Band 18/2021–2022

Frauen am Ball - Geschichte(n) des Frauenfußballs in Deutschland, Frankreich und Europa

Hg. von Dietmar Hüser, Bielefeld: transcript, 2022, 536 Seiten, ISBN: 978-3-8376-6015-9

2020 jährte sich zum 50. Mal das Ende des Verbots für Frauen, Fußball in vereins- und verbandsmäßig organisierten Strukturen zu spielen – der Deutsche Fußballbund sowie der Französische Fußballverband hoben es 1970 auf. Doch auch danach blieben in der fußballerischen Praxis die Hürden hoch, sich Raum und Respekt zu verschaffen und dafür zu sorgen, dass der Fußballsport auch eine Frauendomäne wird. Für Deutschland, Frankreich und weitere europäische Länder beleuchten die Beiträger:innen des Bandes den steinigen Weg des Frauenfußballs in den Jahrzehnten vor und nach 1970 und binden die Entwicklungstrends zurück an zentrale gesellschaftliche Transformationsprozesse der Zeit. In der Rubrik "Berichte" werden die Aktivitäten der DAAD-Gastdozentur am Frankreichzentrum, die 2019 "Transkulturalität in Literatur und Film" thematisierte, dokumentiert. Weiterer Bestandteil ist ein umfangreicher Rezensionsteil zu Neuerscheinungen aus dem deutsch-französischen Bereich.

Dietmar Hüser ist Inhaber des Lehrstuhls für Europäische Zeitgeschichte, ehemaliger Leiter des Frankreichzentrums an der Universität des Saarlandes (2017-2022)

 

Inhaltsverzeichnis und Abstracts

1. Themenschwerpunkt

Einleitung
  • Dietmar Hüser: Zur Geschichte des Frauenfußballs im langen 20. Jahrhundert

Frauenfußball in der Langzeitperspektive: Kämpfe und (Teil-)Erfolge
  • Sven Güldenpfennig: „Starke Weiblichkeit entfesseln!“ Sportlicher Eigensinn, Misogynie und Selbstbehauptung. Über Frauen-Power im Fußball (Abstract)
  • Laurence Prudhomme: Les femmes sur la touche. 50 ans de football dit féminin au sein de la FFF (Abstract)
  • Florian Bührer: Frauenfußball in der Schweiz. Der Weg zur Anerkennung war lang und ist noch lange nicht zu Ende
    (Abstract)
Von den Anfängen bis in die 1940er-Jahre: Aufschwung und Einhegung
  • Xavier Breuil: Les femmes, le football et les relations sportives internationales au cours de l’entre-deux-guerres (1920–1936) (Abstract)

  • Wolfgang Freund: Bewegungs-Freiheit. Frauenfußball in Frankreich vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg
    (Abstract)

  • Helge Faller: Auf eigenen Beinen – der organisierte Frauenfußball der 1920er- und 1930er Jahre in Europa
    (Abstract)

Von den 1950er- bis zu den 1980er-Jahren: Widerstände und Aufbrüche
  • Carina Sophia Linne: Spielanalyse. Die Rolle der Geschlechterbilder im deutsch-deutschen Frauenfußball
    (Abstract)
  • Dariusz Wojtaszyn: Fußballerinnen im Sozialismus. Frauenfußball in der Volksrepublik Polen (Abstract)
  • Alexander Friedman: „Na los, ran an den Ball, Blondie!“ – Der Frauenfußball in der DDR und im Ostblock (Abstract)
  • Saskia Lennartz: „Wir wollten doch nur Fußball spielen!“ Die Anfänge des Frauenfußballs im Saarland und die Aufhebung des Spielverbots im Jahr 1970 (Abstracts)
  • Hans-Peter Hock: Spurensuche zwischen Weinreben: Frauenfußball an der Mosel und im Maifeld ab 1968
    (Abstracts)
Frauenfußball seit den 1990er-Jahren: Auf dem Weg zur Gleichberechtigung
  • Camille Martin: Diffusion du football féminin en France, déterminants contextuels et institutionnels (1992–2019)
    (Abstract)
  • Laurent Grün: Von den Schwierigkeiten einer weiblichen Fußballmannschaft sich im Rahmen eines historisch gewachsenen Profifußballvereins zu behaupten. Die Frauenfußballabteilung des FC Metz, 2014–2019 (Abstract)
  • Annette R. Hofmann & Silke Sinning: Trainerinnen im Frauenfußball. Nationale und internationale Entwicklungen seit den 1980er-Jahren (Abstract)
  • Jean Bréhon, Oumaya Hidri Neys & Hugo Juskowiak: Femme(s) entraîneure(s) du football professionnel masculin. L’exception qui confirme la règle? (Abstract)

2. Berichte

Gastdozentur des Frankreichzentrums: Transkulturalität in Literatur und Film. Dr. Myriam Geiser (2019/20)
  • Myriam Geiser: Lehr- und Forschungstätigkeit in deutsch-französischer Perspektive während meines Gastsemesters an der Universität des Saarlandes (1. September 2019–29. Februar 2020)
  • Myriam Geiser: Forschungsrahmen: Transkulturalität als ästhetische Kategorie in deutsch-französischer Perspektive (Abstract)
  • Wolfgang Müller: Saarländisch-lothringisches Archivkolloquium zu Quellen einer bewegten Geschichte.

