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Diese Sammlung wächst stetig.

AnkiApp Flashcards

Kurzbeschreibung:  Ein digitaler „Karteikartenstapel“ für selbstreguliertes Lernen. AnkiApp bietet die Möglichkeit, entweder vorhandene Stapel verschiedener Flashcards runterzuladen oder eigene Flashcards zu erstellen. Das kleine Programm funktioniert sowohl als Browseranwendung auf dem Computer als auch als App auf dem Smartphone. Nachdem die App installiert und ein passendes Kartenbündel heruntergeladen oder erstellt wurde, wird festgelegt, wie viele Karten pro Sitzung, d.h. beim Aufrufen und Durchklicken eines Stapels, angezeigt und abgeprüft werden (5,10,20,50, 100 oder 500 Karten). Die Anzahl der angezeigten Karten bestimmt dann auch die Dauer der Anwendung – zusammen mit dem eigenen Lerntempo. Ebenso lassen sich Schriftgröße, Farbe und ggf. Audiowiedergabe individuell einstellen. Bei jeder Karte bewertet der Benutzer selbstständig seinen Kenntnisstand zur angezeigten Frage, Vokabel, Bild oder auch zum Matheproblem. Wenn die „Vorderseite“ präsentiert wird, tippt man, nachdem man sich innerlich die Antwort überlegt hat, auf „Inspektion“, um die „Rückseite“ samt Lösung anzeigen zu lassen. Dann muss aus vier Rubriken ausgewählt werden, ob die Antwort, die der Benutzer sich selbst gegeben hat, korrekt war und wie anspruchsvoll die Karte war. Die Rubriken sind:
„Fehlgeschlagen“: Die Antwort, die man sich überlegt hat, stimmt nicht mit der Lösung auf der Rückseite überein.
„Schwer“: Die Lösung, die man sich überlegt hat, war zwar korrekt, aber man war sich unsicher.
“Gut”: Die Lösung, die man sich überlegt hat, war richtig, aber man musste kurz überlegen.
„Einfach“: Die Lösung, die man sich überlegt hat, war richtig und kam einem schnell in den Sinn.
Je häufiger „Fehlgeschlagen“ ausgewählt wird, desto häufiger wird diese Karte wieder präsentiert. Umgekehrt gilt: je häufiger eine Karte als einfach bewertet wurde, umso seltener wird sie angezeigt. Am Ende jedes Durchgangs wird in Prozenten und einem Diagramm veranschaulicht, wie viele der Karten mit „einfach“, „gut“ etc. bewertet wurden und inwiefern man sich zum letzten Durchgang verbessert hat.
Die App fördert selbstreguliertes Lernen und setzt dieses bereits ein Stück weit voraus, da keine Lösung eingegeben oder aus Multiple Choice o.Ä. ausgewählt werden kann. Der Benutzer muss sich selbst gegenüber ehrlich sein, um seinen Wissensstand zu evaluieren. Die farblich kodierte und in Prozenten angezeigte Rückmeldung durch das Programm hilft dabei, den eigenen Fortschritt zu überprüfen und spornt dazu an, möglichst hohe, gute Prozentwerte zu erzielen.
Achtung: AnkiApp-Flashcards hat nichts mit dem ebenfalls weit verbreiteten Lerntools von Anki zu tun. Dabei handelt es sich zwar auch um ein Karteikartensystem, Anki kostet jedoch 25 € für eine unlimitierte Nutzung. AnkiApp ist im Vergleich simpler in Design und Nutzung und hat weniger extra Features, ist dafür aber kostenfrei.
Sprache: Deutsch, wenn auch manchmal die Übersetzung nicht ganz gelungen ist. Originalsprache ist Englisch.
Geeignet für welche Klassenstufe? Sek I und aufwärts.
Vorschläge für den Einsatz: Obwohl sich die Karteikartenmethode gerade im Fremdsprachenunterricht anbietet, kann die App auch im Geschichtsunterricht eingesetzt werden, z.B. um die Schlüsselbegriffe im Strukturgitter zu wiederholen. Denkbar wäre z.B., dass am Ende jeder Unterrichtseinheit die Schlüsselbegriffe und Fremdwörter gesammelt und gemeinsam „übersetzt“ werden (z.B. in einem Etherpad), um dann in den gemeinsamen, über die Ankiappcloud geteilten Klassenstapel eingetragen zu werden.
Kostenpflichtig? Nein, es ist jedoch eine Registrierung notwendig.
Das ist uns positiv aufgefallen: Eine gamifizierte Art, Informationen zu wiederholen oder neue Fakten zu lernen, bei der der Benutzer ganz nach seinem eigenen Tempo vorgehen kann. Die Möglichkeit, selbst Flashcardstapel zu erstellen, erlaubt fast unendliche Einsatzmöglichkeiten. Zudem kann man seine Karten sowohl am PC als auch am mobilen Endgerät jederzeit über die integrierte Cloud durchgehen. Ideal ist auch, dass eigene Karten bequem am PC erstellt und dann am mobilen Endgerät abgefragt werden können.
Das ist uns negativ aufgefallen: Die Antworten auf die präsentierten Karten werden immer nur gedacht und nicht verschriftlicht.

