15.09.2023 - 17.09.2023

Fachleute für seltene neurodegenerative Erkrankungen treffen sich in Homburg

Prof. Dr. Lars Kaestner
© Universität des Saarlandes/Thorsten MohrProf. Dr. Lars Kaestner

Vom 15. bis 17. September treffen sich internationale Fachleute für so genannte Neuroakanthozytose-Syndrome auf dem Campus in Homburg. Unter diesen neurodegenerativen Erkrankungen wie dem McLeod-Syndrom und der Chorea-Akanthozytose leiden weltweit nur sehr wenige Menschen. Insgesamt erwarten die Veranstalter ca. 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter weltweit führende Mediziner und Wissenschaftler sowie betroffene Patienten und ihre Angehörigen.

Es sind sehr seltene, aber für die Patientinnen und Patienten umso unangenehmere Leiden: So genannte Neuroakanthozytosen können mit krampfartigen Bewegungen einhergehen, die zum Beispiel im bekannten Tourette-Syndrom oder in der Chorea Huntington manifestieren, in deren Verlauf die Betroffenen die Kontrolle über ihre Muskeln verlieren und die meist tödlich endet.

Die Krankheit geht einher mit dem Vorkommen von stachelartig verformten roten Blutzellen, so gennannten Akanthozyten. Einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Akanthozyten ist der Saarbrücker Biophysiker und Spezialist für die Biologie und Physik von roten Blutzellen Lars Kaestner. Er forscht bereits seit einigen Jahren an der Biophysik dieser Krankheiten und ist nun Organisator der elften internationalen Tagung über diese Neuroakanthozytose-Syndrome. Er leitet auch das EU-Doktorandenprogramm EVIDENCE, der Co-Veranstalter dieser Tagung.

Neben international anerkannten Fachleuten – als „Keynote-Speaker“ spricht beispielsweise der emeritierte Professor Adrian Danek von der Ludwig-Maximilians-Universität in München, einer der weltweit profiliertesten Kliniker für die Behandlung der Neuroakantozytose-Syndromen – werden auch viele Betroffene sowie deren Familien und Angehörige in Homburg zu Gast sein. Am Sonntagmorgen wird der von der Patientenorganisation für Neuroakanthozytose-Syndrome ausgelobte „Glenn Irvine Prize“ an einen Nachwuchswissenschaftler verliehen, der sich um die Erforschung der Erkrankungen verdient gemacht hat. Das Preisgeld von 5000 Britischen Pfund geht dieses Jahr an Dr. Kevin Peikert, einen jungen Arzt vom Universitätsklinikum in Rostock. Er wird den Preisvortrag zum Thema „Eine translationale Perspektive auf Neuroakanthozytose Syndrome: Von der Identifizierung von Ansätzen für Medikamente bis hin zu potenziellen Behandlungsstrategien“ halten.

Eröffnet wird das Treffen am Freitag Vormittag von der Ärztlichen Direktorin des Universitätsklinikums Professor Jennifer Diedler. Medien sind zur Berichterstattung herzlich eingeladen.

Kontakt:
Prof. Dr. Lars Kaestner
Tel.: (0681) 3022417
Mobil: (0151) 50611709
E-Mail: lars.kaestner(at)uni-saarland.de, lars_kaestner(at)me.com