Rainer Hudemann

Rainer Hudemann

Dekonstruktion des Nationalen in Nationsbildungskonflikten. Elsass-Lothringen und Luxemburg als Paradigmata

 

Bereits auf dem Höhepunkt der europäischen Nationalstaatsbildung im 19. und frühen 20. Jahrhundert waren es nicht nur nationsbezogene Faktoren, welche diese Prozesse charakterisierten und formten. In Konfliktfällen wie in manchen Grenzregionen – als Beispiel dient in diesem Beitrag Elsass-Lothringen nach 1871 – wurde das besonders deutlich. Jedoch weisen gewaltlose Prozesse wie die Ausformung des luxemburgischen Nationalstaates gleichermaßen eine große Spannbreite von Modellen auf, welche bewusst aus anderen Nationen übernommen wurden. In Luxemburg wurde dies, so die These des Autors, zum Kern der spezifischen Form von Nationalstaatsbildung. In Elsass-Lothringen führten gerade besonders stark national konnotierte Elemente faktisch – sei es intentional, sei es unbewusst-strukturell – zu komplexen Überlagerungsund Wechselwirkungsprozessen. Sie charakterisieren diese Region, in der nationale Gegensätze sich besonders scharf zuspitzten, bis heute.

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