Anna Spasiano: Computerlinguistik

"Die Kombination von Sprachwissenschaft und Informatik hat gepasst. Ich mag die Systematik von Sprache. Mein Vater ist Italiener, daher war Sprache immer ein Thema für mich. Im Studium verzahnen sich Sprachwissenschaft und Informatik von Anfang an. Zu Beginn stehen Mathe- und Informatik-Grundlagen auf dem Lehrplan, außerdem wird viel Lehrstoff über das Funktionieren von Sprache vermittelt. In der Sprachwissenschaft behandelt man beispielsweise die Syntax, also den Satzbau, oder die Semantik, die die Bedeutung von Wörtern oder größeren Einheiten untersucht. In der Phonologie geht es um die Lautunterschiede von Sprachen und Dialekten. Unter anderem analysiert man Phoneme, das sind die kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten der Sprache. Mein Ergänzungsfach ist Phonetik. Es gibt aber auch viele andere Optionen. Ich hätte auch Kognitionspsychologie, weitere Informatik-Kurse oder eine Fremdsprache wählen können. Besonders fasziniert mich die experimentelle Phonetik. Hier analysiert man Sprachaufzeichnungen zum Beispiel hinsichtlich der Sprachmelodie, der Dauer von Vokalen oder Merkmalen wie Sprachpausen oder Schlucken. Alles mit dem Ziel, letztendlich Computer zum Sprechen zu bringen und sie dabei so natürlich wie echte Menschen klingen zu lassen. Während des Studiums erarbeiten die Studierenden in kleinen Gruppen auch ein eigenes Projekt. Wir haben einen ‚Textzusammenfasser' für Nachrichtentexte gemacht, also ein Programm, das verschiedene nachrichtliche Texte zu einem kürzeren Text verdichten kann. Das ist im Wesentlichen durch Zusammenfügen verschiedener anderer Programme geschehen, was sich als sehr kompliziert herausgestellt hat. Aber letztendlich hat es geklappt, und es ist ein tolles Gefühl, wenn man sein eigenes Projekt vorstellt.

In der Computerlinguistik lernt man das Beste aus zwei Welten. Die Informatik-Kurse laufen teilweise unter dem Dach der Computerlinguistik, teilweise im Fachbereich Informatik. Zu den Inhalten gehören beispielsweise auch Algorithmen, Datenstrukturen oder Programmieren. Programmieren muss man nicht unbedingt können, man lernt es. Die Lehrveranstaltungen werden nur zu Beginn auf Deutsch abgehalten, in der zweiten Hälfte des Studiums läuft das meiste auf Englisch ab. Da die Literatur aber von Anfang an überwiegend auf Englisch ist, eignet man sich das entsprechende Vokabular bereits früh im Studium an, das ist in der Regel überhaupt kein Problem. Auch die Atmosphäre im Studiengang gefällt mir. Wir sind eine kleine Gruppe von Studenten, man kennt sich, und wir organisieren Spieleabende in der Computerlinguistik und einen Stammtisch in der Stadt.

Anna Spasiano stammt aus Bad Rappenau. Sie studierte zunächst Erziehungswissenschaften und Linguistik in Freiburg, wechselte dann aber nach Marburg um Archivwesen zu studieren. Nach dem Studium arbeitete sie als Archivarin im Stadtarchiv in Freiburg. Die geplante Betreuung des elektorinischen Archivs führte sie zu dem Entschluss, noch einmal zu studieren: Computerlinguistik in Saarbrücken. Sie jobbt neben dem Studium nicht nur als studentische Hilfskraft in der Phonetik, sondern auch in einer Firma, die Sprachassistenten unter anderem für Autos herstellt. Zusätzlich engagiert sie sich in der Fachschaft. Nach dem Studium möchte sie am liebsten in einem kleinen Start-up in der Softwareentwicklung arbeiten.

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