Albert Salon

Albert Salon

 

En France: Une conscience linguistique ancienne et toujours vigoureuse malgré de graves menaces[In Frankreich: Ein jahrhundertealtes und trotz ernster Bedrohungen immer noch starkes Sprachbewusstsein](Abstract)

 

Angesichts der Tatsache, dass Frankreich einer der ältesten Nationalstaaten Europas ist, Musterbeispiel des durch den Lauf der Geschichte, durch Kriege, Kultur und Literatur geprägten Nationalstaats, mit einer durch die Nationalsprache gefestigten Einheit, braucht man sich nicht über den Fortbestand eines starken Sprachbewusstseins zu wundern, das sich trotz schwerwiegender Bedrohungen nach wie vor als widerstandsfähig erweist. Die französische Sprache wurde schon sehr früh als Angelegenheit des Staates betrachtet. Es soll hier auch daran erinnert werden, dass es eine sehr wirkmächtige französische Tradition des Universalismus (zu unterscheiden von Universalität!) gibt; ein konstanter Aspekt dieser Tradition ist der interne und externe sprachliche und kulturelle Austausch, mit tiefgreifend wirksamen Einflüssen von außen, die dem Einfluss der französischen Sprache und Kultur außerhalb der Grenzen Frankreichs kaum nachstehen.

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass das Englische ein Instrument zur Behauptung des Imperiums der Angloamerikaner und der multinationalen Konzerne ist, die mithilfe von ‚Brüssel‘ künstlich ein Volk von ununterscheidbaren Vasallen, einen Cocktail von dem Herdentrieb unterworfenen Konsumenten ohne Erinnerung und ohne Macht erschaffen wollen. Dieses unerhörte, monströse Vorhaben muss scheitern, sobald einer wesentlich größeren Anzahl von Menschen die Augen über das geöffnet werden, was wirklich dahintersteckt. Im Übrigen ist dieses Europa, dieses Joch, dieses Prokrustesbett, bereits jetzt überholt.

Warum sollen wir uns davon einengen lassen? Warum sollten die kontinentaleuropäischen Völker nicht zusammen Widerstand leisten? Hände weg von unseren Nationalsprachen! Es lebe ein Europa von souveränen, eng verbundenen – aber freien! – Nationalstaaten!