11.08.2022

Fachwelt tauscht am 10. September neueste Erkenntnisse zu Erkrankungen der Augenhornhaut aus

Zu sehen ist ein Auge in Großaufnahme, auf der vorderen Seite ist rund um die Iris eine Kreuzstichnaht zu sehen.
© Universitätsaugenklinik des SaarlandesAuge nach Hornhauttransplantation mit doppelt fortlaufender Kreuzstichnaht

Führende Expertinnen und Experten aus Augenheilkunde, Mikrochirurgie und Wissenschaft treffen auf Einladung des Direktors der Universitätsaugenklinik, Professor Berthold Seitz, am 10. September auf dem Homburger Hornhauttag zusammen. Die Universitätsaugenklinik zählt zu den führenden Kompetenzzentren zur Erforschung und Behandlung von Hornhauterkrankungen. Der Kongress im hybriden Format findet aus Anlass des 22-jährigen Bestehens der LIONS-Hornhautbank Saar-Lor-Lux, Trier/Westpfalz statt.

Mehr als 6.500 Hornhauttransplantationen haben Professor Berthold Seitz und sein Team bislang durchgeführt. Hinter dieser Zahl stehen Patientinnen und Patienten, die auf diesem Weg ihr Sehvermögen zurückgewonnen haben. Die Homburger Augenklinik zählt mit dem Klaus-Faber-Zentrum für Hornhauterkrankungen, der LIONS-Hornhautbank Saar-Lor-Lux, Trier/Westpfalz und dem Homburger Keratokonus Center zu den führenden Zentren für Hornhauterkrankungen. Gemeinsam mit dem Leitenden Oberarzt Dr. Loay Daas und Oberarzt Dr. Elias Flockerzi lädt Professor Seitz auch in diesem Jahr Expertinnen und Experten nach Homburg, um neueste Forschungsergebnisse rund um Hornhauterkrankungen und -transplantation zu diskutieren.

Die Hornhaut des Auges ist das einzige durchsichtige Gewebe des menschlichen Körpers. Von diesem etwa einen halben Millimeter dicken vorderen Teil des Auges hängt entscheidend ab, ob ein Mensch gut sehen kann oder nicht. Nur, wenn Hornhaut und Augenlinse die Lichtstrahlen, die ins Auge fallen, richtig bündeln, trifft ihr Brennpunkt die Netzhaut. Es gibt zahlreiche Erkrankungen, die die Hornhaut befallen können: vom Pilz, der etwa durch verunreinigte Kontaktlinsen ins Auge gelangt, über schmerzhafte Hornhautentzündungen (Keratitis), bis hin zur starken Hornhautverkrümmung bei „Keratokonus“, einer schwerwiegenden Erkrankung der Hornhaut, die typischerweise in der Pubertät beginnt und zur Erblindung führen kann.

Neueste Erkenntnisse zu Diagnose und Therapie solcher Erkrankungen der Augenhornhaut bis hin zur Hornhauttransplantation stehen im Mittelpunkt der Vorträge auf dem diesjährigen Homburger Hornhauttag. Auch internationale Koryphäen stellen ihre Forschungsergebnisse vor: So erörtern Professor Ashley Behrens von der Johns Hopkins University School of Medicine (Baltimore/USA) und Professor Vincent Borderie von der Pariser Universitätsaugenklinik Quinze-Vingts ihre Forschungsergebnisse zur infektiösen Keratitis. Die neuesten Erkenntnisse zu Diagnose und Therapie von Keratokonus beleuchtet Professor Jesper Hjortdal aus der dänischen Universitätsaugenklinik Aarhus. Aus ganz Deutschland stellen Forscherinnen und Forscher ihre Forschungsergebnisse vor, darunter auch zahlreiche Homburger Medizinerinnen und Mediziner, die hier einige ihrer Studien präsentieren.

In Homburg erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neuartige Therapieansätze von Hornhauterkrankungen sowie neue operative Methoden für Hornhauttransplantationen und entwickeln diese weiter. Auch Künstliche Intelligenz kommt dabei zum Einsatz: So entwickeln die Medizinerinnen und Mediziner etwa mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) ein Verfahren, das mit maschinellen Lernverfahren die Qualität von Spenderhornhäuten beurteilt.

Die Universitätsaugenklinik bildet nicht nur Studierende und Doktorandinnen und Doktoranden medizinisch und wissenschaftlich aus, auch Ärztinnen und Ärzte bilden sich in zahlreichen Workshops fort. Junge wie erfahrene Operateure erlernen hier neue Techniken. (Fortbildungen 2022 siehe unten)

Der Homburger Hornhauttag ( 9 bis 16 Uhr) ist eine Hybridveranstaltung: Interessierte Medizinerinnen und Mediziner können die Vorträge auf dem Medizin-Campus in Homburg (Hörsaalgebäude 35, Kirrberger Straße, 66424 Homburg) besuchen oder auch online teilnehmen. Die Veranstaltung ist als Fortbildung anerkannt.

Anmeldung und weitere Information:
https://augenklinik-saarland.de/veranstaltungen/hht-2022

Wissenschaftlicher Ansprechpartner und Anfragen der Medien:
Prof. Dr. Berthold Seitz, Tel.: 06841/16-22302, E-Mail: berthold.seitz@uks.eu

Fortbildungen 2022 an der Universitätsaugenklinik des Saarlandes:
Vom 16. bis 18. September 2022 findet ein praktisch orientierter Workshop zur Hornhauttransplantation für junge Operateure in Homburg statt.
Am 19. Oktober 2022 steht eine augenärztliche Fortbildung unter dem Motto „Lider und Haut“.
Vom 16. bis 19. November 2022 gibt das „7. Homburger Cornea Curriculum“ Assistenzärzten in der Ausbildung, Fachärzten und Oberärzten, aber auch langjährigen in eigener Praxis niedergelassenen Augenärztinnen und Augenärzten einen Überblick über Diagnose und Therapie kornealer Erkrankungen.
Weitere Informationen: https://augenklinik-saarland.de/veranstaltungen

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