08.07.2021

Online-Vorträge über den "Saarkohlenwald" & den Ausbau der Saar in den 1970er und 1980er Jahren

Die Industrie- und Alltagskultur im Saarland ist Thema einer öffentlichen Online-Ringvorlesung der Saar-Uni, die im Sommersemester jeweils donnerstags von 18.15 bis 20.00 Uhr stattfindet. Am 8. Juli geht es um den "Saarkohlenwald. Vom „grünen Motor der Industrie“ zur „grünen Oase vor den Toren der Stadt“ Saarbrücken" und um "Diskurse über den Ausbau der Saar in den 1970er und 1980er Jahren".

8. Juli:
1. Vortrag: 
 Der Saarkohlenwald. Vom „grünen Motor der Industrie“ zur „grünen Oase vor den Toren der Stadt“ Saarbrücken (Referentin: Sarah Klement, Saarbrücken)

Natur und Industrie sind als sich beeinflussendes Gegensatzpaar eng miteinander verwoben. Tier- und Naturschutz entwickeln sich erst durch die, von der Industriellen Revolution ausgelöste, Verlusterfahrung des Natürlichen. Der Saarkohlenwald spielt eine essenzielle Rolle in der Industrialisierung des Saarlandes als Holzlieferant, Bergbauort und für die Abraumbeseitigung. Heutzutage gewinnt er neue Bedeutung als Naturschutz- und Naherholungsgebiet. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie die industrielle Vergangenheit und deren Relikte den Saarkohlenwald bis heute prägen und ob er dadurch einen besonderen Charakter entwickelt hat.

2. Vortrag: 
Echte Flüsse haben Kurven? Diskurse über den Ausbau der Saar in den 1970er und 1980er Jahren (Referent: Lukas Braun, Saarbrücken)

Dem historischen Überblick über die Ausbaugeschichte der Saar folgt eine Analyse über die den Aufbau begleitende Berichterstattung. Dabei wird die Saarbrücker Zeitung für den gewählten Zeitraum betrachtet und vergleichend die Jahresausgabe 1986 des Naturschutzmagazins des BUND herangezogen.

Zur Ringvorlesung „Arbeit – Industrie – Alltag. Kulturwissenschaftliche Annäherungen an die Industriekultur im Saarland“ : Das Saarland ist bekannt als Industrieland, das sich insbesondere durch Kohle und Stahl einen Namen machte. Im Rahmen eines Projektseminars hat sich eine Gruppe angehender Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler des Fachs „Historische Anthropologie/Europäische Ethnologie“ der Saar-Uni auf Spurensuche in die einst industriell geprägte Alltagswelt vieler Saarländerinnen und Saarländer begeben: Welche Erlebnisse aus ihrem Arbeitsalltag haben die Menschen nach Feierabend am Tresen ihrer Lieblingskneipe besprochen? Wie wurde das Ende des saarländischen Bergbaus erlebt? Wie werden industriell geprägte Orte heute (um)genutzt und aufgewertet? – Diese und andere spannende Themen rund um die Auswirkungen der industriellen Geschichte auf zentrale Bereiche des Alltagslebens werden in der öffentlichen Ringvorlesung in Kooperation mit dem UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte präsentiert und zur Diskussion gestellt. 

Weiteres Programm:

15. Juli:
Von der „industriellen Reservearmee“ zum saarländischen Mitbürger. Kulturelle Austauschprozesse am Beispiel italienischer Gastarbeiter (Marianna Raffele, Saarbrücken)
22. Juli:
Die Industrialisierung als Zäsur: Zum Konstitutionsverhältnis von Arbeit, Zeit und strukturellem Wandel (Laura Weidig, Saarbrücken)

Infos: 
Die Veranstaltung findet digital über MS Teams statt. Bei Interesse wird um Anmeldung unter rv-industriekultur@uni-saarland.de gebeten. 
Nähere Infos zum Ablauf finden Sie auf der Lehrstuhlhomepage unter: www.uni-saarland.de/lehrstuhl/krug-richter.html

Link zum Poster

Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Krug-Richter
E-Mail: krugrichter@mx.uni-saarland.de