Der in Bremen geborene Jubilar studierte in Göttingen und am Michigan State College. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kernforschungsanlage Jülich, arbeitete am belgischen Atomforschungszentrum in Mol sowie in den USA am Argonne National Laboratory und an der Pennsylvania State University. 1963 wurde er an der Technischen Hochschule Aachen promoviert; seine Dissertation wurde mit der Borchers-Plakette ausgezeichnet. In Aachen folgte 1968 auch die Habilitation mit einer Studie über „Wechselwirkungen zwischen Defekten in Kristallen“ und 1969 die Ernennung zum Dozenten. 1968/69 übernahm Rolf Siems eine Lehrstuhlvertretung an der Universität Gießen. 1970 erhielt er einen Ruf an die Universität des Saarlandes und übernahm hier zum Wintersemester 1970/71 den Lehrstuhl für Theoretische Physik, den er fast drei Jahrzehnte bis zu seiner Emeritierung am Ende des Sommersemesters 1998 innehatte.
In Saarbrücken gehörte Rolf Siems von 1974 bis 1988, zuletzt als stellvertretender Sprecher, dem Sonderforschungsbereich „Ferroelektrika“ und von 1994 bis 1997 dem Sonderforschungsbereich 277 „Grenzflächenbestimmte Materialien“ an. In seinen rund 150 Publikationen und Konferenzbeiträgen widmete er sich unter anderem der Untersuchung von Phasenübergängen in modulierten Strukturen, der klassischen und der Quanten-Mechanik chaotischer Systeme, den Eigenschaften von Pseudospin-Systemen und von Wasserstoff in Metallen.
In besonderer Weise engagierte sich der Jubilar außerdem in der akademischen Selbstverwaltung und übernahm zahlreiche Aufgaben, unter anderem als Prodekan seines Fachbereichs, Vorsitzender der Prüfungsämter für die Diplom-Prüfungen und Senatsbeauftragter für das Bibliothekswesen.
Weitere Informationen:
Dr. Wolfgang Müller Universitätsarchiv
E-Mail: w.mueller@univw.uni-saarland.de