FONTE-Stiftungsgastprofessur mit den Schwerpunkten Europa und Frühe Neuzeit
FONTE-Stiftungsgastprofessur 2023/2024

Im Wintersemester 2023/24 ist die Germanistin PD Dr. Yvonne Al-Taie als FONTE-Stiftungsgastprofessorin am Cluster für Europaforschung zu Gast. Sie studierte Kunstgeschichte, Neuere deutsche Literatur und Systematische Theologie an der Universität des Saarlandes und am Trinity College Dublin. Yvonne Al-Taie promovierte 2012 über das Thema "Tropus und Erkenntnis. Sprach- und Bildtheorie der deutschen Frühromantik“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Mit der Schrift "Poetik der Unverständlichkeit. Schreibweisen der obscuritas als problematisiertes Weltverhältnis bei Johann Fischart, Johann Georg Hamann, Franz Kafka und Paul Celan" folgte 2020 die Habilitation an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2017/2018 war sie Feodor Lynen Research Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung in Yale.
In ihrer Forschung verbindet sie literarhistorische mit systematisch-theoretischen und interdisziplinären Fragestellungen. Literaturgeschichtliche Forschungsfelder bilden die Literatur der Frühen Neuzeit mit einem Schwerpunkt auf Johann Fischart, die Literatur des 18. Jahrhunderts, der Goethezeit (insbes. Romantik) und der Moderne sowie die Gegenwartslyrik. Methodische und theoretische Zugänge umfassen das Verhältnis von Literatur und visueller sowie materieller Kultur, Verhandlungen der (Un-)Verständlichkeit in Hermeneutik und Poststrukturalismus, theologische, philosophische und ethische Fragen, phänomenologische Konzepte von Leib und Körper sowie Praxeologie und Kultursoziologie.
Lehrveranstaltungen von Dr. Yvonne Al-Taie im Wintersemester 2023/2024
Nicht erst im 21. Jahrhundert zirkulieren Kulturprodukte europa- oder gar weltweit; schon in der Frühen Neuzeit waren die Verbreitungswege kultureller Medien und Produkte äußert weit verzweigt. Ebenso hat die Idee eines europäischen Hochschulraums, in dem das grenzüberschreitende Studium an verschiedenen europäischen Hochschulen möglich ist, ihre Wurzeln in einem von großer Mobilität geprägten Hochschulwesen, das bis zur Gründung der ersten europäischen Universitäten zurückreicht. Schon in der Frühen Neuzeit führte das Studium die angehenden Gelehrten an unterschiedliche Hochschulen in ganz Europa, wo sie ihr Wissen erweiterten und Kontakte knüpften. Auf die so etablierten Netzwerke griffen die Gelehrten bei ihren späteren schriftstellerischen und kulturpolitischen Tätigkeiten zurück. Verlagswesen, Buchdruck, die Verbreitung literarischer Werke, aber auch der Handel mit Kulturgütern und die Vermittlung von Anstellungen führte über europäische Netzwerke und bedingte, dass Autoren der Frühen Neuzeit meist äußerst mobil waren.
Termin: Mittwoch, 14-16 Uhr c.t.
Sprachen: Deutsch
Um 1800 bildet sich im Kontext der Romantik und der Weimarer Klassik eine Kunstgeschichtsschreibung aus, die die Aufmerksamkeit weg von der Antike und hin zur Kunst des Mittelalters und der Frühen Neuzeit verlagert und dabei neben der Entdeckung der altdeutschen Kunst auch die Kunst Italiens, Frankreichs, der Benelux-Länder und Spaniens in den Blick nimmt. Die wichtigsten Schriften dieser europäischen Kunstgeschichtsschreibung werden in Journalen veröffentlicht, die in sich bereits eine europäische Programmatik aufweisen.
Termin: Dienstag, 16-18 Uhr c.t.
Sprache: Deutsch
Kontakt
PD Dr. Yvonne Al-Taie
Campus C5 3, Raum 2.23
yvonne.al-taie@uni-saarland.de
Die FONTE-Stiftungsgastprofessur an der Universität des Saarlandes
Mit der FONTE-Stiftungsgastprofessur mit den Schwerpunkten Europa und Frühe Neuzeit bezieht das Cluster für Europaforschung exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in seine europabezogenen Aktivitäten in Forschung und Lehre ein. Zudem werden sie mit den Europa-Akteuren der Universität vernetzt und erhalten eine Plattform für ihren weiteren wissenschaftlichen Werdegang. Ziel der gemeinsamen Stiftungsgastprofessur des CEUS und der FONTE-Stiftung ist es, hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern während der Zeit ihrer Bewerbung auf (unbefristete) Professuren eine erste Berufsperspektive zu bieten. Inhaberinnen und Inhaber der Stiftungsgastprofessur erhalten auf diese Weise die Möglichkeit, nach der Habilitation Erfahrungen in der Hochschullehre zu sammeln und darüber hinaus ihr Forschungs- und Lehrprofil zu erweitern. Die FONTE-Stiftungsprofessur mit den Schwerpunkten Europa und Frühe Neuzeit wurde zum Wintersemester 2023/24 eingerichtet.
- Lehren und Forschen sowie aktive zukunftsorientierte Vernetzung in einem internationalen und interdisziplinären Umfeld an der Universität des Saarlandes mit ausgewiesener Frankreich- und Europa-Expertise: Akteure aus der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, der Philosophischen Fakultät und der Fakultät für Empirische Humanwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft arbeiten zusammen.
- Anschluss an exzellente Forschungsprojekte und Nachwuchsförderprogramme mit Europabezug.
- Anbindung an das Nachwuchskolleg Europa/Möglichkeit der Durchführung von Workshops mit Graduierten etc.
- Möglichkeit der Einbindung in Leuchtturm-Programme des Clusters für Europaforschung: Saarbrücker Europa-Konferenz, Exzellenzlabor Europa (Kooperation mit der Villa Vigoni), Europa-Gastprofessur u. v. m.
Die FONTE-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, begabte junge Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in ihrer literatur- und kulturwissenschaftlichen Arbeit zu fördern. Die Stiftung möchte insbesondere der einseitigen Bevorzugung von Natur-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften in der bestehenden Stiftungslandschaft entgegenwirken und gezielt die Forschung in den zentralen geisteswissenschaftlichen Fächern unterstützen. Weitere Kooperationen bestehen mit der Humboldt-Universität Berlin, der Freien Universität Berlin sowie der Filmuniversität Babelsberg.
- Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/21
apl. Prof. Dr. Niklas Bender