Wintersemester 2019/20

Einführung in die Literatur Lateinamerikas

Vorlesung, Do., 10:00 bis 12:00 Uhr, Gebäude A2 2, Konferenzraum 1.20

Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte der hispanoamerikanischen Erzählliteratur. Herausgegriffen werden spezifische epochale Formen (Avantgarden, phantastische Literatur, magischer Realismus, Diktatorenroman, Boom, postkoloniale Strömungen, crack, McOndo u.a.) im 20. und 21. Jahrhundert. Einbezogen werden neben den historischen Kontexten (Unabhängigkeit, kubanische Revolution, (Post-)Diktatur, Exil, Guerilla, Neoliberalismus, Drogenkartelle etc.) auch wesentliche lateinamerikanische Kulturtheorien (Arielismo, transculturación, Caliban, Memoria etc.). Zu Beginn der Vorlesung erhalten Sie eine ausführlichere Bibliographie mit Leseliste.

Examens- und Forschungskolloquium

Gebäude A53, Raum 0.10 (Termine werden in der ersten Semesterwoche vereinbart.)

Das Kolloquium unterstützt Studierende aller Studiengänge bei der gezielten Vorbereitung auf ihre Abschlussprüfungen sowie bei der Anfertigung ihrer Abschlussarbeiten.

In den ersten Wochen werden wir schwerpunktmäßig die mündlichen Prüfungen der Staatsexamina behandeln (Themenwahl, Bibliographie, inhaltliche Vorbereitung). In Kurzreferaten können die Inhalte der Prüfung vorgestellt und vertieft werden. Anschließend erhalten Sie die Gelegenheit, in konkreten Prüfungssimulationen Ihr Wissen zu überprüfen und konkrete Strategien für die mündliche Prüfungssituation zu entwickeln.

Der zweite Teil des Kolloquiums widmet sich der wissenschaftlichen Abschlussarbeit (wissenschaftliches Schreiben, Entwicklung relevanter Fragestellungen für die wissenschaftliche Abschlussarbeit, Bibliographie, Theorie und Methoden, Strukturierung). Es wird den Studierenden ermöglicht, ihre Projekte inhaltlich vorzustellen und ihre Gliederung sowie eine erste Textprobe in der Gruppe zu diskutieren.

Studierenden des Master-Studiengangs Romanistik (Schwerpunkt Spanisch) wird die Mitarbeit an einem Forschungsprojekt des Lehrstuhls ermöglicht.

Doktorandenkolloquium

Termine werden in der ersten Semesterwoche vereinbart.

Das Doktorandenkolloquium ist ein Forum der Vorstellung und wissenschaftlichen Diskussion aktueller Dissertationsprojekte am Lehrstuhl. Das Programm, das Einzelsitzungen und einen Workshop vorsieht, wird in der ersten Sitzung (Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben) gemeinsam abgestimmt.

Hauptseminar "Lateinamerikanische Film- und Kulturtheorie"

Di., 12:00 bis 14:00 Uhr, Gebäude A2 2, Seminarraum 1.26

Lateinamerika verfügt trotz jahrhundertelanger Dominanz des europäischen Kolonialismus über ein spezifisches kulturelles Selbstverständnis, welches ab dem 19. Jahrhundert zunehmend Gegenstand programmatischer Schriften wird. Utopien wie „civilización y barbarie”, „Nuestra América” oder die „transculturación” entfalten ebenso nachhaltige, grenzüberschreitende Wirkungen wie die jüngeren Konzepte der „culturas en movimiento” oder „identidades (pos)híbridas”. Nach der gemeinsamen Diskussion dieser faszinierenden lateinamerikanischen Kulturdebatte, die übrigens die Globalisierungsdiskussionen des Westen vorwegnimmt, werden wir im zweiten Teil des Seminars die Wirkung dieser Modelle auf künstlerische Produktionen ausloten. Am Beispiel des Mediums Film geht es dabei zunächst um politische Poetiken wie das „tercer cine”, „cine imperfecto” und die „dialéctica del espectador”. Abschließend wird diskutiert, ob und wie diese noch heute die lateinamerikanische Filmproduktion beeinflussen. Einen lebendigen Einblick in die aktuelle Filmlandschaft Lateinamerikas mit ihren vielen Sprachen, Themen und Genres gibt das dem Seminar beigeordnete „Latino-Film-Fest”, das vom 7.-12.11.2019 am Filmhaus Saarbrücken neueste Kinoproduktionen aus Lateinamerika vorstellt.

Voraussetzung: Spanischkenntnisse

Ziele: Das Seminar vermittelt ein vertieftes Verständnis der lateinamerikanischen Kulturen und stärkt die kritische Reflexion theoretischer Positionen. Ziel ist es, Sie zur souveränen kulturwissenschaftlichen Analyse lateinamerikanischer Gegenstände zu befähigen – eine Kompetenz, die Sie später in der Schule mit ihren wechselnden Lehrplänen, der wissenschaftlichen Forschung oder in der praktischen Kulturarbeit benötigen werden. Die Fokussierung auf das Medium Film fördert interdisziplinäres Denken und unterstützt Sie in der selbstständigen Entwicklung wissenschaftlicher Fragestellungen zum Zusammenhang von Film, Postkolonialität und lateinamerikanischer Kultur. Unser „Latino-Film-Fest” bietet Ihnen schließlich eine Vielfalt an Material für Hausarbeiten und Studienabschlussarbeiten in allen Studiengängen des Spanischen. Wer darüber hinaus konkrete berufspraktische Erfahrungen in der Kulturarbeit und dabei auch Credit Points sammeln möchte, ist herzlich einladen, an den Seminaren „El nuevo cine latinoamericano” (mit Roberto Cortés und dem Filmhaus Saarbrücken) und „El guion cubano. Lo bueno, lo malo y lo feo” (mit dem kubanischen Drehbuchautor Eduardo del Llano) teilzunehmen.

