20.01.2023

Auftaktveranstaltung für neue Forschungsinitiative zu geschlechtssensiblen Erkrankungen

Am Freitag, 20. Janauar, um 13 Uhr im Hörsaalgebäude (Geb. 35) auf dem Campus Homburg. Zu der Veranstaltung sind alle Interessierten eingeladen, der Eintritt ist frei.

Am Freitag, 20.Januar 2023, veranstaltet die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes ein Netzwerksymposium zur Biologie geschlechtssensibler Erkrankungen. Anlass ist eine neue Forschungsinitiative, die biologische Mechanismen hinter Erkrankungen erforschen möchte, bei denen es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Dadurch soll auch die medizinische Versorgung weiter verbessert werden. Neben Gastvorträgen zweier externer Expertinnen stehen Beiträge von Homburger Forscherinnen und Forschern zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf dem Programm. Der Saarländische Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker und Universitäts-Präsident Manfred Schmitt sprechen Grußworte.

Ziel der Initiative ist es, die Forschungsaktivitäten zu bündeln. An der Medizinischen Fakultät und dem Universitätsklinikum des Saarlandes gibt es bereits mehrere Ansätze, die dadurch vereint werden sollen. „Mit etwa einem Dutzend Kolleginnen und Kollegen haben wir uns zusammengeschlossen und wollen sowohl die Grundlagenforschung als auch letztendlich die klinische Versorgung verbessern“, erklärt Prof. Dr. Frank Kirchhoff, der zusammen mit Prof. Dr. Sandra Iden die Sprecherfunktion für die Forschungsinitiative übernimmt. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Erkrankungen finden sich häufig. Ein bekanntes Beispiel etwa ist der Herzinfarkt, dessen Anzeichen sich abhängig vom biologischen Geschlecht sehr stark unterscheiden. Oder auch bei der Multiplen Sklerose, diese entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems betrifft drei- bis vierfach öfter Frauen als Männer. Wenn auch viele Medizinerinnen und Mediziner diese Unterschiede bereits aus der Praxis kennen, die biologischen Grundlagen sind oftmals noch nicht erforscht. Und da bei vielen Erkrankungen mehrere Organe gleichzeitig betroffen sind bzw. einen Einfluss haben, könnten sich geschlechtsspezifische Unterschiede sogar noch stärker auswirken, als man es bislang weiß. „Wir möchten gemeinsam ein neues Kapitel zukunftsweisender Forschung hier im Saarland zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten aufschlagen“, erklärt Prof. Kirchhoff. Seine Sprecherkollegin Prof. Iden ergänzt: „Hierzu vernetzen wir die klinische Forschung mit den theoretischen Fächern der Medizin und planen ein neues Zentrum zur Biologie geschlechtssensibler Erkrankungen“.

Die Veranstaltung im Hörsaalgebäude ist der Auftakt für die Aktivitäten der Forschungsinitiative. Nach den Grußworten folgen die beiden Gastvorträge. Prof. Dr. Ute Seeland beleuchtet dabei die Ausgangslage neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und spricht über die Zeitenwende in der Grundlagenforschung. Sie ist Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin, arbeitet an der Charité in Berlin und hat aktuell eine Gastprofessur in Mainz inne. Einen Blick in die Zukunft der geschlechtersensiblen Forschung wirft anschließend Prof. Dr. Cathérine Gebhard. Ihr Schwerpunkt ist die kardiovaskuläre Gender Medizin, sie ist Professorin der Universität Zürich und arbeitet in den Universitätsspitälern Zürich und Bern. Danach geben Homburger Forscherinnen und Forscher einen Einblick in ihre Arbeiten. Dabei geht es um die Themenschwerpunkte Infektionsmedizin, Kardiologie, Gehirnforschung, das Muskel-Skelett-System sowie Lungenerkrankungen. Für die musikalische Umrahmung des Netzwerksymposiums sorgt das Duo Harfpipe mit Clara Dickes an der Harfe und Bernd Nickaes am Saxophon.

Für die Medizinische Fakultät steht bei der Veranstaltung nicht nur das wissenschaftliche und medizinische Publikum im Vordergrund. „Sehr gerne laden wir auch die interessierte Öffentlichkeit zu uns ein. Wir erwarten spannende Vorträge und Themen, die die Zukunft der Medizin bestimmen werden“, so Dekan Prof. Menger.

Das detaillierte Veranstaltungsprogramm finden Sie hier.