Immersives Theater in der deutschen und in der französischen Theaterlandschaft

Immersives Theater in der deutschen und in der französischen Theaterlandschaft

Deutsch-Französischer Diskurs mit

Prof. Dr. Florence Baillet, Université Paris III

Mittwoch, 09.01.2019, 16—18 Uhr, Campus B3 1, Sitzungssaal 0.11

Gastgeberin: Prof. Dr. Romana Weiershausen, Frankophone Germanistik

Mehr lesen

 

 

Abstract zum Vortrag

Seit den 1990er Jahren entwickeln sich sowohl auf den deutschen als auch auf den französischen Bühnen sogenannte „immersive“ Theaterpraktiken, die darauf abzielen, den Zuschauer in eine andere Welt eintauchen zu lassen und dessen Körper sowie dessen ganze Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen. Das Phänomen der Immersion in den Künsten ist übrigens nichts Neues, auch wenn es in den meisten Diskursen darüber mit der Diffusion neuer Technologien in Zusammenhang gebracht wird. „Immersives Theater“ muss deshalb historisch perspektiviert und hinterfragt werden: Wie lässt sich der Rückgriff auf den Begriff der Immersion und dessen heutigen Erfolg erklären? Geht die Immersion mit einer Art Manipulation des Zuschauers einher, oder mag sie eine Verkörperung begünstigen, die doch eine gewisse Distanznahme ermöglicht? „Immersive“ Theaterpraktiken werden außerdem oft im Rahmen von Festivals und von Freien Gruppen oder Kollektiven eingesetzt, die durch große Mobilität und durch eine Zirkulation zwischen verschiedenen Ländern gekennzeichnet sind. Inwiefern ist angesichts dieses Globalisierungsprozesses der Vergleich zwischen der deutschen und der französischen Theaterlandschaft relevant, und wie kann im Hinblick darauf die Frage des Vergleichs problematisiert werden?