Aurore Arnaud

Aurore Arnaud

Les réseaux identitaires à Strasbourg. Germanisation, modernisation et frontières

[Die Vernetzung von Identitäten in Straßburg. Germanisierung, Modernisierung und Grenzlage]

 

Der Beitrag untersucht die Bedeutung der Grenze für die Konstruktion der Straßburger Identität. Er zeigt, wie ein Diskurs über die Stadt Theorien über die Identität ihrer Bewohner beeinflussen kann, wobei Stadt und Bewohner sich durch ihre Interaktion wechselseitig konstruieren. Der ausgewählte Zeitraum (1871–1918), Hochzeit der Industrialisierung und Bevölkerungsexplosion, die mit der Germanisierung einhergingen, stellt die Untersuchung in den Rahmen einer allgemeineren Reflexion über städtische Modernität(en) und ihren Einfluss auf die Herausbildung von vernetzten Identitäten. Die Grenzlage offenbart hier also ihre Fruchtbarkeit: auch wenn das Quellenstudium den Eindruck hervorruft, dass sich zwischen zwei rivalisierenden Kulturen (die der eingewanderten Altdeutschen und die der Altelsässer, die ihre französische Kultur verteidigen) eine Mauer aufbaue, ist festzustellen, dass die urbane Durchmischung diese Grenze eher in eine kulturelle Brücke verwandelt und ein organisches Ganzes formt, das mehr ist als die Summe der beiden vorhandenen Lager. Diese Tatsache, hier an einer konkreten Situation festgemacht, legt eines der kulturellen Fundamente der jahrhundertelangen Geschichte dieser Grenzstadt offen. Seit den 1910er Jahren findet sich in den Diskursen über diese Stadt der Beginn einer theoretischen Reflexion über die binationalen, europäischen, aber auch und vor allem elsässischen Wurzeln Straßburgs.

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