Zwischen Schulbank und Uni-Hörsaal

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Daniela Kundolf, bald Absolventin der Uni, war einst erste Juniorstudentin der Geisteswissenschaften

Als Juniorstudenten können Oberstufenschüler bereits Kurse an der Universität belegen. Daniela Kundolf war 2004 die erste Juniorstudentin in den Geisteswissenschaften. Jetzt steht sie kurz vor Abschluss ihres Lehramtsstudiums.



von Gerhild Sieber


„Ich würde es jederzeit wieder tun. Es war eine super Zeit!“, sagt Daniela Kundolf beim Rückblick auf die drei Semester, die sie als Juniorstudentin an der Uni verbracht hat. Im Sommersemester 2004 begann die damals 18-Jährige, Veranstaltungen im Fach Latein auf dem Uni-Campus zu besuchen – zusätzlich zum Oberstufen-Pensum am Saarbrücker Willi-Graf-Gymnasium. Als Belastung empfand sie das nicht, eher als Möglichkeit, ihre Zukunftspläne schneller zu verwirklichen. „Ich wollte immer Lehrerin werden – und es sollte Latein sein“, sagt die heute 24-jährige Saarbrückerin. Dass es an der Uni ein Juniorstudium gibt, wusste sie von ihrem besten Freund, der einige Jahre zuvor der erste Juniorstudent im Fach Mathematik gewesen war.

Beim Tag der offenen Tür auf dem Campus informierte sie sich weiter. „In einem Vortrag von Peter Riemer erfuhr ich, dass ich das Graecum brauche, wenn ich Latein studieren will.“ Der Professor für Klassische Philologie setzte sich dafür ein, dass die Schülerin vor ihrem Juniorstudium Altgriechisch-Kurse besuchen durfte. Zweimal pro Woche, drei Semester lang. Riemer, gleichzeitig Dekan der Philosophischen Fakultät I, ist noch heute von Daniela Kundolfs Zielstrebigkeit beeindruckt. „Sie wusste immer genau, was sie wollte, und setzte sich mit großem Enthusiasmus dafür ein.“


Akzeptanz von Beginn an

2004 war sie die erste Juniorstudentin in den Geisteswissenschaften. „Die Studenten waren total nett, sie haben mich von Anfang an gleichberechtigt behandelt“, erzählt Daniela Kundolf. Schon nach drei Semestern, kurz nach ihrem Abitur im Jahr 2005, legte sie ihre Zwischenprüfung in Latein ab.

„Richtige“ Studentin wurde die quirlige junge Frau im folgenden Wintersemester. Auf ihrem Stundenplan standen neben dem Hauptstudium in Latein Lehrveranstaltungen in Französisch und Erziehungswissenschaft. Inzwischen studiert sie zusätzlich Englisch als drittes und Altgriechisch als viertes Schulfach. Ihr Staatsexamen in den ersten beiden Fächern will sie im nächsten Frühjahr ablegen.

Und danach? „Wenn ich einen Platz bekomme, gehe ich ins Referendariat.“ Außerdem will sie unbedingt eine Doktorarbeit schreiben. „Mein Traum ist es, irgendwann Professorin zu werden.“ Einen echten Zeitgewinn hat ihr das Juniorstudium auf dem Weg dorthin nicht gebracht – dafür eine Menge anderer Vorteile: „Das Juniorstudium hat meinen Berufswunsch bestätigt. Und ich wusste genau, was im Studium auf mich zukommt. Darüber hinaus hatte ich genug Zeit, ein drittes und viertes Fach zu studieren.“ Und noch ein weiterer Vorteil fällt ihr ein: „Vor vier Jahren bekam ich ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung. Dazu hat sicher auch das Juniorstudium beigetragen.“


Auf einen Blick:

Jährlich beginnen etwa 40 Schüler parallel zu den letzten beiden Oberstufenklassen ein Juniorstudium an der Saar-Uni. Studieren sie nach dem Abitur dasselbe Fach, werden ihre Leistungen voll angerechnet. 

www.uni-saarland.de/juniorstudium

 

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