Elitisme populaire - Die Vollendung des Kinos zur modernen Kunst in Serge Daneys Filmkritiken, 1962-1970

Elitisme populaire - Die Vollendung des Kinos zur modernen Kunst in Serge Daneys Filmkritiken, 1962-1970

Philipp Stadelmaier (freier Filmkritiker, Schriftsteller)

16.03.2021, 18.00 Uhr (online via Zoom)

Um Anmeldung bis zum 15.03.21 wird gebeten unter: fz(at)mx.uni-saarland.de. Am Tag des Vortrags wird Ihnen der Zugangslink zur Online-Plattform Zoom per Mail zugesandt.

Im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe "Comic, Chanson, Film: Französischer Pop in den 1960er Jahren".

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Moderation: Sonja Kmec (Universität Luxemburg)

Das Unterhaltungsmedium Kino zur eigenständigen Kunstform zu erklären, die anderen Künsten wie Literatur und Malerei ebenbürtig ist: dies war das Projekt der Kritiker-Cineasten der Filmzeitschrift Cahiers du cinéma und der aus ihr hervorgehenden Nouvelle Vague im Frankreich der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Anhand des in Deutschland noch recht unbekannten französischen Filmkritikers Serge Daney (1944–1992) wird im Vortrag die Rolle der Kritik bei diesem filmkulturellen Unterfangen beleuchtet. Im Spannungsfeld zwischen Cinephilie und Theorie, Howard Hawks und Jean-Luc Godard, Mise en scène und Schrift, der Liebe zum populären amerikanischen Studiokino und einem elitären europäischen Kunstverständnis umreißt Daney in seinen Cahiers-Texten der Sechzigerjahre die Dynamik einer modernen, durch und durch originellen Kunstform.

Lebenslauf

Philipp Stadelmaier studierte bis 2012 Komparatistik und Romanistik in Frankfurt a.M. Im April 2020 schloss er seine Promotion an der GU Frankfurt und der Université Paris VIII in Filmwissenschaft zu Jean-Luc Godard und Serge Daney, im Rahmen einer deutsch-französischen Cotutelle de thèse ab. Seit 2012 arbeitet er als freier Filmkritiker u.a. für die Süddeutsche Zeitung. Im Verbrecher Verlag erschien 2016 sein Tagebuch-Essay Die mittleren Regionen, ausgezeichnet mit dem Clemens-Brentano-Preis 2018, sowie sein Debütroman Queen July (2019).