16.02.2024 - 15.04.2024

Ausstellung: Johann Fischart - ein Autor im frühneuzeitlichen Europa

Eine Ausstellung des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass: bis zum 15. April im Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass auf dem Saarbrücker Campus (Gebäude B1 1). Die Ausstellung wurde von Privatdozentin Dr. Yvonne Al-Taie, FONTE-Stiftungsgastprofessorin am Cluster für Europaforschung der Universität des Saarlandes, gemeinsam mit Professor Sikander Singh vom Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass kuratiert.

Johann Fischart (ca. 1546 bis 1590) , einer der produktivsten frühneuzeitlichen Schriftsteller in der Region Saar-Lor-Lux-Elsass, ist heute leider kaum noch bekannt. Seinem Werdegang und seinem literarischen Schaffen in der Großregion widmet sich eine aktuelle Ausstellung, die bis zum 15. April 2024 in der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek zu sehen ist.

Geboren in Straßburg und in seinem letzten Lebensjahrzehnt als Amtmann im lothringischen Forbach tätig, verbinden Fischart die Koordinaten seines Lebens und seines Schaffens vielfach mit der Region zwischen Elsass und Lothringen. Durch Wirkungsstätten in Worms, Basel, Siena, Paris, Speyer, den Niederlanden und womöglich sogar London war er zugleich in europäische Netzwerke seiner Zeit eingebunden.

So vielfältig wie seine Lebensstationen bietet sich auch das Spektrum seines literarischen Schaffens dar. Johann Fischart arbeitete eng mit seinem Schwager, dem Verleger Bernhard Jobin (vor 1545 bis 1593) in Straßburg, zusammen, verfasste und übersetzte eine Vielzahl von gelehrten, konfessionspolemischen, satirischen und erbaulichen Schriften ganz unterschiedlicher Gattungen: Eine Übertragung des berühmten Eulenspiegel-Buches in Verse findet sich darunter ebenso wie eine literarische Beschreibung des Elsass, Flugblätter und dämonologische Abhandlungen über das Hexenwesen.

Als sein wichtigstes Werk gilt heute die Affenteuerlich naupengeheuerliche Geschichtklitterung, eine sehr freie Übertragung von François Rabelais’ (um 1494 bis 1553) Roman um den Riesen Gargantua. Mit dem außergewöhnlichen Sprachgebrauch und dem sprachlichen Witz des Werks hat sich die Forschung wiederholt beschäftigt. Das Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass konnte eine historische Ausgabe der Geschichtklitterung von 1617 erwerben, die in der Ausstellung zum ersten Mal gezeigt wird.

Die Ausstellung wurde von Privatdozentin Dr. Yvonne Al-Taie, FONTE-Stiftungsgastprofessorin am CEUS / Cluster für Europaforschung an der Universität des Saarlandes, konzipiert und kuratiert unter Mitwirkung von Professor Dr. Sikander Singh vom Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass.

Die Ausstellung ist vom 16. Februar bis zum 15. April 2024 zu sehen.
Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass
Universität des Saarlandes
Campus Saarbrücken, Gebäude B1 1
66123 Saarbrücken

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8–21 Uhr, Sa 10–18 Uhr
www.uni-saarland.de/literaturarchiv 

Kontakt:
Privatdozentin Dr. Yvonne Al-Taie (FONTE-Stiftungsgastprofessorin) 
Telefon: 0681 302-70434 
E-Mail: yvonne.al-taie@uni-saarland.de
https://www.uni-saarland.de/einrichtung/ceus/info/gastprofessuren/fonte.html

Link zur Einladung