10.02.2022

Fachtagung educate 2022: Fortbildung für Lehrkräfte im Kontext der Digitalisierung

Portraitfoto: Professorin Julia Knopf in der Fachbibliothek
© @alex.visualsProfessorin Julia Knopf ist Didaktikerin und Spezialistin für digitale Lehr- und Lernangebote.

Die Digitalisierung eröffnet im Schulunterricht neue Möglichkeiten. Die Fortbildung der Lehrkräfte in digitalen Lehr- und Lernmethoden steht im Fokus der hybriden Fachtagung „educate 2022“ am Donnerstag, dem 17. Februar. Das Team von Julia Knopf am Forschungsinstitut Bildung Digital stellt gemeinsam mit dem BMBF Ergebnisse einer Studie zu Fortbildungen für Lehrkräfte auf dem Gebiet der Digitalisierung vor und diskutiert diese mit Expertinnen und Experten aus Politik, Schule und Wissenschaft.

Im Rahmen der hybriden Fachtagung „educate 2022“ werden am Donnerstag, 17. Februar, in Berlin auch die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Karin Prien, sowie KMK-Generalsekretär Udo Michallik mitdiskutieren.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, die Fachtagung live mitzuverfolgen: Die Diskussionen und Vorträge werden live gestreamt: Zugang zur virtuellen Tagung über https://educate.de/
In der Tagungs-Mediathek sind auch nach der Tagung alle Beiträge verfügbar.

Das Smartphone ist immer griffbereit, der Blick auf den Bildschirm Gewohnheit, soziale Medien sind nicht mehr hinwegzudenken – Schülerinnen und Schüler sind multimedial unterwegs. Für sie sind digitale Medien selbstverständlich. „Es ist unerlässlich, dass die Lehr- und Lernmethoden mit der digitalen Entwicklung Schritt halten. Diese Notwendigkeit steht und fällt nicht mit Schulschließungen in der Pandemie. Corona hat dies nur deutlich werden lassen“, sagt Professorin Julia Knopf. Die Didaktikerin und Spezialistin für digitale Lehr- und Lernangebote leitet an der Universität des Saarlandes das Forschungsinstitut Bildung Digital (FoBiD). „Es gibt bereits viele qualitativ hochwertige Materialien für den Unterricht. Auch wird derzeit daran gearbeitet, die Schulen technisch auszustatten. Aber die beste Technik allein wird uns nicht weiterbringen: Wir müssen die Lehrerinnen und Lehrer fortbilden, damit sie die neuen Werkzeuge erfolgreich im Unterricht einsetzen können. Dafür gilt es jetzt, die 800.000 Lehrkräfte in Deutschland schnell und unkompliziert zu schulen“, sagt Knopf.

„Lehrerfortbildung ist ein wesentlicher Schlüssel, um die Potenziale der Digitalisierung in die schulische Bildung hineinzutragen. Die educate nimmt hierfür eine Standortbestimmung vor. Sie zeigt: Es passiert bereits sehr viel. Sie zeigt aber auch: Es gibt noch viel zu tun“, erklärt die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ministerin Karin Prien bekräftigt: „Um die Kultur der Digitalität im Schulalltag zur Normalität werden zu lassen, benötigen Lehrkräfte unsere Unterstützung hinsichtlich Methodik, Didaktik und zur Verfügung stehender Lern- und Lehrmaterialien. Diese Dimension ist daher integraler Bestandteil von Schulentwicklung sowie der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften.“

Ziel der hybriden Fachtagung „educate2022“ ist, dass Lehrkräfte sich künftig schneller, einfacher und gezielt in digitalen Lehr- und Lernmethoden fortbilden können. Die Saarbrücker Forscherinnen und Forscher um Julia Knopf stellen am 17. Februar gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hierfür Ergebnisse einer Erhebung zu Fortbildungsangeboten in Deutschland vor: Das Team hat in den vergangenen Monaten erstmals den aktuellen Stand der deutschsprachigen Fortbildungslandschaft für Lehrkräfte im Bereich der Digitalisierung untersucht. Die Forscherinnen und Forscher gingen dabei etwa Fragen nach, wie viele Fortbildungen zu Digitalisierung in Schulen es gibt, welche Themen diese aufgreifen oder wie viele Angebote digital stattfinden. Das BMBF förderte diese Forschung.

„Wir haben in den vergangenen Monaten mehr als 40.000 Fortbildungen für Lehrkräfte erfasst und hinsichtlich ihrer inhaltlichen Schwerpunkte untersucht. Mit Blick auf den allgemeinbildenden Fächerkanon der verschiedenen Bundesländer haben wir die Angebote in 125 Einzelkategorien katalogisiert und Informationen wie Zielgruppe, Schulform, Schwerpunkt oder Zertifizierbarkeit herausgestellt“, erklärt Julia Knopf, die diese Ergebnisse im Rahmen der Tagung erstmals vorstellen wird und diskutieren will – vor allem auch mit Lehrerinnen und Lehrern. „Diese laden wir herzlich ein, mitzudiskutieren, sich auszutauschen, ihre Erfahrungen und Meinungen zu teilen und aktiv die Fortbildungen mitzugestalten“, sagt Knopf. Hierfür werden am 17. Februar verschiedene Tagungsformate angeboten: Live-Diskussionen, Podiumsdiskussionen, Creative Labs oder auch Netzwerk-Gespräche.

„Gute digitale Bildungsmaterialien entlasten Lehrkräfte und geben ihnen die Möglichkeit, sich intensiver ihren Schülerinnen und Schülern zu widmen“, erklärt die Didaktikerin, die digitale Lehr- und Lernwerkzeuge sowohl erforscht als auch entwickelt und auch im Vorstand des Bildungsverbandes Didacta sitzt. „Es geht in den Schulen nicht um technische Vollausstattung, sondern um eine sinnvolle, wissenschaftlich fundierte Verbindung didaktisch wertvoller Lehr- und Lernformate mit dem Unterricht – und zwar individuell auf die jeweiligen Altersstufen abgestimmt. Fortbildung ist der Schlüssel dazu, dass Lehrkräfte sie in Schule, Aus- und Weiterbildung einsetzen“, sagt Julia Knopf.

Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Julia Knopf: T: 0681/302-70080, E-Mail: julia.knopf@uni-saarland.de
Weitere Informationen: https://educate.de
Social Media: Instagram – educate.22, Facebook: educate_de
Forschungsinstitut Bildung Digital - FoBiD, https://fobid.org/
Didactic Innovations GmbH https://didactic-innovations.de

Konkrete Beispiele für digitale Lehr- und Lernangebote, die Julia Knopf und ihr Team entwickelt haben:
https://idw-online.de/de/news768334
https://campus.uni-saarland.de/forschung/julia-knopf-in-didactavorstand-quot-digitale-bildung-jetzt-umsetzen-quot
https://idw-online.de/de/news751003