Dr. Stephanie Mühlenfeld

Allgemeine Informationen

Universität des Saarlandes
Fakultät P – Philosophische Fakultät
FR Germanistik – Mediävistik
Campus A2 2, Raum 0.02

 

Tel.: 0049 (0)681 302 6622
Fax: 0049 (0)681 302 6611

E-Mail: stephanie.muehlenfeld@uni-saarland.de

 

Sprechstunde:

 

Lehrveranstaltungen Sommersemester 2024: Details, Übersicht

Lehrveranstaltungen Wintersemester 2023/24: Übersicht

Lehrveranstaltungen Sommersemester 2023: Übersicht 

Lehrveranstaltungen Wintersemester 2022/23: Übersicht
Lehrveranstaltungen Sommersemester 2021: Übersicht
Lehrveranstaltungen Wintersemester 2020/21: Übersicht 

 

 
Akademischer Werdegang
  • seit Oktober 2020
    wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität des Saarlandes, Saarbrücken, Fachrichtung Mediävistik und Deutsche Philologie des Mittelalters
  • SoSe 2020
    Lehrauftrag (Ältere deutsche Literatur)
    Goethe-Universität Frankfurt a. M.
  • 09/2019 – 10/2020
    Koordinatorin des Projekts „Digital gestütztes Lehren und Lernen in Hessen“ an der Hochschule Geisenheim University
  • 04/2018 – 08/2019
    wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Abteilung „Ältere deutsche Literatur“, Goethe-Universität Frankfurt a. M.
  • 10/2017 – 03/2018
    Postdoc im DFG-Graduiertenkolleg 1876 „Frühe Konzepte von Mensch und Natur: Universalität, Spezifität, Tradierung“, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • 18.09.2017
    Promotion (summa cum laude)
  • 05/2014 – 09/2017
    wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Graduiertenkolleg 1876 „Frühe Konzepte von Mensch und Natur: Universalität, Spezifität, Tradierung“, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • 10/2011 – 10/2013
    Studium der Germanistik (Schwerpunkt Literaturwissenschaft), Johannes Gutenberg-Universität Mainz (M.A. Abschlussarbeit: „Mundtot machen und darüber lachen – Performativität und Kommunikation in der spätmittelalterlichen Märendichtung“)
  • 10/2008 – 09/2011
    Studium der Germanistik (Hauptfach) und der Geschichte (Beifach), Johannes Gutenberg-Universität Mainz B.A.-Abschlussarbeit: „Thomas Bernhard auf dem Weg von der Moderne zur Postmoderne – Ein epochenübergreifender literarischer Entwicklungsprozess“
Forschungsschwerpunkte

Tiere in der Literatur des Mittelalters

Spätmittelalterliche Reiseberichte

Text und Bild

Frühneuhochdeutsche Prosaromane

Dissertation

Konzepte der 'exotischen' Tierwelt im Mittelalter

‘Exotische’ Tiere lassen sich in der mittelalterlichen Literatur beispielsweise in fiktionalen Erzähltexten wie dem Alexanderroman, dem Chevalier au Papegau oder dem Wigalois finden. Daneben bieten aber auch spätmittelalterliche Reiseberichte von Pilger- oder Handelsreisenden Auskunft über diese Tiere. Die in diesen Texten dargestellte Beziehung zwischen Mensch und Natur kann als ein bezeichnender Bestandteil kultureller Selbstreflexion in Diskursen des Mittelalters angesehen werden. Dies bedeutet, wie fremd ein ‘exotisches’ Tier beschrieben wird und welche proprietates dabei besonders hervorgehoben werden, hängt ganz davon ab, welchen Diskursen die Darstellung unterliegt. Diese Darstellung wiederum kann zur Entstehung neuer Diskurse führen, was daran erkennbar wird, dass die in der hoch- und spätmittelalterlichen Literatur enthaltenen Beschreibungen und Bilder oftmals über einen langen Zeitraum hinweg – gattungsübergreifend – tradiert wurden und maßgeblich den Wissensstand prägten, den man in Europa von dem jeweiligen Tier hatte. ‘Exotische’ Tiere treten dabei nicht zufällig auf, sondern sind Bedeutungsträger, denen innerhalb des Textes eine bestimmte Funktion zukommt.

