Manfred Schmeling

Manfred Schmeling

Die Entgrenzung der Nation im Literaturbegriff der Schriftsteller

 

Der Beitrag befasst sich mit dem Literaturbegriff von Schriftstellern im historischen Prozess der Modernisierung. Wichtige Komponenten moderner gesellschaftlicher Entwicklung sind Phänomene wie Globalisierung der Kommunikationswege, soziale Mobilität und kulturelle Grenzüberschreitung. Die Literatur reagiert auf ihre Weise, indem sie beispielsweise das Konzept der „Weltliteratur“, das traditionell schon immer die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen beinhaltet (Goethe), an die neuen strukturellen Bedingungen anpasst. Autoren wie Yvan Goll, Salman Rushdie, Mario Vargas Llosa oder Sten Nadolny vertreten in ihren Werken einen neuen Literaturbegriff, der die Idee einer „Nationalliteratur“ praktisch dekonstruiert. Der Beitrag beschreibt Formen nationaler und kultureller Entgrenzung einerseits auf thematischer Ebene – generell zu beobachten ist ein Prozess der Ethnologisierung literarischer Stoffe –, andererseits befasst er sich mit den strukturellen und ästhetischen Konsequenzen. So zählen z. B. literarische Mehrsprachigkeit und transkulturelle Intertextualität zu den typischen Verfahrensweisen kulturell fremdbestimmter Textsorten.

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