Globale Lieferketten sind die Lebensadern der Wirtschaft. Fabrikschließungen wegen Corona und Havarie im Suez-Kanal haben gezeigt, wie anfällig Industrie und Unternehmen bei Störungen sind. Die aktuellen Entwicklungen haben aber auch die Verantwortung von Unternehmen für Arbeits- und Umweltbedingungen entlang der Lieferketten ins Blickfeld gerückt. Der Ruf nach mehr Regulierung auf europäischer Ebene, mehr Sorgfaltspflichten für Unternehmen, mehr Nachhaltigkeit und bessere Arbeits- und Umweltstandards in globalen Lieferketten wird laut. Das Europa-Institut greift das Thema „Verantwortung in den Lieferketten - neue Herausforderungen für europäisches und internationales Recht“ im Rahmen einer Fachkonferenz aus Anlass seines 70. Jubiläums auf (9 bis 13.30 Uhr im Europa-Institut, Campus Gebäude B2 1).
Interessierte können per Livestream an der Konferenz teilnehmen. Anmeldung per E-Mail an conference(at)europainstitut.de
Namhafte Expertinnen und Experten aus Europäischer Kommission, Wissenschaft und Wirtschaft beleuchten Fragen der Verantwortlichkeit als Instrument zur Förderung von Menschenrechtsstandards, EU-Ansätze zur Regulierung von Lieferketten und die Umsetzung der Lieferkettenverantwortung durch öffentliche Behörden in Deutschland: Professor Mark Pieth (Universität Basel), Prof. Dr. Frank Hoffmeister (Europäische Kommission), Dr. Elif Askin (Universität Zürich und Max Planck Institut Heidelberg), Dieter Lang (Taylor Wessing Hamburg) sowie die Direktoren des Europa-Instituts, Professor Marc Bungenberg und Professor Thomas Giegerich.
Am Abend des 12. November findet ab 17 Uhr imAudimax mit geladenen Gästen ein Festakt zum Jubiläum statt. Mit dem Ziel, die Verständigung zwischen den europäischen Völkern zu fördern und an der Gestaltung eines friedlichen Europas mitzuarbeiten, wurde 1951 das Europa-Institut gegründet. Der Master im Europäischen und Internationalen Recht ist seit 40 Jahren Treffpunkt des juristischen Nachwuchses aus aller Welt. Seine Absolventinnen und Absolventen sind weltweit in obersten Gerichten, in der Politik, in hohen Ämtern und internationalen Unternehmen zu finden. Sie bleiben dem Institut eng verbunden: Die Alumnivereinigung „Ever“ fördert seit 25 Jahren ihre internationale Vernetzung und sorgt mit Veranstaltungen und Aktivitäten dafür, dass sie in Kontakt bleiben.
Im Rahmen der Festveranstaltung am 12. November wird die Dekanin der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Professorin Annemarie Matusche-Beckmann, die Ehrendoktorwürde an Professor Thomas Cottier verleihen, der einen Festvortrag zum Thema „The Rule of Law in International Economic Law“ halten wird. Der emeritierte Professor für Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht an der Universität Bern, Senior Research Fellow und ehemalige Geschäftsführende Direktor des World Trade Institutes hat das Gebiet des Welthandelsrechts und der bilateralen Beziehungen Schweiz – EU in Wissenschaft, Praxis und Politik maßgeblich geprägt. Er hat sich durch seine langjährige Tätigkeit als Dozent am Europa-Institut auch um die traditionsreiche Kooperation der Rechtswissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten des Saarlandes und Bern verdient gemacht.
Universitätspräsident Manfred Schmitt wird den Hans-Werner-Osthoff-Preis für die beste Masterarbeit an eine herausragende Absolventin des Europa-Instituts verleihen. Der Vorstand der ASKO Europa-Stiftung, Marco Wölflinger, verleiht den Preis der ASKO Europa-Stiftung.
Grußworte sprechen die Vizepräsidentin des Landtages des Saarlandes, Barbara Spaniol, Dr. Susanne Reichrath als Beauftragte des Ministerpräsidenten für Hochschulen, Wissenschaft und Technologie, und Jo Leinen, Mitglied des Europäischen Parlaments a.D.