Die Fragen, die im Fokus der Untersuchung stehen, sind: Lassen sich in der mittelalterlichen Literatur universelle Wahrnehmungs-, Verstehens- und Deutungskonzepte erkennen, die in allen Beschreibungen ‘exotischer’ Tiere zum Tragen kommen und die auf eine kultur- und epochenübergreifende Tradition zurückgehen? Oder auch solche, die spezifisch nur in einem ganz bestimmten mittelalterlichen Diskurs in Erscheinung treten? Lassen sich Verfahren aufweisen, nach denen Konstruktion und semantische Aufladung ‘exotischer’ Tiere stattfinden? Weiterhin wird untersucht, ob die ‘Exotik’ eines Tieres innerhalb bestimmter Diskurse auch neutralisiert werden kann.

Dazu werden im Rahmen eines interdisziplinären Untersuchungsansatzes fiktionale narrative und lyrische Texte des 12. bis 16. Jahrhunderts, (pseudo)historische Reiseberichte des 14., 15. und frühen 16. Jahrhunderts sowie bildhafte Darstellungen von ‘exotischen’ Tieren einer vergleichenden Analyse unterzogen.

 
Veröffentlichungen

Dissertation

                         Rezensionen:

                         Folker Reichert, in: Historische Zeitschrift 312 (2021), 2, S. 489-490. 

                         Gabriela Kompatscher-Gufler, in: Mittellateinisches Jahrbuch 55 (2020), 2, S. 353-355 (hier).                                                          

Lexikoneinträge

Aufsätze

  • Brasilien wahrnehmen im 16. Jahrhundert – Das ›Andere‹ und Konzepte der ›Anderen‹ im Reisebericht Jean de Lérys. In: Minority Report. Perspektiven des ›Anderen‹ in Literatur, Theater und (neuen) Medien. Hrsg. v. Amelie Bendheim und Jennifer Pavlik. Bielefeld 2023, S. 61-86. 

  • welleʃtv wol ʃchire verʃuchen ob der ʃiech ʃterbe oder geneʃe? – Mittelalterliche Konzepte von Krankheit und Heilung. In: Lebendig oder tot, gesund oder krank? Der menschliche Körper in vormodernen Kulturen“. Hrsg. v. Tanja Pommerening und Jochen Althoff. [Angenommen zur Publikation, erscheint voraussichtlich Ende 2024].

  • Die 'jungfräuliche' Barnikelgans - Klerikal geprägte Denkmuster und ihr Einfluss auf die Wahrnehmung fremder Wasservögel. In: Das Mittelalter. Beihefte. Berlin/New York 2017, S. 542-554.

