Marion Abssi

Marion Abssi

Le nationalisme algérien dans l’immigration en France métropolitaine pendant la guerre d’indépendance

[Die Rolle des algerischen Nationalismus in der Immigrantenszene Frankreichs zur Zeit des Algerienkriegs]

 

Zwischen 1954 und 1962 ist die algerische Immigrantenszene in Frankreich wichtiger Bestandteil des algerischen Nationalismus. Die im ‚Feindesland‘ lebenden Immigranten setzen sich tatkräftig für eine „Befreiung“ Algeriens ein. Sie schließen sich zu verschiedenen Untergrundgruppen zusammen und führen zahlreiche subversive Aktionen durch, um die Anerkennung Algeriens als eigenständige Nation zu erreichen und den Mudschaheddin zu helfen, ihren bewaffneten Kampf so gut wie möglich fortzusetzen. Nach einem lang andauernden Kampf gegen die Gruppe Mouvement National Algérien (MNA) gewinnt der Front de Libération Nationale (FLN) die Oberhand und dominiert die Vertretung der muslimischen Arbeiter. Gegenüber der französischen Gesellschaft tritt die algerische Gemeinschaft, durch den FLN straff organisiert, geeint auf. Die durch den FLN verkörperte Einheit versteht sich als Spiegelbild einer nationalen Einheit, die jedoch auf brutalste Weise und zum Preis von schweren Opfern herbeigeführt wurde. Die neuerliche Betrachtung dieser von Gewalt geprägten und traumatischen Zeit und die Verlagerung der nationalen Frage aus der Nation heraus unter Berücksichtigung der Beziehungen der Immigranten zu ihrem Heimatland einerseits und zu ihrem Aufnahmeland andererseits geben Aufschluss über das Wesen des algerischen Staates. Zugleich tragen sie zu einem besseren Verständnis der besonderen Immigrationssituation in Frankreich bei, die auch heute noch im Mittelpunkt zahlreicher Diskussionen und Kontroversen steht.

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