Carolin Fischer

Carolin Fischer

Lyrik-Übersetzung als Kulturtransfer

 

In diesem Beitrag werden drei Topoi zum Thema Lyrik-Übersetzung näher beleuchtet. In einem ersten Abschnitt wird der Auffassung der Unmöglichkeit, Poesie in eine andere Sprache zu übertragen, die entsprechende, jahrtausendealte Praxis entgegengesetzt, eine Praxis, in der selbst übersetzte Lyrik an Prozessen produktiver Rezeption teilhat.

Anschließend werden unter dem Stichwort traduction-tradition verschiedene theoretische Standpunkte seit dem 18. Jahrhundert einander gegenübergestellt. Dabei zeigt sich, dass die Kontroverse zwischen sourciers und ciblistes (Jean-René Ladmiral), d. h. die Debatte, ob eine Übersetzung stärker dem Original oder dem Zielpublikum verpflichtet ist, bereits im Zeitalter der Aufklärung geführt wurde. Daraus ergibt sich, dass jede Übersetzung Ergebnis eines sprachlichen, räumlichen und oft auch zeitlichen Kulturtransfers darstellt, wobei in der Lyrik die spezifische Gattungsausprägung zusätzliche Probleme bereitet und die semantische Ebene häufig zugunsten der Form vernachlässigt wird, was einige Beispiele abschließend illustrieren.

 

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