Zu Beginn wird den Teilnehmenden ein Reader zur Verfügung gestellt. Weitere Materialien werden über Moodle zugänglich gemacht.

Bitte halten Sie sich die Abende vom 7. bis 12.11. für das Latino-Film-Fest frei!

Übung "El nuevo cine latinoamericano - Neuste Filme aus Lateinamerika" (Reinstädler / Cortés)

Do., 16:00 bis 18:00 Uhr, Gebäude C5 4, Seminarraum 2.09

Inhalt: Diese praxisbezogene Übung gibt einen Überblick über aktuelle Tendenzen im lateinamerikanischen Kino, vermittelt die Fähigkeit, Filmkritiken zu erstellen und bietet den Studierenden die Gelegeheit, Berufserfahrung in der städtischen Kulturarbeit zu sammeln und sich aktiv am diesjährigen Latino-Film-Fest (7.-12.11.2019) im Filmhaus Saarbrücken zu beteiligen.

Zum Auftakt werden gemeinsam Dossiers zu den Festival-Filmen (Programm folgt Anfang Oktober) und ihren Kontexten (Themengebiete, Genres, sozio-kultureller Hintergrund, Regisseure, Filmästhetiken) erarbeitet. In einem zweiten Schritt erstellen Sie allein, zu zweit oder in Gruppen ein kurzes Essays, das in einen der Festival-Filme kritisch einführt. Wer möchte, kann im Anschluss seine Filmkritik dem saarländischen Kinopublikum auf dem Latino-Film-Fest vorstellen.

Termine: Das Seminar besteht aus zwei Einführungssitzungen am 17. und 24.10. sowie einer Blockveranstaltung am 25.10. Hauptteil sind die wissenschaftlich begleiteten Filmvorführungen des Latino-Film-Fests - hier sind fünf Wahl-Pflichtabende in der Zeit vom 7.-12.11.2019 (18-22 Uhr) zu besuchen. Eine Abschlussitzung am 14.11.2019 dient der resümierenden Nachbesprechung. Das Seminar endet also Mitte November!

Voraussetzung: Grundkenntnisse Spanisch

Blockseminar "El guion cubano: lo bueno, lo malo y lo feo" (Reinstädler / del Llano)

1. Termin: 7.11.19, 16-18 Uhr, Gebäude C5 4, Seminarraum 2.09

Das Seminar findet als Blockseminar parallel zum Latino-Film-Fest am Filmhaus Saarbrücken statt.

Termine: Einführung am 7.11., 16-18; Blockseminar: Freitag, 8.11.: 12-18, Samstag 9.11.: 12-18; sowie drei Wahlpflichttermine: (mindestens) drei Filmvorführungen im Rahmen des Filmfestes am Filmhaus Saarbrücken (7.-12.11.2019 18-22 Uhr).

Inhalt: El título de la clase alude tanto a las peculiaridades que pueda tener el guion en el cine cubano a lo largo de su historia, con énfasis en el periodo revolucionario, sino a la historia misma de Cuba y a la manera en que el arte, el cine, la refleja.

Intentaremos responder a una breve serie de preguntas:

  • El cine ¿imperfecto? (la urgencia por documentar la coyuntura, el momento)
  • El guion, ¿el gran problema? (tradicionalmente se ha sostenido que el talón de Aquiles del cine cubano es el guion)
  • El corto y el largo, la comedia y el drama, ¿to be or not?
  • El cine de género: ¿el gran ausente? (la ciencia ficción, el terror, el gore)
  • El cine independiente, ¿lo nuevo?

Para graficar el contenido teórico, se utilizarán ejemplos, fragmentos de películas cubanas seleccionadas, entre ellas Memorias del subdesarrollo, Dolly back, Alicia en el pueblo de Maravillas, El viaje extraordinario de Celeste García, etc.

Al final se llevará a cabo un ejercicio de construcción de una escena a partir de improvisación con los estudiantes.

Bibliografía:

  1. Guiones publicados por Ediciones ICAIC:
    -Juan Quinquín (2014)
    -Memorias del subdesarrollo (2017)
    -De cierta manera (2018)
  2. Coordenadas del cine cubano (varios autores, Editorial Oriente)
    -I (2001)
    -II (2005)
    -III (2014)
  3. Voces en la niebla (Antonio Enrique Gonzáles Rojas) Claustrofobia ediciones (descarga digital gratuita).

Gastdozent aus Havanna: Der eigens aus Kuba anreisende Gastdozent Eduardo del Llano vermittelt theoretisches und praktisches Wissen zum Thema guter, schlechter oder gar fürchterlicher "guiones". Der vielprämierte (und oft zensierte) kubanische Drehbuchautor und Regisseur wird dabei von seinen persönlichen Erfahrungen an den kubanischen Filminstitutionen ICAIC und Escuela Internacional de Cine y Televisión San Antonio de los Banos berichten, Klassiker des kubanischen Kinos und eigene Kurzfilme vorstellen und die Studierenden in die Geheimnisse des Drehbuchschreibens auf Kuba einführen. Praktische Übungen bieten schließlich den Studiernenden die Möglichkeit, einen Entwurf für ein eigenes Drehbuch zu erstellen und die Möglichkeiten seiner filmischen Umsetzung mit Edurado del Llano diskutieren.

Voraussetzung: sehr gute Spanischkenntnisse (B2 oder C1)