KI-DUETT

KI-DUETT. KI + Dozent*in: UnterrichtsExperiment TeamTeaching (FREIRAUM-Projekt der Stiftung Innovation in der Hochschullehre)
Hochschullehre im Zeitalter der künstlichen Intelligenz - wie können alltägliche Begleiter der Studierenden wie Chat-GPT den Dozierenden an die Seite gestellt werden? Kann generative KI universitäre Lehre übernehmen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Cristina Andenna und Miriam Weiss im Projekt am Beispiel der Geschichtswissenschaft. Dabei werden Studierende durch großflächige Befragungen und experimentelle Lehrveranstaltungen eng eingebunden.
KI-DUETT kooperiert mit dem Projekt DIGILEHR, welches sich parallel mit dem Einsatz von digitalen Lerntools zur Vermittlung von Grundlagenkompetenzen in den Geschichtswissenschaften beschäftigt. Einzeln und in der Symbiose tragen die Projekte zur Weiterentwicklung innovativer Hochschullehre im Zeitalter von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz bei. Die Website des DIGILEHR-Projektes finden Sie hier.
Leitung und Koordination
Die Leitung unseres Projektes liegt bei Frau Prof. Dr. Cristina Andenna, koordiniert wird es von Frau Dr. Miriam Weiss.

Habilitationsprojekt
Im Rahmen des Projektes entsteht eine fachdidaktische Habilitationsschrift von Dr. Miriam Weiss, die derzeit den Arbeitstitel "Large Language Models in der geschichtswissenschaftlichen Hochschullehre. Theorie und Praxis" trägt. Beschreibung:
Forschung und Lehre an Hochschulen verändern sich korrelierend mit neuen Entwicklungen in Technik, Gesellschaft oder Politik. Das Aufkommen immer neuer digitaler Technologien spielt aktuell eine bedeutende Rolle und beeinflusst alle Bereiche des Lebens massiv. Insbesondere die breite Verwendung von Large Language Models hat mit dem Auftreten des im November 2022 von OpenAI kostenfrei der Öffentlichkeit als Beta-Version zur Verfügung gestellten LLMs „ChatGPT“ einen enormen Schub erfahren. Auch Studierende und Dozierende an Hochschulen verwenden inzwischen Large Language Models als Hilfen unterschiedlicher Art. Zahlreiche Studien zeigen, dass solche Chatbots längst Teil der Hochschullehre sind. Aus diesem Grund ist es dringend nötig zu fragen, wie in der Hochschullehre künftig mit diesen Instrumenten umgegangen werden soll.
Das Habilitationsprojekt wendet sich dieser Herausforderung aus Sicht der Geschichtswissenschaft zu und thematisiert sowohl hochschulfachdidaktische Fragen auf theoretischer Ebene als auch Vorschläge zur sinnvollen Integration von Large Language Models auf praktischer Ebene. Zentrale Komponenten der Untersuchung sind die Frage nach einer möglicherweise veränderten Rolle von Dozierenden sowie das große Konfliktfeld, welches sich im Bereich fachlicher und nicht-fachlicher Kompetenzen zeigt: Soll „LLM-Kompetenz“ zukünftig zu zentralen Fähigkeiten Dozierender und Studierender der Geschichtswissenschaft gehören? In welchem Verhältnis stünde eine solche technikbasierte Kompetenz zu geschichtswissenschaftlichem Basiswissen und historischen Grundkompetenzen? Sind gewinnbringende Methoden denkbar, um fachlichen und technischen Kompetenzerwerb zu kombinieren? Ziel der Studie ist, eine für die geschichtswissenschaftliche Hochschuldidaktik zentrale Disruption aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und lösungsorientiert zu diskutieren. Dabei werden schwierige Kernpunkte wie z.B. die Schnelllebigkeit der technischen Entwicklung oder mögliche Auswirkungen auf Geschichtsbilder und Geschichtsbewusstein stets mitreflektiert.
Header-Bild und Kacheln: Ambrogio Lorenzetti, Effetti del buon governo in città, Freskenzyklus in der Sala dei Nove des Palazzo Pubblico von Siena, commons.wikimedia.org/w/index.php