3. Rezensionen

Werke
  • AOC (Analyse Opinion Critique) (Hg.): „Gilets jaunes“. Hypothèses sur un mouvement, Cahier #1, Paris 2019 (Henrik Uterwedde, Ludwigsburg)
  • Agan, Ayla/Chapoutot, Johann/Guieu/Jean-Michel: L’heure des choix 1933-1945, Villeneuve d’Ascq 2019 (Maude Williams, Ludwigsburg)
  • Banoun, Bernard/Teinturier, Frédéric/Weissmann, Dirk (Hg.): Istanbul-Berlin. Interculturalité, histoire et écriture chez Emine Sevgi Özdamar, Paris 2019 (Leslie Brückner, Straßburg)
  • Dufter, Andreas/Grübl, Klaus/Scharinger, Thomas (Hg.): Des parlers d’oïl à la francophonie. Contact, variation et changement linguistiques, Boston 2019 (Sabine Ehrhart, Nancy/Luxemburg)
  • Gantet, Claire/Neumann, Markus (Hg.): Les échanges savants franco-allemands au XVIIIe siècle. Transferts, circulations et réseaux, Rennes 2019 (Jean-Christophe Merle, Vechta/Saarbrücken)
  • Glaeser, Janina: Care-Politiken in Deutschland und Frankreich. Migrantinnen in der Kindertagespflege – moderne Reproduktivkräfte erwerbstätiger Mütter, Wiesbaden 2018 (Catherine Teissier, Aix-en-Provence/Marsaille)
  • Grunewald, Michel/Dard,Olivier/Puschner, Uwe (Hg.): Confrontations au national-socialisme en Europe francophone et germanophone. Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus im deutsch- und französischsprachigen Europa (1919-1949), Bruxelles [u. a.] 2019 (Stefan Seidendorf, Ludwigsburg)
  • Hervé, Florence (Hg.): Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg, Köln 2020 (Helga E. Bories-Sawala, Bremerhaven)
  • Heß, Claudia: Kriegsende und Erinnerungskultur in Frankreich und der BRD – Politische Reden und Presseberichterstattung zum 8. Mai 1945 (1945 – 2015), Online-Veröffentlichung, 2019 (Ingeborg Rabenstein-Michel, Lyon)
  • Holland, Judith: Gewerkschaftliche Geschlechterpolitik. Ein deutsch-französischer Vergleich, Baden-Baden 2019 (Olivier Giraud, Paris)
  • Koch, Florian: Die Abwertung des Anderen mittels Sprache im Amateurfußball. Ein soziolinguistischer Vergleich in Deutschland und Frankreich, Berlin 2019 (Odile Schneider-Mizony, Strasbourg)
  • Lübbe, Dorothea: Europera. Zeitgenössisches Musiktheater in Deutschland und Frankreich. Perspektiven auf künstlerische Innovationen und Kulturpolitik, Bielefeld 2019 (Florence Baillet, Paris)
  • Messling, Markus: Universalität nach dem Universalismus. Über frankophone Literaturen der Gegenwart, Berlin 2019 (Chloé Chaudet, Clermont-Ferrand)
  • Miard-Delacroix, Hélène/Wirsching, Andreas: Von Erbfeinden zu guten Nachbarn. Ein deutsch-französischer Dialog. Stuttgart 2019 (Béatrice Durand, Berlin)
  • Müller, Wolfgang: Die Universität des Saarlandes: Impressionen aus einer bewegten Geschichte, Erfurt 22017 (Didier Hemmert, Saargemünd)
  • Polzin-Haumann, Claudia/Putsche, Julia/Reissner, Christina (Hg.): Wege zu einer grenzüberschreitenden deutsch-französischen Fremdsprachendidaktik: Etat des lieux, enjeux, perspectives, St. Ingbert 2019 (Sandra Schmidt, Paris)
  • Pröll, Julia/Lüsebrink, Hans-Jürgen/Madry, Henning (Hg.): Médecins–écrivains français et francophones. Imaginaires–poétiques–perspectives interculturelles et transdisciplinaires, Würzburg 2018 (Sylvère Mbondobari, Libreville)
  • Roger, Jennifer: Querelle des médias und pacte de l’adaptation. Die „Grande Guerre“-Erinnerung in Romanen und Filmen der Jahrtausendwende, Würzburg 2020 (Thomas Schmidtgall, Saarbrücken)
  • Tétart, Philippe (Hg.): Côté tribunes. Les supporters en France de la Belle Époque aux années 1930, Rennes 2019 (Philipp Didion, Saarbrücken)
  • Williams, Maude: „Ihre Häuser sind gut bewacht“ – Kriegskommunikation und Evakuierung in Deutschland und Frankreich 1939/40, Berlin 201