Die Medien sind zum Auftakt herzlich eingeladen.
Pflanzen und Tiere haben faszinierende, mikroskopisch feinste, strukturierte Oberflächen entwickelt, zum Beispiel als Schutz gegen Feinde oder für eine erfolgreiche Fortpflanzung. Möchte man diese genialen Strukturen als Vorbild für moderne Technologien verwenden, erfordert dies das gesamte Spektrum der mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen (MINT-Fächer). Wie dieser Prozess, ein natürliches Phänomen in Technologie umzusetzen, funktioniert, erklärt das Team um Materialwissenschaftler Frank Mücklich am 22. März den 100 Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern des Gymnasiums am Rotenbühl bei einem Besuch an der Universität des Saarlandes anhand der bemannten Raumfahrt:
Zwar sind auch auf der Raumstation ISS die allermeisten Bakterien harmlos, genau wie auf der Erde. Es könnten aber auch gefährliche darunter sein, die wegen der strahlungsbedingten häufigen Mutationen im All jedoch noch schädlicher sein können als auf der Erde. „Wir entwickeln maßgeschneiderte neuartige Oberflächen, die verhindern, dass sich Biofilme aus Bakterien zum Beispiel auf Handgriffen der Gerätschaften bilden“, sagt der Professor für Funktionswerkstoffe. Auch auf der Erde könnten diese neuartigen Oberflächen helfen, den Bakterien das Leben schwerer zu machen, zum Beispiel in Krankenhäusern oder Schulen, auf viel genutzten Türklinken und überall, wo viele Menschen die gleichen Dinge anfassen und benutzen. Frank Mücklich und sein Team lassen derzeit viele Experimente auf der ISS durchführen, und dies bereits während des Aufenthalts des saarländischen ESA-Astronauten Matthias Maurer, der bei Frank Mücklich in den 1990er Jahren seine Diplomarbeit geschrieben hat. „Es ist faszinierend, wie die belebte Natur als Ergebnis der Evolution mikroskopisch feinste Oberflächenstrukturen einsetzt – zur Abwehr von Feinden ebenso wie zur Partnerwahl. Diese Bioinspiration müssen wir effizient für werkstofftechnische Hochleistungsoberflächen nutzen – und können damit ganz sicher auch für die MINT-Fächer begeistern. Matthias Maurer ist ein grandioser Beweis dafür“, so die Bewertung von Professor Mücklich.
Der Besuch der 100 Schülerinnen und Schüler ist zugleich Auftaktveranstaltung der neuen Veranstaltungsreihe „Gymnasium goes Uni“, in der Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse des Gymnasiums am Rotenbühl für MINT-Fächer begeistert werden sollen.
„Für unsere Schülerinnen und Schüler ist dieses Projekt eine großartige Gelegenheit, spannende Einblicke in die Forschung zu erhalten und die Uni hautnah zu erleben. Wir freuen uns sehr über die Kooperation und wünschen allen Beteiligten eine erlebnisreiche Veranstaltungsreihe“, sagt Anne-Kathrin Lehnert, die Koordinatorin für die Eingangsstufe am Gymnasium am Rotenbühl.
Aufseiten der Universität ist das Team des Instituts für Funktionswerkstoffe für das Angebot verantwortlich: Dr. Jeni Barrirero, Aisha Ahmed, Michael Engstler, Tobias Fox, Prof. Dr.-Ing. Frank Mücklich.
Die Medien sind herzlich eingeladen, den Auftakttermin von „Gymnasium goes Uni“ am 22. März zu begleiten. Er findet von 10 bis 12 Uhr in Hörsaal II in Gebäude C63 statt (Lageplan).
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Frank Mücklich
Tel.: 0681 302 70500 (Sekretariat) / 0172 6844413 (Mücklich persönlich)
E-Mail: frank.muecklich(at)uni-saarland.de
Oberstudienrat Oskar Dawo, Schulleiter Gymnasium am Rotenbühl: o.dawo(at)schule.saarland
Studienrätin Alexandra Hector, Klassenlehrerin der Klassenstufe 5: a.hector(at)schule.saarland