Die Direktoren des Europa-Instituts, Professor Marc Bungenberg und Professor Thomas Giegerich geben aktuelle Einblicke zum Europa-Institut und überreichen die Abschluss-Diplome an Absolventinnen und Absolventen.
Hintergrund
70 Jahre Europa-Institut – 40 Jahre internationaler Jura-Master
Mit dem Ziel, die Verständigung zwischen den europäischen Völkern zu fördern und an der Gestaltung eines friedlichen Europas mitzuarbeiten, wurde 1951 das Europa-Institut der Universität des Saarlandes gegründet. Seit sieben Jahrzehnten steht das Institut im Drei-Länder-Eck Frankreich, Luxemburg und Deutschland für exzellente Ausbildung und Forschung in Europa und der Welt. Während zu Anfang europäische Fragen aus fachlich breiter, vor allem kulturwissenschaftlicher Perspektive im Mittelpunkt standen, bildeten sich im Laufe der Zeit zwei selbstständige Sektionen in Rechtswissenschaft auf der einen und Wirtschaftswissenschaft auf der anderen Seite heraus, die heute als eigenständig geführte Institute kooperieren und international renommiert sind.
Die Sektion Rechtswissenschaft, die sich heute „International Law School“ nennt, hat sich von einem europäischen zu einem global agierenden Institut entwickelt. Seit vier Jahrzehnten bietet sie den Masterstudiengang im Europäischen und Internationalen Recht an. Der sogenannte „LL.M.“-Studiengang hat hohes internationales Renommee, das Masterprogramm wurde mit einem der europaweit ersten Qualitäts-Zertifikate für Internationalisierung ausgezeichnet.
Jedes Jahr kommen 75 Studierende aus aller Welt auf den Campus und treffen hier auf mehr als 70 Dozentinnen und Dozenten aus Wissenschaft und Praxis. Die insgesamt über 5.500 Absolventinnen und Absolventen sind in europäischen und internationalen Institutionen, international ausgerichteten Anwaltskanzleien und Unternehmen, in nationalen Regierungen und Verwaltungen zu finden. Sie bilden ein starkes Netzwerk, für das das Europa-Institut in Fachkreisen Weltruf genießt. Viele von ihnen kommen zurück ans Institut, um als Lehrende ihr Wissen weiterzugeben. Regelmäßig belegen Studierendenteams des Europa-Instituts auch vorderste Ränge bei Jura-Weltmeisterschaften: bei den „Moot-Courts“ genannten Nachwuchswettbewerben messen sich junge Juristinnen und Juristen aus aller Welt.
Die Lehrstühle der Direktoren des Europa-Instituts Recht, Professor Marc Bungenberg und Professor Thomas Giegerich, stehen für exzellente Forschung, aus der zahlreiche Veröffentlichungen hervorgegangen sind. Jedes Jahr kommen bereits etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und wissenschaftlicher Nachwuchs auf den Saarbrücker Campus, um am Europa-Institut zu forschen. In großen, internationalen Forschungsprojekten, die unter anderem vom DAAD, der Europäischen Kommission, dem Auswärtigen Amt oder dem Bundesforschungsministerium gefördert werden, arbeiten die Forscherinnen und Forscher des Europa-Instituts mit internationalen Partnern zusammen. So im SEE | EU Cluster of Excellence, das Fragen des Europa- und Völkerrechts sowie des europäischen Integrationsprozesses in Südosteuropa erforscht. Oder beispielsweise in einer von der EU vergebenen prestigeträchtigen „Strategischen Partnerschaft“ im Rahmen von Erasmus+, bei der es darum geht, die Juristenausbildung EU-weit zu modernisieren. Mit Konferenzen, Workshops und Summer Schools fördert die International Law School den wissenschaftlichen Austausch.
Auch die Alumni-Vereinigung EVER e.V., die seit 25 Jahren besteht, fördert die internationale Vernetzung der Studierenden und Absolventen in der ganzen Welt und sorgt mit vielen Veranstaltungen und Aktivitäten dafür, dass sie in Kontakt und mit dem Europa-Institut verbunden bleiben.
Weitere Informationen:
Artikel im Unimagazin campus:https://campus.uni-saarland.de/karriere/fuer-immer-quot-ever-quot
Fragen beantwortet:
Dr. phil. Alexandra Pfleger: Tel: +49 (0) 681 302 3653, pfleger(at)europainstitut.de
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