11.03.2024

Fachtagung zur geschlechtsspezifischen Biologie und Medizin mit öffentlichem Vortrag und Konzert

Portrait von Sandra Iden
© Gustav KuhweideProf. Dr. Sandra Iden

Welche Tumore sind bei Männern häufiger als bei Frauen? Werden chemische Signale im weiblichen Gehirn anders übertragen als bei Männern? Und gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede bei Krankheiten von Neugeborenen? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich eine internationale Fachtagung am 19. und 20 März in Homburg. Für die interessierte Öffentlichkeit gibt es einen Vortragsabend mit Klavierkonzert.

Die Fachtagung ist die Auftaktveranstaltung des noch neuen wissenschaftlichen Centrums für geschlechtsspezifische Biologie und Medizin der Universität des Saarlandes. In der Medizin sind inzwischen viele Beispiele bekannt, dass Männer und Frauen unterschiedliche Symptome aufweisen können und verschieden auf Medikamente reagieren. Die Forschung dazu steht jedoch noch am Anfang“, sagt Frank Kirchhoff, Professor für Molekulare Physiologie der Universität des Saarlandes. Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität des Saarlandes will Kirchhoff das ändern. Vor einem halben Jahr wurde dafür das „Centrum für geschlechtsspezifische Biologie und Medizin“, kurz CGBM, an der Medizinischen Fakultät der Saar-Universität gegründet. „Wir haben hier eine herausragende Expertise auf dem Gebiet der zellulären Signalverarbeitung über Jahrzehnte aufgebaut. Diese wollen wir in dem Zentrum bündeln, um gemeinsam die Mechanismen von geschlechtsabhängigen Krankheitsverläufen zu untersuchen“, erläutert Sandra Iden, Professorin für Zell- und Entwicklungsbiologie der Universität des Saarlandes, die zusammen mit Frank Kirchhoff das Zentrum leitet.

Bei dem Symposium am 19. und 20. März werden die Initiatoren gemeinsam mit internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Projekte aus der Grundlagenforschung und der klinischen Praxis vorstellen und auch die interessierte Öffentlichkeit für die Thematik sensibilisieren. Am 19. März um 17:30 Uhr gibt es daher einen öffentlichen Vortrag mit umrahmendem Klavierkonzert von Christoph Rehmann-Sutter, Professor für Theorie und Ethik der Biowissenschaften am Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität zu Lübeck. Er wird unter dem Titel „Nur zwei Geschlechter?“ darüber referieren, wie die biomedizinische Forschung sowohl auf das biologische Geschlecht, im Englischen als „sex“ bezeichnet, als auch das soziale Geschlecht, also der gesellschaftlich geprägten und individuell erlernten Geschlechterrolle, blickt, wofür der englische Begriff „gender“ steht. Vor und nach seinem Vortrag wird der preisgekrönte Pianist Rik van Ginkel, Komponisten unterschiedlicher Kulturen präsentieren. Dazu zählen Interpretationen von Frédéric Chopin, Franz Liszt, Jean Sibelius, Béla Bartók und Fazil Say, aber auch eigene Kompositionen und Coversongs. Die Tagung und Abendveranstaltung finden im Hörsaalgebäude 35 auf dem Campus Homburg der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums statt.

Fragen beantworten:

Prof. Dr. Frank Kirchhoff
Tel.: 06841 1616 240
E-Mail: frank.kirchhoff(at)uni-saarland.de
 
Prof. Dr. Sandra Iden
Tel.: (06841) 1647912
E-Mail: sandra.iden@uks.eu
 
Weitere Informationen:

www.uni-saarland.de/cgbm

Pressemitteilung von der Eröffnung des Centrums für geschlechtsspezifische Biologie und Medizin (19.09.2023)