Entgegen der Vorstellung, dass sich diese Art von Musik, die im 18. Jahrhundert zunächst noch als defizitär galt („Sonate, que me veux-tu?“) zu einer ‚absoluten Musik‘ entwickelte, zeigte sie immer schon enge Verbindungen zur Sprache. Hatte Reinhard Strohm bereits in den 1970er Jahren auf italienische Versstrukturen in Klavierkonzerten Mozarts hingewiesen, die er auf dessen Vertrautheit mit der italienischen Oper zurückführte, so lässt sich dieses Phänomen mittlerweile auf einer breiteren Basis mit italienischer Instrumentalmusik des 18. Jahrhunderts in Verbindung bringen. Offensichtlich waren italienische Komponisten in solchem Maß mit der Versstruktur italienischer Dichtung vertraut, dass sie diese auch bei ihrer Themenbildung berücksichtigten. Nicht zuletzt durch die langen Aufenthalte Mozarts in Italien drangen diese Strukturen auch in die Musik der sogenannten Wiener Klassik ein und lassen sich bis in die Streichquartette Beethovens nachweisen.
Die Antrittsvorlesung findet statt:
Freitag, den 16.12.2022, 16 Uhr c.t.
Seminarraum im Mensagebäude
Campus, Geb. D4 1, Raum 1.41