Mit dem Laptop im Gepäck zum Fotoshooting

Mit dem Laptop im Gepäck zum Fotoshooting


Nathalie Bortscheller will Journalistin werden – Um ihr Studium zu finanzieren, jobbt sie als Fotomodel

Viele Studenten kellnern, arbeiten am Fließband oder verdienen ihr Geld als Werber von Zeitungen. Manche haben dagegen einen außergewöhnlichen Nebenjob. So wie Nathalie Bortscheller. Die 25-jährige Saarländerin verdient ihr Geld als Fotomodel.

Von Gerhild Sieber

Sie ist klein, grazil und ihre dunkle Lockenpracht umrahmt ein feingeschnittenes Gesicht mit großen braunen Augen. Ihr Nebenjob passt zu ihr: Nathalie Bortscheller jobbt als Fotomodel. Eigentlich will die 25-jährige Saarländerin, die im fünften Semester Germanistik und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft studiert, Journalistin werden. Doch per Zufall bekam sie vor ein paar Jahren Zutritt in die glitzernde Welt der Mode. Damals besuchte sie als freie Mitarbeiterin der Modezeitschrift „Vogue“ die „Fashion Week“ in Berlin. „Plötzlich sprach mich ein Scout an und fragte, ob ich modeln möchte“, erzählt sie. „Ich war völlig verblüfft, weil ich dachte, mit meinen 1,60 Meter Körpergröße bin ich dafür viel zu klein.“

Daher arbeite sie nicht auf dem Catwalk, wie der Laufsteg in der Branche genannt wird, sondern nur vor der Kamera. Nach einem ersten Probe-Shooting bei einer Model-Agentur in Hamburg reiste sie zu ersten richtigen Modeaufnahmen nach München. Heute ist sie neben Berlin, Hamburg und München auch mal nach Paris oder Zürich unterwegs und modelt für Abendkleider, Bademoden oder Business-Mode. Manchmal auch als Ballerina mit Spitzenschuhen, denn sie hat eine klassische Tanzausbildung absolviert. Ein Vorteil hat ihre Zierlichkeit: „Für mich müssen alle Modelle gekürzt werden. Deshalb darf ich manchmal die Mode, die ich mir als Studentin sonst nicht leisten könnte, behalten.“

Ihren Nebenjob, für den sie sich mit viel Schlaf, Sport und Yoga fit macht, beschreibt die Studentin aus Schiffweiler mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Es macht Spaß, den eigenen Körper kennen zu lernen und mit ihm zu spielen. Aber es ist auch ein einsamer Job; auf den Reisen vermisse ich meine Familie.“

Und wie lässt sich das Modeln mit dem Studium vereinbaren? „Das Studium hat für mich Priorität“, sagt Nathalie Bortscheller mit Nachdruck, doch ab und zu lässt sie die Uni freitags oder montags auch mal für einen Fototermin sausen. Unterwegs lernt sie oder arbeitet an einer Hausarbeit. „Der Laptop ist immer mit im Gepäck.“ Im Sommer will sie ihren Bachelor-Abschluss in der Tasche haben, einen Master plant sie nicht. „Ich will endlich in die Welt.“

Die Welt, so ihr Wunsch, ist eine Großstadt in Deutschland und ein Volontariat. Zurzeit freut sie sich auf ihren vierwöchigen Job als Reporterin in der Parlamentsredaktion des Nachrichtensenders N24 im April, denn „ich interessiere mich sehr für Wirtschaft und Politik.“ Dass sie das Modeln mit ihrem späteren Beruf in Einklang bringen kann, glaubt die junge Saarländerin nicht. Und als Hauptjob? – „Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, da fehlt mir die geistige Herausforderung.“

 

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