Auslandssemester in den USA

Mein Name ist Christian, ich bin 24 Jahre alt, studiere BWL im Master an der Universität des Saarlandes und befinde mich gerade mitten in meinem Auslandssemester in den USA. Gerade in Anbetracht der Covid-19-Pandemie ist ein Semester im Ausland mit vielen wichtigen Entscheidungen und einem gewissen Planungsaufwand verbunden, und deshalb möchte ich kurz meine bisherigen Erfahrungen schildern. Zuerst will ich aber auch alle zukünftigen Studierenden ermutigen, die vielleicht mit dem Gedanken spielen, ebenfalls teilweise im Ausland zu studieren: Auch mit Lockdown-Maßnahmen und einem eingeschränkten Universitätsbetrieb ist meine Zeit hier in Wilmington, North Carolina eines der absoluten Highlights meiner Zeit als Student, und ich bin extrem glücklich, dass ich diese Chance nicht verpasst habe.

Bereits zu Beginn meines Masterstudiums hatte ich geplant, ein Auslandssemester zu absolvieren. Dabei wollte ich mein gesprochenes Englisch verbessern, mein Zeugnis mit einigen amerikanischen Vorlesungen aufstocken und gleichzeitig die Chance nutzen, das Studium an einem amerikanischen College erleben zu können. Mit den USA hatte ich bereits von Anfang an mein Wunschland festgelegt, und über die Website des International Office der Universität des Saarlandes stand mir direkt eine umfassende Auswahl an Partneruniversitäten zur Verfügung. Weiterhin konnte ich im Herbst 2019 eine vom International Office auf dem Saarbrücker Campus veranstaltete Messe zum Auslandsstudium besuchen, an der ich mich weiter über die verschiedenen Partnerunis informieren konnte. Außerdem traf ich dort Kommolitoninnen und Kommilitonen, die ihr Auslandssemester bereits absolviert hatten, und konnte zum ersten Mal meine zukünftige Betreuerin an der amerikanischen Universität in Person kennenlernen.

 

Meine Wahl fiel auf die University of North Carolina Wilmington (UNCW), für die ich mich direkt im Anschluss an die Messe zu bewerben anfing. Die UNCW ist eine der vielen Universitäten, die im weltweiten Austauschprogramm mit der Universität des Saarlandes kooperieren. Diese Kooperationen erleichtern den Bewerbungsprozess und das gesamte Auslandsstudium ungemein, und ich würde allen interessierten Studenten empfehlen, bei der Auswahl ihrer Zieluni im Ausland zuerst auf der Website des International Office nach Partneruniversitäten zu suchen.

Der gesamte Informations-, Auswahl- und Bewerbungsprozess wird hier in Saarbrücken umfassend durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des International Office unterstützt, die einem auch bei der Bewerbung für Stipendien oder der Fächerwahl an der Universität im Ausland mit ihrer Erfahrung zur Seite stehen. So konnte ich dank der Hilfe meines Betreuers sowohl ein Stipendium von der Universität des Saarlandes als auch von der UNCW sichern, um die finanzielle Belastung durch das Auslandssemester so niedrig wie möglich zu halten.

Der große Vorteil am Stipendium der Saar-Universität ist dabei, dass man als Student keine Spitzennoten braucht, um für die finanzielle Unterstützung in Frage zu kommen!

An dieser Stelle schildere ich am besten die momentane Situation hier auf dem Campus: der Studienbetrieb ist teilweise eingeschränkt, was bedeutet, dass ich zwei Vorlesungen in Person und drei Vorlesungen online besuche. Auf dem Campus gelten allgemeine Abstandregeln und Maskenpflicht, und jede Woche montags opfere ich zehn Minuten meiner Zeit, um einen Schnelltest auf das Coronavirus zu absolvieren. Die UNCW hat sich dabei große Mühe gegeben, alle Einrichtungen hier offen zu lassen und dabei die größtmögliche Sicherheit für Studierende und Mitarbeiterinnen und MItarbeiter zu gewährleisten. Die Mensa sowie die „Dining Halls“ haben so beispielsweise geöffnet und beispielsweise die Sitzgelegenheiten entsprechend mit Abstand zueinander angeordnet. Auch Sporteinrichtungen sind geöffnet und ich bin sowohl dem Tennis-, als auch dem Aikido-Club beigetreten. Gerade die Sportclubs sind eine hervorragende Möglichkeit, viele amerikanische Studierende kennenzulernen. Alles in allem fühle ich mich sehr sicher, vor allem aufgrund der wöchentlichen Pflichttests und der umfassenden Maßnahmen der UNCW zur Reduzierung der Ansteckungsgefahr.

 

Ich lebe auf dem Campus und Partys sowie Treffen zwischen Studierenden sind von der UNCW aus eingeschränkt. Ich werden allerdings keinem vormachen, dass sich alle Studierenden auch immer an diese Einschränkungen halten. Selbst wenn man sich stets an alle Auflagen hält, gibt es immer noch jede Menge zu tun und gerade mit den anderen International Students haben wir bisher die verschiedensten Sachen unternommen. Zu unseren bisherigen Events gehören Ausflüge zum Strand und in umliegende Parks, Shopping in der Innenstadt, Beachvolleyball auf dem Campus und der Besuch eines Schlachtschiffs aus dem 2. Weltkrieg.

Was das Studium an sich angeht, hat man hier zwar einiges an Arbeit. Die Vorlesungen sind aber gut strukturiert und die Professoren und Professorinnen sind immer hilfreich, wenn man mal ein Problem hat. Bei Verständnisproblemen mit Websites oder akademischen Formulierungen konnten mir auch schon an mehreren Stellen meine Mitbewohner und Mitbewohnerinnen helfen. Im Allgemeinen sind die anderen Studierenden hier (ob international oder einheimisch) immer sehr hilfreich und freundlich. Gerade unsere Mentoren und Mentorinnen leisten erstklassige Arbeit und vor allem in den Sportclubs ist es sehr einfach den Anschluss an andere Studierende zu finden. Im Allgemeinen hatte ich es mir viel schwieriger vorgestellt, an der neuen Uni Freunde und Unterstützung zu finden, als es in der Realität nachher war.

Trotz der Schwierigkeiten durch die Pandemie bin ich unendlich froh, das Auslandssemester durchgezogen zu haben und ich möchte allen interessierten Schülern und Schülerinnen oder Studierenden ausdrücklich dazu raten, sich zumindest beim International Office zu informieren. Vor allem will ich mich auch bei den Ansprechpartnern und Ansprechpartnerinnen des Internatonial Office und vor Ort bedanken, die dieses Semester durch ihre Unterstützung ermöglicht haben. Ich habe hier in Wilmington eine klasse Zeit und ihr solltet euch die Chance auf euer Auslandssemester nicht entgehen lassen.