Fedora Wesseler

Erhabener Idealismus oder Opferbereitschaft eines Wahnsinnigen? Die Figur des Adam Lux bei Stefan Zweig (Adam Lux) und Romain Rolland (Le Triomphe de la Raison)

Die Figur des Mainzer Revolutionärs Adam Lux, der 1793 in Paris unter der Guillotine endete, wurde von zahlreichen Schriftstellern verarbeitet. Bemerkenswert ist dabei die völlig unterschiedliche Behandlung ein und derselben Gestalt durch zwei einander freundschaftlich und gedanklich so nahestehende Autoren wie Stefan Zweig und Romain Rolland. 1899 wurde in Paris Rollands Drama Le Triomphe de la Raison uraufgeführt, 1926 begann Stefan Zweig ein Drama mit dem Titel Adam Lux. Zehn Bilder aus dem Leben eines deutschen Revolutionärs, von dem zu seinen Lebzeiten jedoch nur das erste Bild im Druck erschien. Während Zweig sich dicht an die historischen Berichte hält, weicht Rolland – grundsätzlich in seinen Dramen ein äußerst minutiöser Historiker, der jegliche Änderung im Anhang oder im Vorwort erläuternd rechtfertigt – bewusst von den überlieferten Tatsachen ab und entwirft eine Gestalt, deren rasende Exaltiertheit in einen letztlich unnützen Opfertod mündet und als solche mit der gefassten Seelenruhe des zweigschen Helden, der seinem Leben durch den freiwilligen Tod Sinn zu geben scheint, kontrastiert. Ein Vergleich der beiden Dramen soll die unterschiedlichen Haltungen beider Autoren dem Idealismus gegenüber deutlich machen.

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