Rezensionen

  • Danielle Buschinger / Jean-Marc Pastré (Hgg.): Heinrich der Glîchezâre. Reinhart Fuchs. Paris: Champion 2022. In: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 64 (2003), S. 375–377 [angenommen zur Publikation, erscheint voraussichtlich 11/2023].                                                                                                                                                        
  • Peggy McCracken, In the Skin of a Beast. Sovereignty and Animality in Medieval France. Chicago: University of Chicago Press 2017. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 75 (2019), H. 2, S. 879-880.
Vorträge
  • 09/2022                                                                                                                                                                                            „Von wannen kommpt das bluot? – Mehrdeutigkeit und Evidenz in frühneuhochdeutschen Prosaromanen"; 27. Deutscher Germanistentag, Universität Paderborn.
  • 07/2021                                                                                                                                                                                               „Ein Hund erhebt Anklage. Evidentialisierungen und juristische Vertextungsmuster in der Königin Sibille Elisabeths von Nassau-Saarbrücken"; Mediävistisches Kolloquium der Professur für Deutsche Literatur des Mittelalters und Deutsche Sprache, Universität des Saarlandes.
  • 01/2020
    welleʃtv wol ʃchire verʃuchen ob der ʃiech ʃterbe oder geneʃe? – Mittelalterliche Konzepte von Krankheit und Heilung“; Interdisziplinäre Ringvorlesung des DFG-Graduiertenkollegs 1876 „Frühe Konzepte von Mensch und Natur“ zum Thema „Lebendig oder tot, gesund oder krank? Der menschliche Körper in vormodernen Kulturen“, Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
  • 09/2019
    „Schön, klug, magisch – ‘Exotische’ Tiere im Kontext von Magie, Zauber und heilkundlichem Wissen“; Tagung des Arbeitskreises Interdisziplinäre Hexenforschung (AKIH) „Tiere und Hexen. Animal Turn in der Hexenforschung?“, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart – Tagungshaus Weingarten.
  • 06/2019
    „Zwischen Sinn und Präsenz – Evidentialisierung und juristische Vertextungsmuster in frühneuhochdeutschen Prosaromanen“; Mediävistisches Kolloquium des Instituts für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Goethe-Universität Frankfurt am Main.
  • 01/2017
    „Wie wird man zum Papagei? Die Mensch-Tier-Metamorphose und das mittelalterliche Papageien-Konzept"; Kolloquium des Lehrstuhls für Lateinische Philologie des Mittelalters, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen.
  • 12/2016
    mit reinen gedanchen nach dem suozzen stanche – Aspekte des Panther-Konzepts von der Antike bis ins Spätmittelalter"; Netzwerktreffen mit dem Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschriebe-nen in non-typographischen Gesellschaften“, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
  • 03/2016
    Ich weiz ein wunderlîchez tier / ein wîser man erriete ez schier – Tierisch schwierige Rätsel in der Sangspruchdichtung"; Tagung: Mondes animaliers au Moyen Age et à la Renaissance, Université de Picardie Jules Verne, Amiens.
  • 03/2016
    „Konzepte der 'exotischen' Tierwelt in deutschen Texten des hohen und späten Mittelalters"; Workshop des LOEWE-Schwerpunktes zum Thema „Die Sicht des Tieres – Reflexionen von Tier-Mensch-Beziehungen in mittelalterlichen Texten", Universität Kassel.
  • 10/2015
    Ich weiz ein wunderlîchez tier ein wîser man erriete ez schier – Tierisch schwierige Rätsel in der Sangspruchdich-tung"; Interdisziplinäre Graduiertentagung des Deutschen Instituts (Abteilung Ältere deutsche Literatur) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz "Rätsel und Rätselhaftes – Unbegreifliches von der Antike bis zur Neuzeit", Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
  • 07/2015
    „Le troubadour avec un bec recourbé ‒ De lʼart de la séduction du perroquet dans des textes moyen-haut-allemands et ancien français"; 21. Kongress der Société Internationale Renardienne, Universität Zürich.
  • 03/2015
    „Die 'jungfräuliche' Barnikelgans – Klerikal geprägte Denkmuster und ihr Einfluss auf die Wahrnehmung fremder Wasservögel"; 16. Symposium des Mediävistenverbandes „Gebrauch und Symbolik des Wassers in der mittelalterlichen Kultur", Universität Bern.
  • 10/2014
    „Die seltsame Entstehung der Barnikelgans – Naturkundlicher Fehler oder fremdgewordene Naturwahrnehmung?"; Interdisziplinäre Graduiertentagung des Deutschen Instituts (Abteilung Ältere deutsche Literatur) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz „'Epic Fail' – Zur Ästhetik des Fehlers vom Mittelalter bis heute", Johannes Gutenberg-Universität Mainz.