Herrschende Frauen Oberlothringens vom 13. bis in das 14. Jahrhundert

Herrschende Frauen Oberlothringens vom 13. bis in das 14. Jahrhundert: Gräfinnen und ihre Teilhabe an der Macht

Promotionsprojekt Maximilian Bacher

Dieses Dissertationsprojekt behandelt weibliche Herrschaft im Gebiet der weiter gefassten Region Oberlothringen im 13. und 14. Jahrhundert. Der Fokus liegt hierbei auf der systematischen und vergleichenden Betrachtung eines größeren Korpus an Gräfinnen, die in diesem Zeitraum Herrschaft ausübten. Damit werden Frauen systematisch betrachtet, von denen Einzelne gerne immer wieder mit Beschreibungen wie „außergewöhnlich“ oder als „Ausnahmeerscheinung“ charakterisiert werden, wenn sie sich im männlich besetzten Tätigkeitsfeld der Herrschaftsausübung betätigten. Dem soll eine interpersonelle Perspektive gegenübergestellt und der Anteil an Herrschaft durch Frauen auf gräflicher Ebene eruiert werden. Dafür werden deren Voraussetzungen, Handlungsmuster, Beziehungen, sowie ihre Selbst- und Fremddarstellungen analysiert. Die Grundlage der Analyse bietet die diplomatische Überlieferung, Urkunden zählen teils zu den einzig erhaltenen Quellen zu den jeweiligen Gräfinnen.
Oberlothringen bietet sich als Untersuchungsgebiet durch seine Situierung als Grenzgebiet sowohl in sprachlicher Hinsicht wie auch aus Sicht der Rechtsgewohnheiten zwischen französischsprachigem und deutschsprachigem Raum an. 
Neben Frauen, die ihre Herrschaft durch eine solche Erbschaft ausüben, wird auch das Handeln sowohl von Regentinnen, die für abwesende Ehemänner oder unmündige Söhne regieren, wie auch von Ehepaaren, die gemeinsam wirken, analysiert.

Betreuerin: Prof. Cristina Andenna


Header-Bild und Kacheln: Ambrogio Lorenzetti, Effetti del buon governo in città, Freskenzyklus in der Sala dei Nove des Palazzo Pubblico von Siena, commons.wikimedia.org/w/index.php