Wintersemester 2014/15

Einführung in die Literatur Spaniens I

Vorlesung, Dienstag, 12:00 - 14:00 Uhr, Geb. C 5.2, SR 3.12

Die Vorlesung bietet einen Überblick über die spanische Literatur von ihren Anfängen bis zum Ende des 'goldenen Zeitalters' (11.-18. Jh.). Ausgewählte Textbeispiele veranschaulichen die faszinierende Vielfalt der frühen spanischen Schriftkultur, die in ihrem (kultur-)geschichtlichen Kontext dargestellt und in exemplarischen Interpretationen erläutert wird. Der praktische Umgang mit mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Dokumenten ermöglicht dabei den Studierenden der ersten Semester, ein solides literaturgeschichtliches Basiswissen zu erwerben und bietet darüber hinaus konkrete Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbereiche und Berufsfelder der Literaturwissenschaft. Theoretische Überlegungen zu literaturwissenschaftlichen Ordnungskriterien wie Gattungs- und Epocheneinteilungen, Kanonbildung und Literaturgeschichte schaffen schließlich die Grundlage für eine differenzierte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit literaturgeschichtlichen Fragestellungen.
Aktuelle Buchpublikationen zur spanischen Literaturgeschichte werden zu Semesterbeginn vorgestellt.

Bereits jetzt sei empfohlen:
Hans-Jörg Neuschäfer (ed.) (2006): Spanische Literaturgeschichte. Metzler, Stuttgart.

Die Vorlesung gehört zum Pflichtprogramm der alten Lehramts- und Magisterstudiengänge Spanisch. Studierende des BA (2007) und der neuen BA- und LAG-Studiengänge können zwischen VL1 im Wintersemester und VL2 im Sommersemester wählen. Der Besuch beider Vorlesungen wird jedoch dringend empfohlen! Den Studierenden des MA Romanistik – Spanisch wird der Besuch zur Rekapitulation von Grundlagenwissen ans Herz gelegt.

Nach Macondo - nur Crack und McOndo? Literatur- und kulturwissenschaftliche Dimensionen der aktuellen hispanoamerikanischen Erzählliteratur

Hauptseminar, Dienstag, 16:00-18:00 Uhr, Geb. C 5.2, SR 3.12

Die hispanoamerikanische Literatur wird bis heute unter den Schlagwörtern des „magischen Realismus“ oder der „wunderbaren Wirklichkeit“ rezipiert. Zugleich aber hat selbst der prominenteste Vertreter dieser Richtung, Gabriel García Márquez, bereits in den 1970er Jahren aus seinen Texten das so staunenswert Magische Südamerikas getilgt, ja es existieren bereits seit fast zwei Jahrzehnten dezidierte literarische Gegenbewegungen, die sich explizit von der literarischen Magie entfernen um sich dem problematischen Alltag ihres Kontinents direkt zuzuwenden. Das Seminar wird sich mit dieser „McOndo“ oder „crack“-Literatur sowie anderen jüngeren Phänomenen der lateinamerikanischen Literatur befassen, die Konsumismus und Ausbeutung, Globalisierung und staatliche Gewalt, Migration und die Krise von (ethnischen, nationalen und auch sexuellen) Identitäten mit einem dezidiert realistischen Erzählen kombiniert. Im Zentrum des Seminars steht ein Roman, der kreativer, dichter und vielschichtiger als viele andere die spezifische ‚condición latina‘ durchdringt: La maravillosa vida brevede Óscar Wao. Im Jahr 2007 von dem US-Dominikaner Junot Díaz verfasst und mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet, erzählt er die tragikomische Geschichte des Super-Nerds Óscar, Sohn einer Dominikanerin, die ehemals der Trujillo-Diktatur in die USA entkommen war. Auf diesen von Achy Obejas genial ins Spanische übertragenen Text lassen sich zeitgenössische theoretische Ansätze der Postcolonial-, Gender- und Diversity- Studies, der Migration und Interkulturalität übertragen und die in Bewegung geratenen nationalen, ethnischen, sprachlichen Identitäten analysieren. Weitere Romane werden/können sein: Jorge Volpi: Memorialdel engaño (2014), Juan Gabriel Vásquez: El ruido de las cosas al caer (2011), Jesús Díaz: Dime algo sobre Cuba (1998), Guillermo Rosales: La casa de los náufragos [1987] (2003). Weitere Vorschläge werden in der ersten Seminarsitzung gern entgegen genommen!

Die Lektüre des Romans von Junot Díaz (dringend zur Anschaffung empfohlen) sollte zu Semesterbeginn bereits abgeschlossen sein. Kopiervorlagen der Romane von Díaz und Rosales befinden sich bereits im Handapparat der IBRom, alle weiteren genannten Titel sind für die Bibliothek bestellt.

