Eine Professorin auf der Spur der Eiweiße

Eine Professorin auf der Spur der Eiweiße


„Die Eiweiße, mit denen ich arbeite, gehören zu einer der faszinierendsten Enzymgruppen.“ So bringt Professor Rita Bernhardt, Biochemikerin an der Uni des Saarlandes, ihre Begeisterung für ihre Wissenschaft, die sie im Nano-Camp vermitteln will, auf den Punkt. Die Eiweiße, die Rita Bernhardt so begeistern, sind wahre Alleskönner und gehören zur Gruppe der Cytochrome P450. Seit Jahren studieren die Saarbrücker Biochemiker, wie diese Enzyme funktionieren und wie sie reguliert werden können. Diese Enzyme sind für viele Vorgänge im Körper verantwortlich, zum Beispiel für die Blutdruck-Regulierung, die Biosynthese von Sexual- und Stresshormonen und den Abbau von Arzneimitteln. Und hier überquert die Grundlagenforschung von Bernhardts Team die Schwelle zum Praxisbezug.
 

Die Biochemiker nutzen diese Enzyme und spezifische Test-Systeme, um nach neuen Medikamenten für die Behandlung von Bluthochdruck und Herzerkrankungen zu suchen. Weiter tragen sie dazu bei – unter anderem in Kooperation mit einer saarländischen Firma aus dem Starterzentrum – herauszufinden, ob neue Medikamente für Menschen gefährlich sein können, wenn sie im Körper abgebaut werden. Die Arzneimittel-Hersteller müssen nämlich, bevor ein Medikament auf den Markt kommt, nachweisen, dass sämtliche Substanzen, die beim Zerfall der Medikamente im Körper entstehen, ungefährlich sind. Darüber hinaus haben Bernhardt und ihre Mitarbeiter Tests entwickelt, die relativ seltene Gendefekte nachweisen können, welche die Menge an wichtigen Hormonen beeinflussen und zum Beispiel zu Bluthochdruck führen. Ihre Ideen, die sie im kleinen Maßstab entwickeln und die die Saarbrücker Biochemiker zu einer Art geistiger Vordenker der biomedizinischen Praxis machen, werden für die Medikamententwicklung eingesetzt.

„Wer Interesse hat, Biochemie zu studieren, sollte interdisziplinär denken können“, so Rita Bernhardt. Biologie, Chemie und Biotechnologie gehören zum Rüstzeug der Wissenschaftler. Und wer sich selbst auf die Spur der Eiweiße begeben will, kann ins Mach-Mit-Labor der Saar-Uni kommen. Das hat Rita Bernhardt vor sieben Jahren ins Leben gerufen. Hier können Schüler und interessierte Erwachsene beispielsweise ihre DNA aus der Mundschleimhaut gewinnen. moh 

bernhardt.biochem.uni-sb.de

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