Das Nachdenken über Darstellungs- und Ausdrucksmöglichkeiten mittels Sprache ist so alt wie die Literatur selbst. Literatur konstituiert sich sogar über poetische Abweichungen von der Alltagssprache sowie ihre sprachbewussten und sprachreflexiven Eigenschaften. Dabei rücken auch Sprachkritik und Sprachzweifel in den Fokus von Autorinnen und Autoren: Was kann und darf über Sprache ausgedrückt werden, und wie kann und darf sie es ausdrücken? Wo liegen ihre Grenzen? Das sind Fragen, die auf unterschiedlichste Art und Weise in der Literatur verhandelt werden und auch die Tagung bestimmen sollen. Sprachkritik und Sprachzweifel können beispielsweise genutzt werden, um Zusammenhänge zwischen Kunst, Wirklichkeit und Erkenntnis darzustellen oder um auf gesellschaftliche und politische Probleme aufmerksam zu machen.
Die Tagung beschränkt sich dabei bewusst auf die österreichische Literatur, da sich diese ausgehend von der Sprachkrise zu Beginn des 20. Jahrhunderts in besonders umfangreicher Form Sprachkritik und Sprachzweifel gewidmet zu haben scheint. Der Fokus liegt auf literarischen Texten aller Gattungen von österreichischen Autorinnen und Autoren, die sich explizit sprachkritisch äußern, ihre Sprachverwendung in diesem Zusammenhang reflektieren oder Sprachskepsis artikulieren.
Die Tagung beginnt am Donnerstag, den 24. August, um 9.30 Uhr mit einer Einführung und beleuchtet Aspekte der Sprachkritik und des Sprachzweifels in diversen Vorträgen mit anschließender Diskussion. Untersucht werden unter anderem Texte von Elias Canetti, Ingeborg Bachmann und Peter Handke sowie Sprachkritik in Anti-Heimatliteratur und Lyrik. Der zweite Tagungstag, Freitag, 25. August, wird um 9.30 Uhr durch einen Vortrag zu Sprach- und Bewusstseinskrisen zu Jahrhundertwenden eingeleitet und endet um 12.00 Uhr nach zwei weiteren Vorträgen zur Gegenwartsliteratur.
Die Tagung ist öffentlich und einem interessierten Publikum kostenfrei zugänglich. Um Anmeldung wird unter folgender Adresse gebeten: stephanie.blum@uni-saarland.de
Vollständiges Tagungsprogramm: www.uni-saarland.de/fileadmin/upload/forschen/afoelk/Programm_Tagung_AfÖLK_2023.pdf
Weitere Informationen zur AfÖLK: https://www.uni-saarland.de/forschen/afoelk.html
Kontakt:
Dr. Stephanie Blum
Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Arbeitsstelle für Österreichische Literatur und Kultur (AfÖLK)
stephanie.blum@uni-saarland.de