Von allen Seminarteilnehmern wird regelmäßige Teilnahme und Vorbereitung sowie ein Referat als Studienleistung erwartet. Länge und Inhalt der Referate und auch der Prüfungsleistung sind abhängig von dem Studiengang und Modul, in das Sie die Veranstaltung einbringen möchten. Alles weitere in der ersten Seminarsitzung.

Examens- und Forschungskolloquium

Mittwoch, 10:00 bis 12:0 Uhr, Geb. C 5.2, SR 1.08

Das Kolloquium unterstützt Studierende aller Studiengänge bei der gezielten Vorbereitung auf ihre Abschlussprüfungen sowie bei der Anfertigung ihrer Abschlussarbeiten.

In den ersten Wochen werden wir schwerpunktmäßig die mündlichen Prüfungen der Staatsexamina behandeln (Themenwahl, Bibliographie, inhaltliche Vorbereitung). In Kurzreferaten können die Inhalte der Prüfung vorgestellt und vertieft werden. Anschließend erhalten Sie die Gelegenheit, in konkreten Prüfungssimulationen Ihr Wissen zu überprüfen und konkrete Strategien für die mündliche Prüfungssituation zu entwickeln.

Der zweite Teil des Kolloquiums widmet sich der wissenschaftlichen Abschlussarbeit (wissenschaftliches Schreiben, Entwicklung relevanter Fragestellungen für die wissenschaftliche Abschlussarbeit, Bibliographie, Theorie und Methoden, Strukturierung). Es wird den Studierenden ermöglicht, ihre Projekte inhaltlich vorzustellen und ihre Gliederung sowie eine erste Textprobe in der Gruppe zu diskutieren.

Studierenden des Master-Studiengangs Romanistik (Schwerpunkt Spanisch) wird die Mitarbeit an einem Forschungsprojekt des Lehrstuhls ermöglicht.

Ringvorlesung Interkulturelle Kommunikation und Kulturwissenschaft: Theorien, Methoden, Ansätze

Dienstag, 12:00 bis 14:00, Geb. C 5.2, SR 1.08

Die Vorlesung gliedert sich in zwei thematische Blöcke: Ein erster Teil ist der Erarbeitung von einschlägigen Theorien und methodischen Ansätzen aus der interkulturellen Kommunikationsforschung gewidmet, um unterschiedliche theoretische Modelle und methodische Herangehensweisen zu analysieren und zu diskutieren. Die verschiedenen Perspektiven, die Studierende aufgrund ihres unterschiedlichen fachlichen Hintergrunds aus dem B.A.-Studium mitbringen, werden dabei besonders berücksichtigt. Zum Spektrum der behandelten Themen gehören beispielsweise Kulturverständnis und Kulturbegriffe, interkulturelle Wirtschaftskommunikation, interkulturelle Kompetenz und interkulturelles Lernen, kulturelle Diversität (z.B. „Diversity“-Ansätze), Integration sowie interkulturelle Kommunikation in Organisationen und Unternehmen und Formen mediatisierter Interkulturalität.
Der zweite Teil der Vorlesung nimmt kulturwissenschaftliche Herangehensweisen an Interkulturalität vor allem aus der Perspektive einer interkulturellen Romanistik in den Fokus. Aus kultur-, medien- literatur- und sprachwissenschaftlicher Perspektive werden ausgehend von Problemfeldern und Herausforderungen interkultureller Kommunikation aus den jeweiligen Zielkulturen Forschungsansätze und -methoden behandelt. Zu den Inhalten gehören u.a. Gender- Studien, Fremdheit in literarischen Texten, postkoloniale Literaturen, Migrantenliteraturen, hybride Schreibweisen, Mehrsprachigkeit, Analyse interkultureller Interaktion, interkultureller Informations- und Wissenstransfer in Medien, Interkomprehension, Mehrsprachigkeit in Teams, interkulturelle Dimensionen der Medien etc.

Prüfungsleistungen:
Neben regelmäßiger Teilnahme, Vorbereitung und aktiver Mitarbeit muss ein Portfolio über die Vorlesung geführt werden, das zusammen mit den Portfolio-Leistungen aus den „Interkulturellen Praxisfeldern“ den Modulerfolg bescheinigt.

Das Portfolio ist in zweifacher Ausfertigung nach Abschluss des gesamten Moduls bei Jun.-Prof. Dr. Vatter einzureichen. Bitte vergessen Sie nicht, das Deckblatt zur Prüfungsanmeldung beizulegen.