Peter V. Zima
Peter V. Zima
Französische Nietzsche-Rezeptionen. Zum interkulturellen Bedeutungswandel eines ambivalenten Werks
Dieser Beitrag zeigt, wie sehr im französischen Sprachbereich widersprüchliche Nietzsche-Deutungen aus der Ambivalenz der Begriffe ‚Natur‘, ‚Leben‘ und ‚Rhetorik‘ hervorgehen. Der Mensch als Naturwesen kann sowohl mit einem humanitären Lebensprinzip als auch mit dem Herrschaftsprinzip als ‚Wille zur Macht‘ verknüpft werden. Von Albert Camus bis André Gide spielt das Natur- und Lebensprinzip eine entscheidende Rolle, aber ‚Leben‘ kann sowohl ‚Solidarität mit den anderen‘ als auch ‚Selbstbehauptung‘ im Sinne des Machtanspruchs bedeuten. Diese Ambivalenz, die bei Roland Barthes, Jacques Derrida und Gilles Deleuze bis in den sprachlich-rhetorischen Bereich hineinreicht, bestimmt die Dynamik der französischen Nietzsche-Rezeption über weite Strecken.
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