19.01.2022

Vortrag: Die jüdische Freude am Gesetz als Resonanzraum christlicher Theologie

PD Dr. Margit Ernst-Habib (Saarbrücken) spricht im Rahmen der Ringvorlesung 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland am Mittwoch, 19. Januar, um 18.30 Uhr zum Thema: "'Dein Wort ist meines Fußes Leuchte' – Die jüdische Freude am Gesetz als Resonanzraum christlicher Theologie". Aufgrund der Corona-Lage findet der Vortrag online statt.

Nicht nur der jüdische Feiertag Simchat Tora (Torafreude) bringt eine Einsicht zum Ausdruck, die in der christlichen Theologie und kirchlicher Frömmigkeit häufig genug ein Schattendasein fristet: Das Gebot Gottes überführt nicht nur die Sünder und Sünderinnen und klagt sie an, sondern es ist ebenso Grund und Anlass zur Freude. Wie kann die jüdische Freude an der Tora, an den guten Weisungen Gottes, zu einem Resonanzraum auch für christliche Theologie werden? Wie kann christliche Theologie und kirchliche Frömmigkeit mit dem Psalmbeter sprechen: „Ich habe Freude an Deinen Geboten“ (Psalm 119)? Christliche Theologie im Resonanzraum der jüdischen Freude soll so als evangelische Theologie entfaltet werden, als Theologie der Frohen Botschaft, die auch in gegenwärtigen Herausforderungen Impulse für ein christliches Leben zu geben vermag, indem sie die Gebote Gottes auch als Gnadengabe für ein gelingendes Zusammenleben zu verstehen versucht. 

Dem Zoom-Meeting beitreten:
https://us02web.zoom.us/j/84102519115?pwd=RDJzVndlb1I1c2luNWkwaG1JUHNCQT09 
Meeting-ID: 841 0251 9115
Kenncode: AY6xS7 

Hintergrund:
Am 11. Dezember 321 erlaubte der römische Kaiser Konstantin den Kölner Ratsherren durch ein Dekret, Juden in den Rat der Stadt zu berufen. Das Dekret gilt als Beleg dafür, dass seit mindestens 1700 Jahren Jüdinnen und Juden auf dem Territorium des heutigen Deutschlands leben. Um an diese lange Geschichte zu erinnern und sie zu reflektieren, gründete sich 2018 der Verein „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, der Aktivitäten zu dem Jubiläum koordiniert.
Die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes und die Fachrichtung Evangelische Theologie beteiligen sich gemeinsam mit der Landeshauptstadt Saarbrücken mit einer Ringvorlesung am Jubiläum. Ihre öffentliche Vortragsreihe mit dem Titel „Nebeneinander – gegeneinander – miteinander. Juden und Christen in Deutschland“ findet jeweils mittwochs um 18.30 Uhr statt. 

Die Ringvorlesung beleuchtet verschiedene Seiten der jüdisch-christlichen Beziehungen in Deutschland. Die Vorträge werden die jüdisch-christliche Konfliktgeschichte, aber auch gelungene Beispiele des Miteinanders als Vorbilder und Anknüpfungspunkte für eine gemeinsame Zukunft in den Blick nehmen. Es werden Entwicklungen in der christlichen Theologie vorgestellt, die jüdische Traditionen konstruktiv aufgreifen, und darauf reagierende jüdische Stimmen zu Wort kommen. 

Link zum Veranstaltungsplakat.

Das Programm finden Sie auch auf den Seiten der Fachrichtung Evangelische Theologie:https://www.uni-saarland.de/fachrichtung/ev-theologie/aktuelles/ringvorlesung-20212022.html 

Finanziell unterstützt wird die Ringvorlesung vom Bundesministerium des Innern. Die Schirmherrschaft hat der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken Uwe Conradt übernommen.