Im Schülerlabor lernt man, Münzen zu vergolden

Im Schülerlabor lernt man Münzen zu vergolden


Sieben-Labore-Tour

An der Saar-Uni können Schüler in vielen Fächern selbst zu Forschern werden
 
Experimentieren muss Spaß machen. Dieses Credo gilt besonders für die Sieben-Labore-Tour, die zweimal jährlich an der Saar-Uni angeboten wird. Hier können Schülerinnen und Schüler selbst die Reagenzgläser füllen.

 
Von Friederike Meyer zu Tittingdorf

Klärschlamm gehört nicht gerade zu den Stoffen, in die man gern seine Nase steckt. Die Schüler, die an der Sieben-Labore-Tour der Saar-Uni teilnahmen, störte das wenig. Im Nano-Bio-Labor durften sie im Reagenzglas bestimmen, wie viel Biogas aus dem Klärschlamm entweicht. Eifrig hantierten sie mit Pipetten und hielten gekonnt den Bunsenbrenner ans Glas. Für Jana Hussong aus Saarwellingen war dies eine neue Erfahrung: „Hier im Labor dürfen wir alle Geräte einfach benutzen und selbst experimentieren. Es macht Spaß, Dinge auszuprobieren, die man sich selbst ausgedacht hat.“ In der Experimentalphysik durfte sie eine Münze mit einem hauchdünnen Goldfilm bedampfen und bekam dabei ein Gefühl für die winzigen Dimensionen der Nanotechnologie.

Thomas Becker aus Schiffweiler gefiel im Labor, dass immer ein Wissenschaftler in der Nähe war, der dabei half, wenn man mit der Versuchsanordnung nicht zurechtkam. „In der Schule machen meist nur die Lehrer vorne am Pult die Experimente. Da kann man nur zuschauen und nicht wie hier im Schülerlabor selbst Erfahrungen sammeln“, meinte der 14-Jährige. Besonders beeindruckte ihn daher auch der Nachmittag im Sinntec-Labor, wo die jungen Forscher einen Temperaturfühler zusammenlöten durften. Jana Hussong erzählte begeistert vom Besuch in den Materialwissenschaften. Dort wurde erklärt, wie erneuerbare Energien noch besser genutzt werden können. „Die Verknüpfung der Naturwissenschaften mit den Aufgaben eines Ingenieurs fand ich spannend“, sagte die 13-jährige Schülerin vom Robert-Schuman-Gymnasium in Saarlouis.

Während der Sieben-Labore-Tour, die jedes Jahr um Ostern und im Herbst stattfindet, besucht eine Gruppe von rund 20 Jungen und Mädchen Labore an der Saar-Uni und der Hochschule für Technik und Wirtschaft. Eine Woche lang dürfen die Schüler viele Experimente eigenständig durchführen und lernen nebenbei auch die Universität und das Sportangebot am Olympia-Stützpunkt kennen. „Das Spektrum der Schülerlabore an der Saar-Uni reicht von den Materialwissenschaften und der Mechatronik über die Nanotechnologie und Physik bis hin zu den Biowissenschaften“, erläutert Rolf Hempelmann, Professor für Physikalische Chemie, der die Sieben-Labore-Tour nun schon im dritten Jahr organisiert. Er will den Schülern der Mittelstufe eine Orientierungshilfe für die spätere Studienwahl geben, damit sie dann auch entsprechend ihr Neigungsfach und ein naturwissenschaftlich ausgerichtetes Seminarfach wählen können. „Alle Labore können aber von Schulklassen auch einzeln besucht werden. Wir unterstützen hierbei die Lehrer, damit sie die Laborbesuche in ihren Unterricht einbinden können“, betont Hempelmann.  

Schüler, die an der nächsten Sieben-Labore-Tour (6. bis 9. April 2010) teilnehmen möchten, können sich unter www.saarlab.de oder www.iq-xxl.de anmelden.

 

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