, Musikdramaturg beim Saarländischen Rundfunk sowie Musikkritiker, Rundfunkautor und Musikdramaturg, seitdem Lehrer für Musikerziehung und Deutsch in Landstuhl und außerplanmäßger Professor am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes.

Werke in Auswahl: gegen den Schlaf in den Tälern. Gedichte (1996); Gedichte (1999); Landschaft, offene Hand. Gedichte (2009); Überrascht von plötzlichem Himmel. Gedichte (2013).

Bestände: Vorlass; Werkmanuskripte, Briefe, Materialien, Erstausgaben.

Friedbert Weber (1938–2020)

Im Hauptberuf Lehrer, bis zu seiner Pension als Studiendirektor tätig, lebte im Alter in St. Wendel. Verfasser von humorvollen und besinnlichen Gedichten, Anekdoten, Kurzgeschichten.

Werke in Auswahl: Hausspatzen und Roggenbrot und andere Gedichte und Elfchen (2014), Zwischen Riesenmaikäfern und Rosskastanien. Kurzgeschichten (2013).

Bestände: echter Nachlass, 15 Archivkapseln Textmanuskripte. 

André Weckmann (1924-2012)

Elsässischer Schriftsteller, schreibt in Deutsch, Französisch und elsässischer Mundart; umfangreiches Werk in allen literarischen Genres.

Werke in Auswahl: Les nuits de Fastov (1968); Sechs Briefe aus Berlin (1969); Wie die Würfel fallen (1981; um Werkschau ergänzte Neuauflage in der Sammlung Bücherturm 2004); Odile oder das magische Dreieck (1986).

Bestände: Sammlung 2 Archivkästen; Werkmanuskripte.

Oskar Wöhrle (1890–1946)

Stammt aus St. Louis im Elsass. Sein wechselvolles Leben umfasst jugendliches Vagabundentum, Flucht aus der Fremdenlegion, Teilnahme am 1. Weltkrieg, später Arbeiter- und Soldatenrat, Aufbau eines (linken) Verlags in der Anfangszeit der Weimarer Republik in Konstanz, Exilzeit in Prag und schließlich Rückkehr nach Deutschland und Mitarbeit in der elsass-lothringischen Kulturpolitik der Besatzer.

Werke in Auswahl: Der Baldamus und seine Streiche (1913); Querschläger (1916/1924/2007: Neuauflage in der Reihe Sammlung Bücherturm, Band 8); Jan Hus. Der letzte Tag (1932); Das Sundgaubuch (1941).

Bestände: echter Nachlass; 70 Archivkästen Werkmanuskripte, Briefe, Lebensdokumente.

Nachweis der Bestände: Werkmanuskripte teilweise in einem Findbuch erschlossen; Verzeichnis der Briefe (Zur Zeit in Überarbeitung.)

Katja Zender-Lipinski (1920–2006)

In Tangerhütte bei Stendal geboren, von Beruf Technische Zeichnerin. Lebte seit 1947 im Saarland. Sie veröffentlichte zahlreiche (historische) Erzählungen, Gedichte, Kinderbücher. Krimis, autobiographische Texte, auch als Malerin und Illustratorin hervorgetreten.

Werke in Auswahl: Corvus, der Rabe (1993), Wehe den Lebenden (1997), Die rote Katze (2002), Graf von Bornschein (2004).

Bestände: echter Nachlass; 12 Archivkästen Werkmanuskripte.

Kunst

Leo Kornbrust (1929–2021)

Bildhauer aus St. Wendel, studierte nach einer Ausbildung zum Schreiner und Holzbildhauer an der Akademie der Bildenden Künste in München. Fortan arbeitete er mit Stein, initiierte 1971 das Internationale Bildhauersymposion und 1979 die „Straße der Skulpturen“ in St. Wendel. Von 1978 bis 1994 lehrte er als Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München. Als Hommage an den jüdischen Künstler Otto Freundlich begründete er gemeinsam mit Felicitas Frischmuth das Projekt „Straße des Friedens – Straße der Skulpturen in Europa“.

Bestände: Schrifttafeln und Skulpturen mit Texten von Felicitas Frischmuth.

Aloys Ohlmann (1938–2013)

Künstler aus Baltersweiler bei St. Wendel. Häufige Zusammenarbeit und Projekte mit Autoren wie Ludwig Harig, Werner Reinert, Bernd Philippi, Gerhard Tänzer. Auch Verfasser von literarischen Texten.

Bestände: 2 Archivkästen mit Bildern und Texten.

James Reineking (1937–2018)

Der aus Minot/North Dakota stammende Stahl-Bildhauer und Grafiker studierte an verschiedenen Universitäten in den Vereinigten Staaten, lebte und arbeitete u. a. in New York und Köln, bevor er 1990 als Professor an die Akademie der Bildenden Künste nach München berufen wurde.

Bestände: 1 Archivkasten mit Grafiken aus der  „Spiral Series“ zu Gedichten von Felicitas Frischmuth.

Wissenschaft

Gerhard Schmidt-Henkel (1925–2011)

In Rostock geboren, aufgewachsen in Mecklenburg und Pommern, lehrte als o. Professor für Neuere Deutsche Philologie und Literaturwissenschaft in Berlin und Saarbrücken. 1978 an der Universität des Saarlandes Gründung der „Arbeitsstelle für Gustav-Regler-Forschung“, die 1985 zum „Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass“ erweitert wurde.

Werke in Auswahl: Ernst Barlachs posthume Prosafragmente „Seespeck“ und „Der gestohlene Mond“. Ein Beitrag zur Erkenntnis der existentiellen Autobiographie in Romanform (1956), Trivialliteratur. Aufsätze. Hg. von Gerhard Schmidt-Henkel, Horst Enders, Friedrich Knilli, Wolfgang Maier (1964), Mythos und Dichtung. Zur Begriffs- und Stilgeschichte der deutschen Literatur im 19. und 20. Jahrhundert. (1967), Mitherausgeber der „Saarbrücker Beiträge zur Literaturwissenschaft“ (1980ff.) und der „Gustav-Regler-Werkausgabe“ (1994ff.).

Bestände: echter wissenschaftlicher Nachlass, 4 Archivkästen; Manuskripte, Briefe.

Darüber hinaus verfügt das Literaturarchiv unter anderem über Teilbestände und Autographen weiterer Autoren:

Jutta Amsel, Hans Arp, Marguerite Arp-Hagenbach, Oskar Barth, Klaus Behringer, Martin Bettinger, Arthur Friedrich Binz, Karl Heinz Bolay, Liesbet Dill, Wolfgang und Maria-Magdalena Durben, Christopher Ecker, Paul Coelestin Ettighoffer, Claire Fagherazzi, Nikolaus Fox, Claire und Yvan Goll, Ludwig Harig, Vera Hewener, Gaston Heymann, Olaf Hinz, Dolly Hüther, Günter Kerner, Armin König, Franz Kovacs, Johannes Kühn, Friedrich Lienhard, Karl Lohmeyer, Herbert Mailänder, Giwi Margwelaschwili, Ernst Meeß, Werner Meiser, Heinz Müller-Dietz, Gottlieb Konrad Pfeffel, Georg Plettung, Wolfgang Rahner, René Schickele, Joseph Schmittbiel, Albert C. Schmitt, Ludwig Schneegans, Henri Solveen, Wolfgang Stauch, Klaus Stief, August Daniel Ehrenfried Stöber, Svensson (Ps.), Ernst Thrasolt, Eduard Wahlster, Paul Willeke, Natalie Zimmermann.