Twine: Interaktive Geschichten erstellen

Kurzbeschreibung: Twine ist ein browserbasiertes Tool für die Erstellung interaktiver Geschichten, Tutorials oder kleiner Wikis für das zunächst keinerlei Programmierkenntnisse nötig sind. Bringt man diese aber mit, bietet Twine zahlreiche Möglichkeiten, die eigene Geschichte mit Effekten, Bildern und Konditionen zu erweitern. Auf dem Dashboard, das an eine Mindmap-Struktur erinnert, lassen sich leicht Textbausteine und Pfade erstellen. Ist das Projekt fertig, wird eine html-Datei erzeugt, die entweder verschickt oder auf einem Server gehostet und im Internet veröffentlicht werden kann. Eine deutschsprachige Schritt für Schritt-Anleitung von Nele Hirsch gibt’s hier.
Sprache: Hauptsächlich Englisch, es gibt aber bereits deutsche Übersetzungen. Dabei ist jedoch noch nicht alles übersetzt.
Vorschläge für den Einsatz: Twine eignet sich sowohl für die Erstellung von interaktiven Lernmaterialien durch die Lehrperson als auch für kreatives Schreiben oder die Zusammenfassung und Wiederholung einer Unterrichtseinheit für die SuS. Z.B. könnten die SuS zum Thema „Leben in der Stadt des Mittelalters“ eine interaktive Geschichte erstellen, in der verschiedene Perspektiven und Erfahrungen verarbeitet sind. So wird nicht nur der Inhalt der Unterrichtseinheit wiederholt, sondern auch die Kreativität gefördert. Zudem bietet Twine einen sanften Einstieg ins Programmieren.
Lizenz? Open Source.
Kostenpflichtig? Nein.
Das ist uns positiv aufgefallen: Die Erstellungsansicht der Geschichte ist sehr intuitiv und ahmt die „analoge“ Erstellung einer verzweigten Geschichte nach – so als hätte man Papier und Stift in der Hand, nur nachhaltiger und leichter zu verändern ;-)
Das ist uns negativ aufgefallen: Auf den ersten Blick scheint das Personalisieren der Geschichte mit CSS für Personen ohne Programmierkenntnisse erstmal überfordernd. Zum einen bieten die Basisfunktionen aber bereits viel Spielraum für Kreativität und zum anderen gibt’s online zahlreiche Tutorials, die alle Spezifika kleinschrittig erklären.

GUdig-Spickzettel: Twine 

Genially: Interaktive Inhalte erstellen

Kurzbeschreibung: Ein breitaufgestelltes, browserbasiertes Tool für die Erstellung von interaktiven Inhalten. Angebote gibt’s u.a zu Präsentationen, Infographics, Gamification, Videos und Guides. Besonders nützlich für den Schulkontext ist die Funktion „Interactive Image“, mit der auf einem Bild verschiedene Hotspots gesetzt werden. Über diese Hotspots in Form von verschiedenen Icons können in Textfeldern Zusatzinformationen und Hilfestellungen gegeben werden, sie können aber auch auf andere Seiten verlinken. Ebenso ist es möglich, Karten oder Videos zu verlinken. Nach der Bearbeitung ist das Bild öffentlich über die Website von Genial.ly zugänglich. Der Zugang erfolgt über einen direkten Link und kann z.B. über einen QR-Code auf einem analogen Arbeitsblatt eingefügt werden. Oder man integriert den Link direkt in digitalen Materialien. Für die Nutzung ist eine kostenlose Registrierung notwendig.
Sprache: Englisch, Französisch, Spanisch
Vorschläge für den Einsatz:  Besonders geeignet für binnendifferenzierte Angebote bei Medien wie Karten, Karikaturen, Bildern u. Ä.. Als Lehrperson kann man beliebig viele Hotspots als Lernunterstützung setzen. Zudem können die SuS als Form der Ergebnissicherung selbst ihre Interpretation anhand der Hotspots festhalten, sofern sie sich kostenlos registriert haben.
Kostenpflichtig? Genially funktioniert nach dem Freemium- Model, d.h. die Basisvariante ist kostenlos.
Das ist uns positiv aufgefallen: Die Benutzeroberfläche zur Erstellung ist sehr üppig, aber man findet sich auch ohne Programmier- und Webdesignkenntnisse nach einer kurzen Eingewöhnung gut zurecht. Außerdem gibt’s zu fast allen Funktionen anschauliche Erklärvideos. Notwendige Hinweise oder weitere Hilfestellungen sind direkt auf dem Material verankert und erleichtern den Zugang zur Interpretation.
Das ist uns negativ aufgefallen: Die Sprachbarriere kann eventuell abschrecken und die Nutzung durch SuS einschränken. Da eine Registrierung notwednig ist, ist für eine Schülernutzung das Einverständnis der Eltern notwendig. Zudem erlaubt die kostenlose Basisversion es nicht, den Inhalt offline zu zeigen oder herunterzuladen. Eine bestehende Internetverbindung ist somit Voraussetzung. Der Inhalt ist dann in einem Viewmodus online zugänglich, wobei beim Runterscrollen Links zu anderen Inhalten angeboten werden, die eventuell zu Ablenkungen führen können.

GUdig-Spickzettel:  Interaktive Bilder 

Dieser Text steht unter der CC BY SA 3.0 DE-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Linda Hammann für GUdig