04.03.2021

Universitätsprofessor Hans-Leo Krämer wird 85 Jahre alt

Am 11. März kann der Professor für Soziologie an der Universität des Saarlandes und Begründer der Kooperationsstelle „Hochschule und Arbeitswelt“ Dr. Hans Leo Krämer seinen 85. Geburtstag begehen.

Im saarländischen Neunkirchen geboren, studierte der Jubilar Soziologie, Psychologie, Philosophie sowie Rechts- und Sozialphilosophie an der Universität des Saarlandes, der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt und – dank eines Stipendiums der französischen Regierung – an der Sorbonne. Im Dezember 1968 wurde Hans-Leo Krämer in Saarbrücken mit einer von seinem akademischen Lehrer Georges Goriely betreuten Studie über „Die fraternitäre Gesellschaft. Aspekte der Gesellschafts- und Staatstheorie von Claude-Henri de Saint Simon“ promoviert. 

Anschließend agierte er als Forschungsassistent und Forschungsgruppenleiter in dem von Prof. Otto Neuloh geleiteten Institut für empirische Soziologie sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Saarländischen Rundfunks im Rahmen des Schulfernsehprojekts „Sozialkunde“. 1971/72 war er Dozent an der Katholischen Fachhochschule für Sozialwesen.

1972 setzte er seine wissenschaftliche Laufbahn an der Pädagogischen Hochschule des Saarlandes fort und übernahm 1973 nach der Habilitation eine Professur für Soziologie. 1977/78 hatte er auch das Amt des Prorektors inne. Nach der Auflösung der Pädagogischen Hochschule wechselte er an die Universität des Saarlandes. Mit seinem Namen sind vielfältige Aktivitäten verbunden. So leitete er unter anderem von 1984 bis 1990 das Frauenstudium-Weiterbildungsprojekt. Als Beauftragter der Universität für die Kooperation mit der Arbeitskammer und dem Deutschen Gewerkschaftsbund begründete er 1994 die Kooperationsstelle „Hochschule und Arbeitswelt“, die er über seinen Eintritt in den Ruhestand zum Ende des Wintersemesters 2001 hinaus bis Ende 2004 leitete. 

Unter seiner Ägide sind so in zahlreichen Projekten und Publikationen die aktuellen Herausforderungen in der Arbeitswelt der Saar-Lor-Lux-Region analysiert worden. Als Gastprofessor und in gemeinsamen Forschungen unter anderem zu Veränderungen der Wirtschafts- und Unternehmenskultur in Transformationsprozessen widmete sich Prof. Krämer außerdem rund 15 Jahre lang intensiv der Universitätspartnerschaft mit Sofia. Bis in die jüngste Zeit wirkte er als Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung. Ferner gründete er das von ihm über ein Jahrzehnt geleitete Institut für praxisorientierte Forschung und Bildung und wirkte lange Jahre als Professeur am Institut Pédagogique in Walferdange/ Luxembourg.

Der Jubilar hat mehrere Studien zu seinen verschiedenen Forschungsfeldern, zur regionalen Soziologie, aber auch zur französischen Bildungs- und Erziehungssoziologie vorgelegt. In der Schriftenreihe der Kooperationsstelle „Wissenschaft und Arbeitswelt“ edierte er 2013 die Dokumentation eines von ihm organisierten und geleiteten internationalen Kongresses zu den Ideen von André Gorz unter dem Motto „Der Horizont unserer Handlungen – den Zusammenbruch des Kapitalismus denken“ und widmet sich gegenwärtig der Niederschrift seiner Erinnerungen an die Frühzeit der Saarbrücker Soziologie unter dem Titel „Marx kam fast bis Saarbrücken.“

Kontakt:
Dr. Wolfgang Müller
Archiv der Universität des Saarlandes