Die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Sonderforschungsbereich 894 „Ca2+-Signale: Molekulare Mechanismen und Integrative Funktionen“ ist essentiell, um die Auswirkungen der Calcium-Signale auf die Funktion des Gehirns, des Herzens, der sensorischen Systeme und des Immunsystems zu untersuchen. Perspektivisch soll die hochkarätige Grundlagenforschung dabei helfen, Erkrankungen dieser Organe, zum Beispiel Parkinson und Alzheimer, besser zu verstehen und neue Therapieansätze zu eröffnen. So ist es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Laufe der vergangenen zwölf Jahre zum Beispiel gelungen, einen Mechanismus identifizieren, der die Transmitterausschüttung im Gehirn reguliert und somit die plastischen Eigenschaften unseres Gedächtnisses stark beeinflusst, den Einfluss von Calcium-Signalen auf die Fruchtbarkeit weiblicher Mäuse zu verstehen sowie herauszufinden, dass Calcium eine wichtige Rolle dabei spielt, dass Mäuse in gefährlichen Situationen die Gefahr buchstäblich riechen können.
Im nun stattfindenden Workshop präsentieren Spitzenforscher aus dem In- und Ausland neuste Ergebnisse aus der Ionenkanalforschung, der Funktion neuronaler Netze sowie der Immunabwehr, die eine wichtige Grundlage für neue Therapieverfahren in der Klinik liefern. Der Workshop ist gleichzeitig die letzte große Konferenz, die auf Einladung des Sonderforschungsbereichs 894 stattfindet. Zum Jahresende 2022 endet die Förderung nach 12 Jahren – und damit der Höchstförderdauer – erfolgreicher Forschung in Homburg.
„Der SFB 894 ist in der Tat einer der wenigen Sonderforschungsbereiche in Deutschland, der ausschließlich von Mitgliedern einer Fakultät getragen wird. Die herausragenden Forschungsaktivitäten haben nicht nur die internationale Sichtbarkeit der Forschungsstandortes Homburg wesentlich erhöht, sondern auch zum Ausbau neuester Forschungsinfrastruktur geführt, unter anderem mit den Neubauten des Centrums für Molekulare Medizin und Integrative Medizin sowie des Präklinischen Zentrums für Molekulare Signalverarbeitung. Damit ist der SFB 894 eine besonders wichtige Triebfeder für interdisziplinäre und translationale Forschungsansätze an der Universität des Saarlandes und darüber hinaus“, erklärt Professor Dieter Bruns, einer der Organisatoren des Workshops. Über alle drei Förderperioden sind damit rund 30 Millionen Euro an Fördergeldern der Deutschen Forschungsgemeinschaft ins Saarland geflossen.
Weitere Informationen zum SFB 894.
Hier gibt's das detaillierte Programm des Workshops.