Nachwuchsforscher treffen Nobelpreisträger und Polit-Größen

Nachwuchsforscher treffen Nobelpreisträger und Polit-Größen

 

 

Eine Woche lang durften rund 600 ausgewählte junge Wissenschaftler aus aller Welt in Lindau am Bodensee mit Nobelpreisträgern diskutieren und wertvolle Kontakte knüpfen. Beim diesjährigen 59. Treffen, bei dem das Thema Chemie im Mittelpunkt stand, waren auch zwei Chemie-Doktoranden der Saar-Uni dabei.

 

Wie das funktioniert? „Ich bin von Professor Uli Kazmaier vorgeschlagen worden und habe das mehrstufige Auswahlverfahren überstanden“, freut sich Anne Jung, Promotionsstudentin von Professor Rolf Hempelmann. Für sie war das Treffen „ein echtes Erlebnis“, bei dem man sich unter vielen wichtigen Persönlichkeiten bewegen konnte. „Darunter die Tagungs-Präsidentin Gräfin Bernadotte, Manuel Barroso, die Prinzessin von Thailand oder die Wissenschaftsminister von China und Indien“, zählt Anne Jung auf. Auch die Gespräche mit den Nobelpreisträgern, „die auf uns zugegangen sind“, haben sie beeindruckt. „Die sind zum Teil ganz locker drauf“, sagt die 26-Jährige Nambornerin. Besonders genossen hat sie die große Internationalität der Veranstaltung. Unter den vielen Studenten aus aller Welt hat sie neue Freunde gefunden.

 

Auch fachlich hat die Saarländerin von dem Treffen profitiert: „Obwohl mein Spezialthema die Elektrochemie ist und bei den Vorträgen die Biochemie im Vordergrund stand, waren viele Themen sehr interessant und lehrreich für mich.“ Oliver Clemens, Doktorand im Bereich Anorganische Festkörperchemie bei Professor Horst Philipp Beck und Jahrgangsbester, schwärmt vom „tollen Umfeld“ des Treffens – einer auf einer Insel im Bodensee gelegenen Festhalle oder der Panoramabootstour, zu der Bildungsministerin Annette Schavan eingeladen hatte. Der 26-Jährige aus Schiffweiler hat in Lindau viele Kontakte zu anderen Studenten geknüpft. „Beeindruckend waren auch die Begegnungen mit den Nobelpreisträgern. An einem Abend saß ich direkt gegenüber von Walter Kohn“, erzählt Oliver Clemens. Mit dem 86-jährigen Physiker entspann sich ein fachliches Gespräch, „denn die von mir durchgeführten theoretischen Berechnungen beruhen im wesentlichen auf den von Kohn mitgestalteten Theorien“.

 

Viel Raum gab es außerdem für gesellschaftskritische Aspekte: „Sir Harald Kroto, ein bekennender Atheist, hielt einen Vortrag mit dem Titel ‚Wissenschaft, Gesellschaft und Nachhaltigkeit', für den er riesigen Applaus bekam“, berichtet der Saarbrücker Nachwuchswissenschaftler. Von Kroto hat er auch erfahren, welche Folgen die Nobelpreis-Auszeichnung haben kann: „Plötzlich bekommt man Gelegenheit, sich zu Dingen zu äußern, zu denen man vorher niemals gefragt worden wäre“, sagt Oliver Clemens nachdenklich. gs

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