Metamorphosen und Kontinuitäten von Inschriftlichkeit

Metamorphosen und Kontinuitäten von Inschriftlichkeit. Päpstliche Epigraphik zwischen Spätantike und Renaissance (5.-15. Jh.) [Arbeitstitel]

Habilitationsprojekt Wolf Zöller

Innerhalb der mittelalterlichen Epigraphik zeichnen sich die von den Päpsten gepflegten inschriftlichen Ausdrucksformen durch eine besondere Kontinuität aus. Seit dem 4. Jahrhundert griffen die römischen Bischöfe zu kommunikativen und repräsentativen Zwecken auf ausgestellte Textträger und Schrifttafeln zurück, weshalb sich diese hervorragend für eine umfassende diachrone Untersuchung vormoderner (In)schriftlichkeit eignen.

In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit epigraphischen Zeugnissen, die von den römischen Bischöfen in Auftrag gegeben wurden und in ihrem unmittelbaren Umfeld entstanden, überwogen bislang meist inhaltliche sowie philologische und paläographische Aspekte. Das Habilitationsprojekt erweitert diesen Ansatz: Aus kulturhistorischer Perspektive betrachtet es darüber hinaus die räumliche Verteilung (Topographie), die spatiale Kontextualisierung (Topologie), die handlungsspezifische Einbettung (Praxeologie) sowie nicht zuletzt die materiale Präsenz und Affordanz (Materialität) von Inschriften im mittelalterlichen Rom.

Eine detailliertere Beschreibung des Forschungsprojekts findet sich in dem angefügten Exposé.

Das Forschungsprojekt wurde im SFB 933 “Materiale Textkulturen” als Unterprojekt A01 UP3 begonnen.


Header-Bild und Kacheln: Ambrogio Lorenzetti, Effetti del buon governo in città, Freskenzyklus in der Sala dei Nove des Palazzo Pubblico von Siena, commons.wikimedia.org/w/index.php