01.12.2021

Ringvorlesung jüdisches Leben in Deutschland: Christliche Hebraisten

Porträtfoto von Dr. Martin Vahrenhorst
© VahrenhorstDr. Martin Vahrenhorst

PD Dr. Martin Vahrenhorst (Saarbrücken) spricht am Mittwoch, 1. Dezember, um 18.30 Uhr zum Thema: "Christliche Hebraisten". Aufgrund der Corona-Lage findet der Vortrag online statt.

Die Ringvorlesung wird nicht als Präsenzveranstaltung weitergeführt, sondern die Vorträge werden digital stattfinden.

Als Juden vor 1700 Jahren in Deutschland heimisch wurden, brachten sie auch eine Sprache mit, das Hebräische. Sie beteten und studierten die Tora in dieser Sprache. Im Zuge ihrer Bewegung „Zurück zu den Quellen“ begannen Humanisten Jahrhunderte später sich fürs Hebräische zu interessieren. Sie lernten die Sprache bei Juden und hatten den Anspruch, sie auch aktiv zu beherrschen. So sind im 16. Jahrhundert eine Reihe hebräische Texte aus christlicher Feder entstanden. Dieser Abend beleuchtet dieses besondere Kapitel christlich-jüdischer Beziehungen anhand zweier Protagonisten, die gar nicht so weit weg vom Saarland geboren wurden: Paul Fagius (Rheinzabern) und Sebastian Münster (Ingelheim). 

Dem Zoom-Meeting beitretenhttps://us02web.zoom.us/j/84102519115?pwd=RDJzVndlb1I1c2luNWkwaG1JUHNCQT09 
Meeting-ID: 841 0251 9115
Kenncode: AY6xS7

Hintergrund:
Am 11. Dezember 321 erlaubte der römische Kaiser Konstantin den Kölner Ratsherren durch ein Dekret, Juden in den Rat der Stadt zu berufen. Das Dekret gilt als Beleg dafür, dass seit mindestens 1700 Jahren Jüdinnen und Juden auf dem Territorium des heutigen Deutschlands leben. Um an diese lange Geschichte zu erinnern und sie zu reflektieren, gründete sich 2018 der Verein „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, der Aktivitäten zu dem Jubiläum koordiniert.
Die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes und die Fachrichtung Evangelische Theologie beteiligen sich gemeinsam mit der Landeshauptstadt Saarbrücken mit einer Ringvorlesung am Jubiläum. Ihre öffentliche Vortragsreihe mit dem Titel „Nebeneinander – gegeneinander – miteinander. Juden und Christen in Deutschland“ findet jeweils mittwochs um 18.30 Uhr statt. 

Die Ringvorlesung beleuchtet verschiedene Seiten der jüdisch-christlichen Beziehungen in Deutschland. Die Vorträge werden die jüdisch-christliche Konfliktgeschichte, aber auch gelungene Beispiele des Miteinanders als Vorbilder und Anknüpfungspunkte für eine gemeinsame Zukunft in den Blick nehmen. Es werden Entwicklungen in der christlichen Theologie vorgestellt, die jüdische Traditionen konstruktiv aufgreifen, und darauf reagierende jüdische Stimmen zu Wort kommen. 

Link zum Veranstaltungsplakat.

Das Programm finden Sie auch auf den Seiten der Fachrichtung Evangelische Theologie:https://www.uni-saarland.de/fachrichtung/ev-theologie/aktuelles/ringvorlesung-20212022.html 

Finanziell unterstützt wird die Ringvorlesung vom Bundesministerium des Innern. Die Schirmherrschaft hat der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken Uwe Conradt übernommen.