Der Nationalsozialismus

WDR AR 1933 – 1945: Zeitzeugen AR-App

Kurzbeschreibung: Diese App des WDR wurde zielgerichtet für den Schuleinsatz entwickelt und holt mittels Augmented Reality-Technologie und einem Tablet oder Smartphone Zeitzeugen direkt ins Klassenzimmer. Das mobile Endgerät dient dabei als Linse, durch die die Zeitzeugen sichtbar werden. In bislang drei Kapiteln („Kriegskinder“, „Meine Freundin Anne Frank“, „Mit 18 an die Front“) berichten diese dann in einer Art „Hologramm“ über ihre Erlebnisse im Nationalsozialismus. Die digitalisierten Interviews sind zusätzlich visuell und mit Soundeffekten aufbereitet. So findet man sich beispielsweise beim Interview von Willi aus Duisburg im verschneiten Wald wieder und überall pfeifen Schüsse um einen herum. Die einzelnen Interviews sind im Schnitt nicht länger als 5 Minuten. Zusätzlich bietet die App auch Videokommentare von Historikern, sodass die Zeitzeugen berichte kontextualisiert werden. Die App hat eine „Regalstruktur“, d.h. die einzelnen Geschichten werden je nach Bedarf heruntergeladen, um Speicherplatz zu sparen. Zusätzliche Unterrichtsmaterialien zur App gibt’s hier.  Außerdem gibt es ein spezielles Video-Tutorial für Lehrpersonen.
Sprache: deutsch
Passend für das Themenfeld: Nationalsozialismus
Geeignet für welche Klassenstufe? Klasse 9
Vorschläge für den Einsatz: Die App eignet sich besonders für die Thematisierung von Multiperspektivität. SuS könnten in Gruppenarbeit entweder die drei Kapitel bearbeiten oder die Videos in einem Kapitel. Unterstützt von den oben verlinkten Arbeitsblättern nehmen sie die Mikrogeschichten und Biografien der Zeitzeugen als Anlass, die Berichte historisch zu kontextualisieren. Eine Präsentation zu „ihrem/ ihrer“ Zeitzeugen/in könnte den Abschluss der Gruppenarbeit bilden. Abschließend sollte im Plenum nicht nur die einzelnen Berichte besprochen werden, sondern auch die Besonderheiten von Oral History und der Umsetzung in der App.
Lizenz? Die App ist zwar Eigentum des WDR und als solches lizenziert, aber explizit für die Benutzung im Unterricht freigegeben. Verändert darf das Material jedoch nicht werden.
Kostenpflichtig? Nein.
Das ist uns positiv aufgefallen: Die AR-Technologie macht die Berichte ungemein viel greifbarer und reduziert die Distanz zu den SuS vielmehr als ein abgedrucktes Interview. Außerdem ist die App ein schöner Anlasse, um über Oral History zu reflektieren. Außerdem gibt es immer wieder neue Kapitel, die der App hinzugefügt werden.
Das ist uns negativ aufgefallen: Die Effekte, die die Berichte unterlegen wirken manchmal eher ablenkend als unterstützend. Je nach Raumgröße bzw. vorhandenem Platz ist auch eine korrekte Positionierung der Zeitzeugenhologramme manchmal schwierig, da eine Positionierung auf dem Tisch oder einer sonstigen unangebrachten Fläche das ganze ins Lächerliche ziehen und somit den gewünschten Effekt beeinträchtigen könnte. Mit etwas Übung ist das aber zu schaffen.