24.05.2024

Internationale Konferenz zur Epigenomik: Wie beeinflussen Gene die Alterung und Krankheiten?

Porträtfoto
© Thorsten Mohr/Universität des SaarlandesEpigenetik-Professorin Julia Schulze-Hentrich

Mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms war die Forschung längst nicht am Ziel. Schon seit längerem ist bekannt, dass über unserer Erbinformation eine Art zweiter Code liegt, das Epigenom. Dieses beeinflusst die Aktivität der Gene und spielt bei der Alterung der Menschen und vielen Krankheiten eine zentrale Rolle. Was man bisher darüber weiß, diskutieren internationale Forscherinnen und Forscher am 27. und 28. Mai auf einer Konferenz an der Universität des Saarlandes.

Einer der Referenten ist der renommierte Alterungsforscher Steve Horvath vom Altos Labs in Cambridge, der die „epigenetische Uhr“ entdeckt hat. Äußere Einflüsse wie Ernährung, Stress und Umweltgifte können die epigenetische Programmierung der menschlichen Zellen verändern. Dies kann sich bei weitverbreiteten Krankheiten wie zum Beispiel Adipositas, entzündlichen Erkrankungen des Darms oder Krebs auf den Krankheitsverlauf auswirken. Auch beim Alterungsprozess spielt das Epigenom eine entscheidende Rolle. So kann der deutsch-amerikanische Alterungsforscher Steve Horvath mit Hilfe des Epigenoms genau bestimmen, welches biologische Alter ein Mensch aufweist. Dieses biologische Alter kann sowohl durch Krankheiten als auch durch einen besonders gesunden Lebensstil in die eine oder andere Richtung vom tatsächlichen Alter abweichen.

Das ist nur ein Ausschnitt der großen Bandbreite von Forschungsthemen, denen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der internationalen Tagung im neuen Innovation Center auf dem Saarbrücker Campus widmen werden. Die Konferenz unter dem Titel „Functional Epigenomics" wurde von Epigenetik-Professor Jörn Walter und Epigenetik-Professorin Julia Schulze-Hentrich sowie Fabian Müller, Juniorprofessor für Integrative Zellbiologie und Bioinformatik, organisiert. Mehr als 20 Personen werden zu epigenetischen Mechanismen, der computergestützten Epigenomik und der funktionellen Interpretation sowie der Rolle der Epigenetik bei Krankheiten und dem Altern referieren. Zudem gibt es zwei Postersessions und eine Podiumsdiskussion.

Die hochkarätige Teilnehmerliste der Konferenz zeigt, dass sich die Universität des Saarlandes zu einem der führenden Standorte für Epigenomik und funktionaler Genomforschung entwickelt hat.

Weitere Informationen:

Konferenz-Webseite

Fragen beantworten:

Prof. Dr. Jörn Walter und
Prof. Dr. Julia Schulze-Hentrich
Lehrstuhl für Genetik und Epigenetik
der Universität des Saarlandes
Tel.: 0681 302-2425
Mail: julia.schulze-hentrich(at)uni-saarland.de